DOW JONES TRADE NEWS ENERGY 10.10.2007
E.ON will von Gasbranche offensiven Klimaschutz
BERLIN (Dow Jones)-- Die Gaswirtschaft muss nach Ansicht von E.ON Ruhrgas beim Klimaschutz in die Offensive gehen und Gas verstärkt als umweltfreundlichen Energieträger präsentieren. „Wir brauchen eine Kommunikationsoffensive“, forderte Bernhard Reutersberg, Ressortvorstand Vertrieb und Marketing der EON Ruhrgas AG, auf einer Tagung der deutschen Gaswirtschaft am Dienstag in Berlin. „Alle reden vom Klimaschutz und die einzige Branche, von der man nichts hört, ist die Gasbranche“, so seine Kritik. Erdgas müsse in der Klimaschutzdebatte starker als Energieträger mit „grünem Image“ präsentiert werden. Es biete eine hohe Versorgungssicherheit, einen niedrigen C02-Ausstoß und erlaube innovative Anwendungen. Ein „deutlicher Schub“ sei dabei durch den Einsatz von Biogas zu erwarten. Auf zwei Marktfeldern lässt sich nach Ansicht von Reutersberg zeigen, wie Erdgas in Kombination mit Biogas durch innovative Anwendungen zum Klimaschutz beitragen kann. Zum einen sollte es verstärkt in Erdgasfahrzeugen als umweltfreundlicher Kraftstoff eingesetzt werden. Um diesen Bereich zu entwickeln, bemüht sich EON über seine Tochter E.ON Gas Mobil entlang der Autobahnen ein Netz von 150 Erdgastankstellen aufzubauen. Gegenwärtig gebe es 700 Erdgas-Tankstellen und 60.000 Erdgasfahrzeuge in Deutschland. Ziel sei es, 2008 in Deutschland auf 1.000 Erdgas-Tankstellen zu kommen. EON führe auch Gespräche mit der Mineralölwirtschaft über die Errichtung von Biogas-Tankstellen. Die Mineralölkonzerne zeigten sich dabei bereit, ihre Zurückhaltung aufzugeben und auf „Basis der alten Partnerschaft“ zu Lösungen zu kommen.
Zum anderen werde Biogas künftig „im Wärmemarkt eine entscheidende Rolle spielen“, sagte Reutersberg. Baden-Württemberg etwa verlange bei der Genehmigung von Neubauten einen Nachweis darüber, dass 20% erneuerbare Energien eingesetzt werden. „Bioerdgas wird im wirtschaftlichen Vergleich die beste Alternative sein, um diese Auflage zu erfüllen“, meinte Reutersberg. Es sei zu erwarten, dass die anderen Bundesländer über kurz oder lang zu ähnlichen Regelungen kommen werden. „Wir müssen beim Bioerdgas aus der Kleinteiligkeit heraus und in die industrielle Produktion hinein kommen“, lautete das Fazit von Reutersberg. Gerwin Klinger DJG/§kli/aul/9.10.2007
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