Frankreich würde sich nicht für eine zehnjährige Kooperation mit Eutelsat entscheiden, wenn die Gefahr bestünde, dass denen das Kapital ausgeht. Notfalls buttern sie selbst Beteiligungen rein oder übernehmen zu marktüblichen Preisen (siehe Atos-Sparte). Sicherheits- und systemrelevante Technik in Zeiten von geopolitischen Spannungen ist das Rückgrat einer Atommacht wie Frankreich. Und Frankreich geht darüber hinaus stets EU-weit voran. Italien wird unter Umständen ebenfalls in Kürze nachziehen und einen Vertrag mit Eutelsat abschließen. Macron und Meloni hatten gerade erst Zeit für viele Gespräche zu den Kriegsherden dieser Welt. Und eines wurde dabei klar: man muss unabhängig von Amerika werden und zwar besser gestern als morgen. Als Drittgrößter Betreiber von Satelliten ergibt sich eine gerechtfertigte Marktkapitalisierung nicht nur aus finanziellen Kennzahlen, sondern auch aus Systemrelevanz, Größe und Bekanntheit. Die aktuelle Bewertung ist dementsprechend ein Witz. Denn ohne dieses Unternehmen bleiben alle westlichen Staaten komplett abhängig von Amerika und Unternehmern wie Elon Musk oder Jeff Bezos. Und damit das, zumindest in sicherheitsrelevanten Fragen, nicht so bleibt, wird Eutelsat und somit Europa jetzt stark gemacht.
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