Auch Stern.de berichtet über den Trick mit dem Sahneersatz: http://www.stern.de/gesundheit/ernaehrung/aktuelles/631643.html ---------------------------------------  © Picture-Alliance/DPASüß und fettig: Eiscreme mit Sahne
In Zeiten des maßvollen Konsums ist Schlagsahne wegen des hohen Fettgehalts verschrien. Doch Produkte, die als leichte Alternativen angepriesen werden, halten die Verbraucherschützer von Foodwatch für wenig empfehlenswert.
Leicht kochen, leicht genießen: In Zeiten, in denen uns per nationaler Verzehrstudie mitgeteilt wird, jeder zweite Deutsche sei zu dick, haben Lebensmittelhersteller gute Chancen, Produkte zu verkaufen, die ebenso leicht wie gesund sein sollen. Nur halten die angepriesenen Produkte auch, was sie versprechen? Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch klagt über "Scheininnovationen" der Konzerne. In der Kampagne "abgespeist" kritisiert Foodwatch nun "Rama Cremefine zum Schlagen". ... Der Schlagsahneersatz, von Hersteller Unilever als "leichte Alternative" angepriesen, ist für die Verbraucherschützer ein Beispiel für Etikettenschwindel. Die Mischung aus Wasser, Magermilch, pflanzlichen Fetten, Aromen und einigen weiteren Zutaten enthält tatsächlich weniger Fett als klassische Schlagsahne: und zwar 19 Prozent gegenüber 30 Prozent. Man spart also ein paar Kalorien, wenn man eine Portion Sahne durch dieselbe Menge Cremefine ersetzt. Allerdings ist die Fettzusammensetzung der "Komposition aus pflanzlichen Fetten und Milch" (Unilever) keineswegs besser als die der Sahne - im Gegenteil: Sahne hat einen höheren Anteil an ungesättigten Fettsäuren. Die Sache mit den FettsäurenBei Fettsäuren gilt: Sogenannte "gesättigte" Fettsäuren sollten nur in Maßen genossen werden. Sie lassen bei übermäßigem Konsum direkt dieFettpolster wachsen. "Ungesättigte" Fettsäuren benötigt der Körper dagegen nicht nur als Energielieferant, sondern unter anderem auch als Baumaterial für die Zellmembranen.
Pflanzliche Fette, zum Beispiel Olivenöl, enthalten deutlich mehr ungesättigte Fettsäuren als tierische Fette wie Butter. Als ideal gilt laut Weltgesundheitsorganisation, wenn jemand 15 bis 30 Prozent seines Energiebedarfs über Fette abdeckt, gesättigte Fettsäuren sollen maximal zehn Prozent ausmachen. Auch Unilever schreibt auf der Rama-Webseite: "Immer eine gute Idee: Weniger gesättigte Fettsäuren und Zucker". Bei Cremefine zum Schlagen ist die Bilanz pro 100 Gramm: 19 Gramm Fett, davon 17 Gramm gesättigte Fettsäuren. Das Urteil von Stiftung WarentestStifung Warentest bemängelte bereits 2005 in der Zeitschrift "test": "In beiden Produkten ('Cremefine zum Schlagen' und 'Cremefine zum Verfeinern') stecken gehärtete Fette, die gesundheitlich unerwünscht sind. Sie wirken sich negativ auf die Blutfettwerte aus." ... (bub) Artikel vom 21. Juli 2008
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