mal abgesehen vom Gesundheitssektor, Pflege, etc. weil die Automatisierung immer weiter voranschreitet. Würden wir in Dtl. nicht für die halbe Welt mitproduzieren und gigantische Außenhandelsüberschüsse erzeugen, so würden auch wir mit einer Arbeitslosigkeit von 10% und mehr leben müssen.
Es ist bereits Heute schon der Fall, dass die Zahl der Stellen im verarbeitenden Gewerbe von Jahr zu Jahr sinkt und neue Stellen fast ausschließlich im Dienstleistungsbereich entstehen. Betrachtet man die neu geschaffenen Stellen in Dtl. in den letzten 10 Jahren, so wurden von den über 2mio. neuen Stellen lediglich etwas über 100.000 neue Stellen im verarbeitenden Gewerbe geschaffen. Dies wiederum wurde auch nur deshalb möglich, weil wir unseren Export weiter ausgebaut und nun mehr denn Je fürs Ausland mit produzieren. In Ländern in denen diese Konstellation nicht so gegeben ist, kann man davon ausgehen, dass im verarbeitenden Gewerbe die Zahl der Stellen deutlich zurückgegangen sein wird.
Und der Trend geht weiter, u.a. auch im Bereich der Entwicklung und Engineering. Beispiel Software, hier kann man davon ausgehen, dass sich immer öfter offene standardisierte Lösungen durchsetzen werden. Dies wird allein schon deshalb notwendig, weil man immer mehr Geräte miteinander vernetzen wird wollen und dies nur dann an Dynamik gewinnen wird, wenn man die bis dato existierenden massiven Kompatibilitätsprobleme lösen wird. Dies wiederum löst man nicht damit, dass mehrere kommerzielle Hersteller das Rad mehrmals erfinden und über eigene Standards versuchen den Kunden an sich zu binden. Durch eine Standardisierung im Bereich Software wird der Entwicklungsaufwand massiv nach unten gehen und sich eher auf ein konfigurativen Bereich verlagern.
Beispiel Elektromobilität, auch hier wird der Entwicklungs- sowie Herstellungsaufwand deutlich sinken, u.a. weil ein Elektroauto wesentlich einfacher aufgebaut und die darin enthaltenen Technologien bereits an anderen Stellen existieren und schon etabliert sind. Dann wird kein Autohersteller mehr einen Motor entwickeln und herstellen, sondern werden dies Motorenhersteller tun, welche querbeet alle möglichen Autohersteller beliefern. Statt dutzende verschiedener Motoren wird es dann nur noch zwei drei verschiedene Motoren geben, welche nahezu beliebig skaliert werden können, dass was bei einem Verbrennungsmotor eben nicht so einfach funktioniert. D.h. Arbeit wird immer weniger benötigt, was an sich Nichts Neues ist und bereits seit Beginn der Industrialisierung erfolgt. In der Vergangenheit hat man diese Probleme mittels einer Absenkung der Arbeitszeiten und Verteilung der Arbeit und des wirtschaftlichen Erfolges erreicht.
Doch wenn man sich die Probleme in Europa, vor allem GR, Spanien, Frankreich, etc. anschaut, so hat man diese Tatsache wohl nicht begriffen und sucht doch ernsthaft die Lösung darin, dass später in Rente gegangen wird und die Leute länger arbeiten sollen. Stellt sich nur die Frage, woher diese Mehrarbeit denn kommen soll, wenn schlichtweg gar kein Bedarf vorhanden ist?
Normalerweise müssten wir in Dtl. die Arbeitszeiten absenken, z.B. von 38h auf 28h und die Arbeit die dann nicht mehr bewältigt werden kann, in Frankreich oder Griechenland erledigen lassen. Denn es ist ja nur logisch, dass wenn bei uns trotz zunehmender Automatisierung mehr Arbeit vollbracht wird, wir damit anderen Ländern die Arbeit wegnehmen, damit auch deren Existenzgrundlage (zer)stören. Aber da kommen dann wieder diverse BWL-Pfeifen und rechnen vor, dass soetwas gar nicht finanzierbar wäre. Ja wie hat man es denn dann in der Vergangenheit finanzieren können? Man hat es einfach getan, weil die Finanzierbarkeit mit der Funktionsfähigkeit der Gesellschaft einhergeht. Denn was bei dieser Rechnung fehlt, sind all die Hilfsgelder, Bankenrettungen, Sozialtransfers, Pleiten, etc. die in Folge dieser ungünstigen Verteilung entstehen. Kosten die letztendlich Jeder, auch die Unternehmen in Dtl. werden bezahlen müssen.
Aber statt dass man sich über die weniger werdende Arbeit freut, führt man unnötige Verteilungskämpfe und streitet sich um die wenige Arbeit. Menschen von vor wenigen Jahrhunderten würden da wohl nur den Kopfe schütteln, wenn sie diese Verteilungskämpfe verfolgen würden. Sie würden uns den Vogel zeigen, wie wir ernsthaft uns das Leben selbst schwer machen wollen, obwohl wir nicht wie noch vor Jahrhunderten tagtäglich 14 bis 16h arbeiten mussten und man die Stunden in Freizeit an der Hand abzählen konnte.
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