Glaube nicht, dass es in absehbarer Zeit zu Aufkäufen oder Fusionen kommen wird. Alle Top 20 PV-Unternehmen von Suntech über Kyocera bis zu Renesola haben und werden ihre Fertigungskapazitäten weiter massiv ausbauen. Es ist derzeit billiger eine neue Zell/Modulfertigung mit hohen staatlichen Subventionen, ob in Asien, Europa oder in den USA aufzubauen, als ein komplettes Unternehmen zu kaufen. Wäre einafch zu teuer.
Was wir derzeit eindeutig bei PV sehen, sind Zukäufe der PV-Unternehmen von Projektierer. Sei es bei Sharp, Sunpower, First Solar oder wie zuletzt bei LDK. Hat zwei ganz große Vorteile ein Zukauf der Projektierer: Erstens sind sie relativ billig zu haben und zweitens haben die meisten PV-Unternehmen kein Know How und auch keine Vetriebswege bei Solarparks.
China Sunergy sieht auf den ersten Blick sicher als Übernahmekandiat gut aus, aber den großen PV-Unternehmen dürfte zunächst erst mal wichtig sein vorne an der Wertschöpfungskette, also bei Polysilzium bzw. den Wafer, zu wachsen um so von den Rohstoffpreisen unabhängiger zu werden. Da hat halt China Sunergy gar nichts zu bieten. Eine Modulproduktion ist gleich gebaut und auch nicht allzu teuer (1 MW rd. 0,3 Mio. € ohne Gebaüde), aber bei Polysilzium und Wafern sind die Fertigungsprozesse erheblich komplizierter und der Aufbau der Kapazitäten auch erheblich teurer. Siehe Solarworld in Katar mit den Bau einer Polysilziumproduktion von 3.600 t für 500 Mio. $ in einem Joint Venture.
Bei Jinko Solar, aber auch bei Solarfun, stelle ich mir die Frage können sich beide wirklich zu einem voll vertikal integrierten großen PV-Unternehmen weiter entwickeln. Ich glaube das nicht. Da fehlt einafch das Geld und auch das Know How dazu um die Polysilzium- und Waferproduktion signifikant auszubauen. LDK will ja 18,5% ihrer Polysilziumfabriken für 240 Mio. $ an Interessenten verkaufen. Ist auch ein Weg für die etwas kleineren PV-Unternehmen um sich Polysilizium zu stabilen Preisen langfristig zu sichern. Denke mal, dass LDK keine Probleme haben wird diesen 18,5%-Anteil zu verkaufen. Interessenten wird es wohl genügend geben.
Renesola ist sehr gut aufgestellt mit ihren Kapazitäten bei Polysilzium von 3.000 t (Nr. 10 auf der Welt) bis Mitte diesem Jahres und bei den Wafer mit 820 MW (Nr. 12 auf der Welt). An die Zellprodktion wagt sich aber Renesola nicht ran, da man eher die Polysilizum- bzw. die Waferkapazitäten weiter ausbauen will/wird. Ich finde das auch absolut die richtige Strategie. Die von Renesola produzierten Module werden dann als OEMs-Module verkauft und die benötigten Zellen werden von JA Solar, China Sunergy oder auch Q-Cells dazugekauft.
Da Renesola gerade bei Polysilzium und auch bei den Wafer recht gut aufgestellt ist, wäre Renesola für die Großen wie Suntech oder Trina Solar wesentlich interessanter als eine China Sunergy. Die haben bei weitem nicht das Know How von Renesola und die von China Sunergy Ende 2010 gekauften zwei Modulproduktionen in China mit insgesamt fast 500 MW sind auch kaum der Rede wert für die Großen der Branche.
Warten wir mal ab was bei PV tatsächlich passieren wird, denn ich bin absolut überzeugt davon, dass in diesem Jahr und vor allem im nächsten Jahr gerade die CIS-Technologie von sich Reden machen wird und gerade CIS könnte auf der Preiseite für die Silizium PV-Unternehmen zu einem ernsthaften Problem werden.
Spannend wird es allemal und für mich gehört Renesola zu einem der besten PV-Werte überhaupt. Da habe ich noch nie ein Hehl daraus gemacht, denn Renesola hat sich prächtig in 2010 entwickelt und konnte aus dem generierten Cash Flow heraus in 2010 organisch kräftig wachsen. Zudem halte ich das Geschäftsmodell von Renesola mit dem Schwerpunkt Waferherstellung und Polysilziumproduktion als relativ risikoarm, denn man braucht nicht wie Yingli oder Trina Solar einen weltweiten, großen und teuren Vertrieb mit hohen Fixkosten und Preisnachlässen aufbauen.
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