Wer den von mir eingestellten Bericht im "Guardian" gelesen hat, der weiß nun, daß die Inflation noch immer hoch ist (9,4%); daß Devisen knapp sind; die Börse sich noch nicht erholen will und daß die Banken 25% weniger Gewinn erzielt haben. Er dürfte aber mit dem Begriff "Bank Verification Number" wenig anfangen können, obwohl dies den größten Teil des Artikels ausfüllt. Deshalb dazu einige Erläuterungen zum Hintergrund: Wie ihr ja inzwischen alle wisst, ist der (oder die) Naira nicht konvertierbar. Überweisungen für Importe müssen daher bei der Notenbank beantragt werden. Bevorzugt werden dann aber Exporteure, die bei Devisenzahlung, die in Naira umgerechnet wird, ein Anrecht erhalten, selbst wieder Devisen zugesprochen zu bekommen. Dieses System hat man offenbar geändert, wobei ich den genauen Ablauf auch nicht kenne. Offenbar musste man das System beschleunigen, weil bereits zu viele Anwartschaften bestanden haben, welche die Zentralbank garnicht mehr bewältigen konnte. Bisher konnte man Anrechte nicht nur bei Exporten aus Nigeria, sondern auch bei Transferzahlungen nach Nigeria z.B. für Investitionen im Wohnungsbau, erhalten. Die erlaubten einen späteren Rücktransfer ins Ausland incl. der daraus resultierenden Gewinne. Dies gilt aber nicht für Haldane, wenn sie Immobilien in Nigeria verkaufen würden, weil dieses Vermögen originär aus Nigeria stammt. Ich habe deshalb schon früher darauf hingewiesen, daß z.B. bei einer Auflösung von Haldane die Aktionäre keine EURO-Zahlung auf offiziellem Weg erhalten können, sondern nur Naira, die sie dann evtl. am Grauen Markt in Devisen umtauschen könnten. Zu vermuten ist, daß die Währungsproblematik mit ein Grund für das delisting von Haldane in Deutschland gewesen ist.
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