Hast du dir mal die Definition von Value Stocks angeschaut?
Meyer Burger ist defizitär, wird auf absehbare Zeit keine Dividenden zahlen und die Aktie ist ein Vielfaches vom Buchwert wert.
Meyer Burger ist wie viele andere Aktien eine Wette - genau genommen eine Technologiewette. Schafft es Meyer Burger aufgrund ihrer Technologie günstiger bessere Module zum Premiumpreis zu verkaufen?
Die meisten Solarunternehmen erheben im übrigen diesen Anspruch. Wer wird recht behalten?
Vom Totalverlust bis hin zur Vervielfachung ist alles drin.
Wie beinhart der Wettbewerb weiter bleiben wird, zeigt folgende Nachricht:
https://www.pv-magazine.com/2022/01/21/...odule-capacity-by-year-end/500GW Produktionskapazitäten - das sind mal eine Ansage. Das Wachstum ist gewaltig. Das zeigt auch deutlich, dass nicht die Produktion der Engpass sein wird, sondern die Rohstoffe und der Installateur vor Ort.
Economies of Scale, steigende Lernkurven in der Folge - all das spielt eine Rolle.
Die Politik hat ambitionierte Pläne und wird alles unterlassen, was den Import günstiger Solarmodule verhindert. Denn diese braucht es, um den Solarzubau und damit die Klimaziele zu erreichen. Und da alle Kosten enorm gestiegen sind, kann die Politik sich nichts erlauben, was zu weiteren Kostensteigerungen führen wird. Subventionen kann es wettbewerbsrechtlich keine geben. Die Finanzierungen wurden ja bereits unterstützt und sollen laut MB für den Ausbau auf 7 GW ausreichen.
Deshalb bleibt die Wette auf die Technologie. Und die sollte man deshalb genau im Auge behalten. Was leisten die Module von Meyer Burger im Vergleich zur Konkurrenz? Und wie entwickeln sich die Kosten?
Ganz entscheidend sind auch die Energiekosten. Diese sind in Deutschland im letzten Jahr gewaltig gestiegen. Sie stellen eine grosse Bürde für die Industrie dar. Aber auch der Personalmangel dürfte zu höheren Kosten in Deutschland führen.
Schaut man sich die Marktkapitalisierung an und vergleicht diese mit anderen Solarunternehmen, ist diese immer noch sehr hoch und hat einiges Positives auch bereits eingepreist. Deshalb haben diverse gute Meldungen auch keinen Effekt mehr gehabt.
Eine Maxeon z.B. mit grossem Vertrieb, vielfacher Produktionskapazität und leistungsstärkeren Modulen haben einen fast 50% niedrigere Marktkapitalisierung. Jinko Solar, vollintegriert von Polysilizium, über Wafer, Zelle und Modul bis hin zur Entwicklung von Solarparks und 37GW Produtionskapazität hat nur eine doppelt so hohe Marktkapitalisierung.
Da ich mir nicht anmasse zu sagen, ob es hier zukünftig ein technologisch hervorstechendes Solarunternehmen geben wird und welches es dann auch sein wird (und auch die anderen sind stark in der Forschung und setzen auf Technologien wie Perovskite, Heterojunction etc.), stelle ich mich lieber breit auf.
Darf jeder gerne anders machen. Dass ich für meine Einstellung und Reflektionen von einigen hier angegriffen wurde, zeigt deren Verbissenheit.