Fundamentals: McDonalds

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neuester Beitrag: 30.11.24 21:08
eröffnet am: 23.08.13 14:29 von: traveltracker Anzahl Beiträge: 330
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23.08.13 14:29
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6893 Postings, 4630 Tage traveltrackerFundamentals: McDonalds

Doc: "Nur eine erste Anmerkung auf Basis der gestrigen Berechnungen zu McDonalds. Ich sehe den fairen Preis (der nachhaltig auch zu guten Renditen führen sollte) bei ca. 60 Euro. Dort sollte man (insofern man Interesse hat) Positionen aufbauen. McDonalds ist z.b. auch eine Firma, die durch alle Krisen gut gekommen ist. Der Kurs ist natürlich stark an die Gewinne gebunden. Diese waren stets von Jahr zu Jahr höher. Inwiefern das für die Zukunft zutreffen wird bleibt unklar. Ich hab meine Berechnungen mit gleichbleibenden Gewinnen um die 5,36 $ / share angestellt. Wie gesagt 60 Euro sollte sozusagen eine gute Marke bilden. Ob es soweit fällt bleibt unklar. Überstürzen muss man allerdings auch nichts."

 

23.08.13 14:30

6893 Postings, 4630 Tage traveltracker@Doc

Wär's gut, wenn du Ami-Werte in Dollars rechnest.  

23.08.13 14:37

3062 Postings, 4271 Tage Dr.med.DenRasentravel

Kein Problem. Die gesamte Analyse wird ohnehin in US $ erfolgen, da der Geschäftsbericht auch so gestaltet ist.

 

23.08.13 15:12
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6893 Postings, 4630 Tage traveltrackerZur groben Orientierung...

...bei der Suche nach antizyklischen Einstiegsmöglichkeiten für fundamentalen Buy & Hold Ansatz im langfristigem Chart.
In Rot die wahrscheinlichen Widerstandszonen und somit ggf. sinnvollen Einstiegslevels im großen Zeitframe (montly)  
Angehängte Grafik:
mcd.gif (verkleinert auf 59%) vergrößern
mcd.gif

23.08.13 15:38
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3062 Postings, 4271 Tage Dr.med.DenRasenI. Bilanzanalyse / 1.0 Liquidität

Im ersten Schritt will ich mich mit der Liquidität und Bonität von Mc Donalds beschäftigen, da es hier in erster Linie um current assets und auch current liabilities geht. Dazu erst das Statement von Mc Donalds zur Liquidität (GB 2012 S.27). Mc Donalds erwirtschaftet ausserhalb der USA 60 % des nachhaltigen Überschusses. Man ist über Tochtergesellschaften im Besitz von insgesamt 2,1 Mrd. $ Cash. Man geht weiterhin davon aus, dieses Geld nicht in den Hauptkonzern zurückzuholen, da man damit rechnet, die zukünftigen Investitionen aus dem Cashflow (wie in der Vergangenheit) zu bezahlen. Im Klartext geht also Mc Donalds davon aus, dass es hinsichtlich neuer Anleihen oder Emissionen keinerlei großartiger Veränderungen geben wird. Die Aussagen werden nun anhand der Bilanzpositionen überprüft. (S.32/45) (Mio $)

Kurzfristige Vermögenswerte: 4922,1 $

Liquide Mittel: 2336,1 $

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen: 1375,3 $

Inventarische Vorräte: 121,7 $

Rechnungsabgrenzungsposten: 1089 $

--------------------------------------------------

Kurzfristige Schulden: 3403,1 $

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen: 1141,9 $

Einkommenssteuer: 298,7 $

Andere Steuern: 370,7 $

Stückzinsen: 217,0 $

angefallende Lohnkosten und andere Verbindlichkeiten: 1374,8 $

--------------------------------------------------

Kennzahlen für die Liquidität wären das cash ratio, quick ratio, current ratio und der grobe Cashverlauf über ein Jahr. Alles wird nun nacheinander besprochen. Beginnen wir mit dem cash ratio. Es wird ganz einfach mittels Liquide Mittel/Kurzfristige Schulden berechnet. Dieser Wert gilt als sehr konservativ, da die Liquiden Mittel jederzeit und vor allem in vollen Umfang zur Verfügung stehen um die Kurzfristigen Schulden abzubezahlen. Andererseits sollte man hier auch darauf achten, nicht ein zu hohes cash ratio vorliegen zu haben, da man (zumindest ich) es nicht als intelligent erachten kann, zuviel Cash in der Hinderhand zu haben. Es bedeutet nämlich nicht mehr als totes Kapital. Lieber investiert man es und schlägt daraus eine adäquate Rendite für die Investoren. Es sei denn es handelt sich um Insolvenzen, da wären hohe Cashbestände die Lebensretter, wenn man bei einer Abwicklung profitieren wollen würde. Das ist aber relativ unwahrscheinlich, dass bei drohenden Insolvenzen dort hohe Werte stehen. Dennoch sind die Zahlen genau dann wichtig. Für das cash ratio sind Werte um die 0,5 sehr schön, da damit die nötige Flexibilität gegeben ist auch bei Problemen schnell handeln zu können. Bei Mc Donalds liegt dieser Wert bei: cash ratio = 0,68. Damit ist das cash ratio eher zu hoch als zu niedrig. Da Mc Donalds aber dieses Geld für neue Investitionen über die Tochtergesellschaften nutzen will ist das absolut okay. Frei nach dem Motto lieber zu viel als zu wenig.

Weiter zum current ratio. Es berechnet sich ganz einfach aus kurzfristige Vermögenswerte/kurzfristige Schulden. Der Wert beträgt hier: current ratio = 1,45. Der Nachteil dieser Kennzahl ist, dass davon ausgegangen wird, dass alle kurzfristigen Vermögenswerte zu den Beträgen der Bilanz veräußert werden können. Deshalb ist es auch hier wichtig, dass wir mindestens eine Zahl über 1 haben, besser noch über 1,2 ode 1,3 um die nötige Flexibilität zu haben, auf einen Teil der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen verzichten zu können. Dies kann z.b. bei einer Insolvenz von Kunden der Fall sein. Das alles ist bei Mc Donalds sehr unwahrscheinlich. Dennoch haben wir hier mit 1,45 eine sehr gesunde Zahl. Die kurzfristigen Schulden könnten demnach auch noch gedeckelt werden, wenn 1,5 Mrd $ der kurzfristigen Vermögenswerte ausfallen würde. Beim Cash kann dies nicht sein, bei den Rechnungsabgrenzungsposten oder den Forderungen jedoch schon. Aber wie man sieht ist man damit nahezu auf 63 % abgesichert. Das ist ein hoher Wert.

Ein wenig konservativer als das current ratio ist das quick ratio. Das quick ratio berechnet sich fast so wie das current ratio, mit dem Unterschied, die inventarischen Vorräte aus den kurzfristigen Vermögenswerten zu eliminieren. Deshalb auch Quick, da die Vorräte nicht immer sofort an den Mann gebracht werden können. Da wir hier bei Mc Donalds im Vergleich zu den kurzfristigen Vermögenswerten nur eine kleine Position von 121,7 Mio $ haben. Brauchen wir das quick ratio gar nicht mehr zu berechnen. Es ist in etwa gleich dem current ratio.

Den groben Cashverlauf brauchen wir hier nicht näher analysieren, da der Durchsatz an Gütern bei Mc Donalds sehr schnell erfolgt. D.h. man wird beliefert und verkauft auch sehr schnell wieder alles. Es fallen nie größere inventarpositionen an (siehe Bilanz). Was natürlich dazu führt, dass der Liquidationsprozess schneller erfolgt und die Firma nur sehr unwahrscheinlich in einen finanziellen Engpass mit Ausfällen gerät.

All dies deckt sich mit den Aussagen von Mc Donalds, nicht damit zu rechnen, Probleme mit den liquiden Mitteln zu bekommen.

 

23.08.13 18:55
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3062 Postings, 4271 Tage Dr.med.DenRasenI. Bilanzanalyse / 2.0 Verschuldungsprofil

Um das Verschuldungsprofil zunächst oberflächlich einzugrenzen, sehen wir uns das debt ratio an. Dieses wird wie folgt berechnet: debt ratio = Gesamtverschuldung / Gesamtvermögen. Dazu vermindere ich die Total asset position bei Mc Donalds von 35386,5 Mio $ um das Eigenkapital von 15293,6 Mio $ und erhalte für die Gesamtverschuldung 20092,9 Mio $. Damit beträgt das debt ratio = 0,57. Das heißt im Klartext, dass 57 Prozent des gesamten Betriebsvermögens aus Schulden besteht. Dies muss nicht schlecht sein, bedarf aber wichtiger Merkmale. Diese Merkmale äußern sich in der Eigenkapital- und Umsatzrendite. Sind diese hoch, so kann der Leverage Effekt der Kapitalaufnahme sogar gut für die Aktionäre sein. Denn die Kapitalkosten liegen unter den Kreditkosten und somit macht es Sinn neues Geld aufzunehmen. Gerät die Firma jedoch in eine lange und anhaltende Schieflage, in der die Umsatzrenditen purzeln, sind hohe Verschuldungen ein großes Problem. Es ist also eine Entscheidungsfrage, ob und wie man dies tolerieren will. Ich für meine Begriffe rechne nicht mit starken (kleinere und mittlere jedoch schon) Gewinneinbrüchen. Deshalb sehe ich in dem Verschuldungsprofil keine Probleme. Mc Donalds wird derzeit mit einem A2 geratet. D.h. die Anleihezinsen sind noch auf einem akzeptablen Level, da das Investment als relativ sicher gilt. Sollten hier aufgrund großer Probleme etliche Abstufungen drohen, können die Schulden ein ernstes Problem werden. Aber wie gesagt ich sehe davon ab. Der Hauptgrund warum ich davon absehe sind die hohen Renditen, die weit über den Finanzierungskosten liegen. Da wäre selbst bei Krisen viel Luft nach unten. Aber dazu später mehr. Als zweite Kennzahl will ich das debt - equity ratio diskutieren. Es handelt sich dabei um die Kennzahl wieviel Fremdkapital im Vergleich zum Eigenkapital (durch die Aktionäre) in die Firma investiert ist. Dies ist in gewisser Weise auch eine Risikokennzahl, da Fremdkapital immer wieder erneuert werden muss und damit einen wesentlichen Einfluss auf die Kapitalkosten der Zukunft nimmt. debt equity ratio = 1,3. Diese Kennzahl ist für einen Weltkonzern mit erhöhtem Kapitalbedarf wie Mc Donalds sehr gut. Es befinden sich lediglich 30 % mehr Kapital durch Kredite als durch Investoren (über Aktien) in der Firma. Das deutet daraufhin, dass sich Mc Donalds sehr gut aus dem laufenden Betrieb finanzieren kann aber dennoch aufgrund des Leverages (Kapitalkosten < Rendite) die Verschuldung etwas höher belässt. Schön daran ist auch, dass die Verschuldung nicht ins unendliche getrieben wird, nur weil man hohe Renditen erwirtschaftet. Das ist für mich ein Pluspunkt an das Management. Man bleibt ganz klar auf dem Teppich. Schließlich weiß man nie was passieren kann. Dadurch vergibt man allerdings auch die Chance noch schneller zu wachsen. Aber darauf kann ich getrost verzichten. Weiterhin würde eine höhere Verschuldung auch eine gewisse Abhängigkeit an die Kreditgeber zur Folge haben, was für keine Firma wünschenswert ist. Als weitere Kennzahl können wir uns noch das capitalization ratio ansehen. Dieses sollte bei großen Firmen und einem stabilen Umfeld ohne hoher Verschuldung bei < 50 - 60 % liegen. Firmen mit niedriger Verschuldung sollten im Bereich < 30 - 40 liegen. Eigentlich müssten wir es also nicht mehr prüfen. Aber zur Vollständigkeit die Formel: capitalization ratio = long term debt  / (long term debt + equity). Damit ergibt sich für das capitalzation ratio = 0,47. Bei Mc Donalds liegen wir also bei 47 %. Das was das capitalization ratio von den anderen Zahlen unterscheidet, ist die Tatsache, das es die langfristigen Schulden im Verhältnis zum Gesamtkapital (durch Kreditgeber und Aktionäre) setzt und somit noch einen feineren Ausblick auf das Leveraging gibt. Schließlich ist man den Aktionären (im Normalfall :)) auch etwas schuldig. Schließlich noch das interest coverage ratio. Welches für jeden Anleihezeichner eine wichtige Kennzahl sein sollte. Es gibt nämlich an wie einfach es für eine Firma ist die ausstehenden Zinsen und Obligationen aus dem laufenden Betrieb zu zahlen. Hier gibt es auch keine Verschönerungen, da das EBIT miteinfließt. Die Abschreibungen sind also im Gegensatz zum EBITA  auch enthalten. Denn die müssen natürlich für Anleihezeichner oder aber auch Aktionäre berücksichtigt werden. Es hilft mir nämlich nicht ein tolles EBITA zu haben aber im Gegensatz Mrd. abzuschreiben. Das sollte man nie vergessen. Die Kennzahl wird folgendermaßen berechnet: interest coverage ratio = EBIT / interest expense. Bei Mc Donalds beträgt die Kennzahl: interest coverage ratio = 16,4. Das Ebit beträgt 8604,6 Mio $ und die interst expenses liegen bei 516,6 + 9 Mio $. Dies beweist nochmals, dass sich Mc Donalds sehr einfach Geld leihen kann, da die Kreditausfallwahrscheinlichkeit sehr gering ist. Zahlen unter 1,5 sollte man kritisch beobachten bzw. ganz meiden. Diese Sicherheit kann man auch an den durchschnittlichen Anleihekursen von Mc Donalds erkennen. Die Netto Rendite für solche ist relativ gering. Eben auch aufgrund der Sicherheit. Falls eine Firma Verluste schreibt ist die Kennzahl natürlich hinfällig. Aber dann würde ich mir auch überlegen ob ich der Firma Geld leihen wollen würde. Es sei denn viele andere Schuldkennzahlen passen oder es überwiegen Einmaleffekte durch hohe Abschreibungen. Es wäre dann entscheidend zu überprüfen wie das capitalization oder debt ratio aussieht. Hat die Firma bereits viel Geld geliehen und sind die Kreditgeber in der Überzahl, kann man mit erheblichen Druck seitens der Geldgeber rechnen. In der Lage befindet sich z.b. aktuell TK. Man hat Probleme sich neues Geld zu beschaffen. Dies sollte man aber nie aus den Augen lassen. Denn es beeinflusst nachhaltig die Firma und kann sie in einem Teufelskreis zwingen. Zu guter letzt vielleicht einer der wichtigsten Kennzahlen im Verschuldungsprofil (zumindest in meinen Augen) das free cashflow to debt ratio. Es zeigt nämlich auf wie stark sich die Firma aus ihrem freien cashflow finanzieren kann. Mc Donalds behauptet, dass es ihnen möglich ist. Das wollen wir jetzt überprüfen. Einige verwenden für diese Kennzahl nur den cashflow. Ich persönlich verwende lieber konservativer den free cashflow, da ich capital expenditures lieber dabei habe als sie unter den Tisch zu kehren. Es sind reale Kosten. Zu finden ist das Ganze auf Seite 33. Der cash provided by operations liegt bei 6966,1 Mio $. Die capital expenditures bei 3049,2 Mio $. Damit beträgt das free cashflow to debt ratio = 0,19 und das cashflow to debt ratio = 0,34. Also 19 bzw. 34 Prozent. Richtig gute Kennzahlen liegen aber im dreistelligen bzw. > 60 % Bereich. Ich sehe es daher nicht so euphorisch wie bei Mc Donalds selbst. Jedoch muss man auch differenzierter an die Sache gehen und eben das höhere Leveraging (das bei Mc Donalds) auch begründet ist berücksichtigen. Es führt nämlich dazu, dass die Schulden einfach höher sind als bei einer Firma die einem sehr starken Konkurrenzkampf ausgesetzt ist. Alles in Allem sind die Zahlen alle okay, da man nicht von Gefahren ausgehen muss. Wäre es eine Pharmaindustrie, die stets mit dem Problem bewertet werden muss, dass irgendwann ein Medikament daneben geht, so müsste die Sicherheit in meinen Augen in jedem Fall > 60 % sein (für den cashflow). Der freie kann darunter liegen. Aber welchen größeren Risiken ist Mc Donalds schon ausgesetzt. Der Konkurrenzkampf mit Burger King - naja.

 

23.08.13 22:10
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3062 Postings, 4271 Tage Dr.med.DenRasenEinschub: DCF Analysis (gordon growth model)

discounted cashflow analysis ist ein Verfahren, bei dem man den freien Cashflow diskontiert. D.h. z.b. 100 Euro heute sind mehr wert als 100 Euro in einem Jahr, da man theoretisch die 100 Euro risikolos anlegen kann und sie somit in einem Jahr mehr Wert sein werden. Ich verwende hier den Equity Ansatz wie es auch Wall-Street Analysten machen. Mit der Prämisse nichts zu schönen. Für die DCF wird es zunehmend mathematisch. Man braucht dazu erstmal das WACC weighted average cost of capital und die FCF free cash flows von Mc Donalds. Dazu müssen erst einige Daten empirisch gewonnen werden.

Ich habe dazu die FCF von Mc Donalds ab dem Jahre 2007 berechnet. Dazu geht man in den Geschäftsbericht Seite 11. Um den FCF p.a. zu erhalten vermindert man die "cash provided by operations" um die Position "cash used for investing activities". Darin ist auch die capex = capital expenditure enthalten. Man erhält:

FCF (year Mio $):

2007 (3726) ; 2008 (4292) ; 2009 ; (4096) ; 2010 (4286) ; 2011 (4579) ; 2012 (3917)

Die DCF funktioniert am besten bei Unternehmen, die einen stabilen Cashflow aufweisen. Das ist z.b. bei Firmen der Fall die stets das selbe verdienen (natürlich mit kleinen Ausnahmen). Z.b. Nestle, Procter, Danone and so on oder aber hier Mc Donalds.

Beim Gordon growth model benutzt man folgenden Ansatz:

terminal value = FCF / (WACC - cashflow growth).

Wir benötigen also einen Wert für den weighted average cost of capital von Mc Donalds bzw. das Wachstum der Cashflows.

Ich setze für den Wachstum konservativ 2 % an. Wenngleich man auch in manchen Jahren 5 % hatte. Jedoch war es 2012 weniger. Aber das soll uns erstmal nicht interessieren. Es geht hier um eine Langzeitaufnahme. Der FCF soll mit 3917 Mio $ starten und jedes Jahr um 2 % steigen. D.h. wir sind 2014 bei 4000 Mio $ 2015 dann bei 4080 Mio $ usw. Ich denke es ist konservativ genug, da wir 2011 schon mal 4579 Mio $ hatten. Nun zum WACC und hier wirds ein wenig komplexer. Es fließen etliche Zahlen ein. Ich versuche aber alle sehr genau zu bestimmen, denn der WACC hat einen hohen Einfluss auf das terminal value. Deshalb werde ich jede Position mit Quellen belegen. Vorerst die Formel:

WACC = [risikoloser Zins + beta ( gewünschte Rendite - risikoloser Zins) ]*Eigenkapital/(Eigenkapital + Gesamtschulden)+ mittlerer Zinssatz für die Kapitalbeschaffung * (1 - Steuersatz des Unternehmens)*Gesamtschulden/(Eigenkapital + Gesamtschulden)

Diese Formel kann man auch erklären und herleiten (ist nicht mal schwierig und sogar verständlich, aber sprengt hier den Rahmen).Nun vorerst die Frage, welche Zahlen fest und unveränderbar sind (somit sicher richtig) und welche geschätzt sind und wie stark die Abweichungen sein können.

risikolose Zahlen: Eigenkapital, Gesamtschulden, Steuersatz des Unternehmens

risikobehaftete Zahlen: beta, risikoloser Zins (ich weiß hier werden einige denken ich meine damit Sparbuch, so darf man aber nicht rechnen. Man muss den Durchschnittszinssatz für US Anleihen mit 10 jähriger Laufzeit nehmen. Steigen diese fällt auch der Unternehmenswert, da anderweitig risikoloser, z.b. in Anliehen, investiert werden kann), mittlerer Zinssatz für die Kapitalbeschaffung

Für den Steuersatz des Unternehmens berechne ich aus dem Geschäftsbericht rund 32 %. Internetquellen über den Steuersatz von Mc Donalds belegen diese Zahl. Das Eigenkapital liegt bei 15293,6 Mio $ die Gesamtschulden bei 20092,9 Mio $. Den Wert für das Beta (eine Volatilitätskennzahl, die in der modernen Finanztheorie geschaffen wurde), entnimmt man einfach einer Finanzseite. Das ganze wird über die Entwicklung des Aktienkurs im Verhältnis zu Indizes berechnet. Also auch keine Zauberei. Das beta (von Reuters entnommen) beträgt: beta = 0,36. Für den risikolosen Zinssatz nimmt man stets den Zinssatz von 10 jährigen US Staatsanleihen. Der liegt aktuell im Mittel bei 3 % (auch Internetquelle US Regierung bzw. Finanzdienstleister Reuters). Der mittlere Zinssatz für die Kapitalbeschaffung liegt bei ungefähr 5 % (aus Anleihezinsen von Mc Donalds berechnet). Eine Schwankung von +- 3% fällt hier nur wenig ins Gewicht. Also keine Sorge :). Die gewünschte Rendite soll 10 % p.a. betragen. Nun zum WACC. Man muss nun noch die ganzen Zahlen einsetzen und kommt dann auf ein WACC von:

WACC (Risikoloser Zins 3 %) = 0,043

WACC (Risikoloser Zins 6 %) = 0.051

Damit kommt man auf ein terminal value von:

TV = 170,2 Mrd $ (3 % risikoloser Zins)

TV = 126,3 Mrd $ (6 % risikoloser Zins)

Vom terminal value muss man noch die Gesamtschulden tilgen. Sie belaufen sich auf 20,1 Mrd $.

Mann kommt dann auf ein fair value von: 150,1 Mrd. $ (3 % risikoloser Zins) bzw. 106,2 Mrd $ (6 % risikoloser Zins).

Wenn man dies noch durch die Anzahl der ausstehenden Aktien (1,02 Mrd shares) teilt, erhält man den fairen oder intrinsischen Wert der Aktie zum derzeitigen Zeitpunkt. Er liegt bei 147,05 $ (risikoloser Zins 3 Prozent) bzw. 104,11 $ (risikoloser Zins 6 Prozent), bei entsprechender Haltedauer. Das Modell kann nur aufgehen, wenn die Haltedauer ungefähr 10 Jahre betragen soll. Auf kurzfristige Spekulationen kann man damit gar nicht bauen, da langfristige Prognosen getroffen worden sind. Wie man sieht, hängt der Unternehmenswert auch stark davon ab wie stark der Zinssatz der z.b. US Staatsanleihen steigen wird. Da man in dem Modell davon ausgeht, dass diese sicher sind. Im Moment kann man da auch anderer Meinung sein :).

 

23.08.13 22:40
1

3062 Postings, 4271 Tage Dr.med.DenRasenACHTUNG

Die obige Rechnung ist natürlich unvollständig. Ich habe erst das terminal value nach 5 Jahren berechnet. Es ist natürlich noch nötig die zukünftigen Cashflows bzw. das terminal value zu diskontieren. SORRY - hab schon ein paar Gläser Sekt. Hier die richtige Weiterführung.

Der Diskontierungssatz beträgt beim WACC einmal 0,043 (risikoloser Zins 3 %) bzw. 0,051 (risikoloser Zins 6 %).

Die Cashflows der nächsten 5 Jahre sind:

3917 (2013) Startpunkt

3995 (2014)

4075 (2015)

4156 (2016)

4239 (2017)

4323 (2018)

diese müssen nun je nach gewählten WACC 0,043 oder aber 0,051 einschließlich des terminal values nach 5 Jahren diskontiert werden.

D.h. der Wert vor der bereinigung der Schuldenlast liegt bei

Wert vor Schulden (3 % risikolos) = 3917 + 3995/(1+0,043)+4075/(1+0,043)^2+4156/(1+0,043)^3+4239/(1+0,043)^4­+4323/(1+0,043)^5+170,2/(1+0,043)^5 = 160,12 Mrd $. Das um die Schulden vermindert : 140,02 Mrd $ geteilt durch die Anzahl der Aktien bestimmt den fairen Wert von heute mit 137,27 $. Nun noch mit dem 6 % Zinssatz:

Wert vor Schulden (6 % risikolos) 120,03 Mrd. $. Abbau der Schulden: 100,2 Mrd. $ geteilt durch die Anzahl der Aktien: fairer Wert von heute: 98 $. Wie man also sieht, nimmt der risikolose Zinssatz eine größere Rolle ein, was auch irgendwie einleuchten sollte.

 

23.08.13 22:43

Wenn man nun darauf noch 20 % Sicherheitsmarge gibt, landet man bei 117 $ bzw. 78,4 $. Wer also nicht ewig an die niedrigen Anleihezinsen glaubt, kann wie weiter oben schon geschrieben bei rund 80 $ seine ersten Positionen aufbauen. Morgen werden dann noch einige andere Finanzkennzahlen hinsichtlich der Rendite besprochen.

 

24.08.13 00:22

154 Postings, 4250 Tage JoghurtbecherDanke

Ähm......wow!

 

Danke allemal sehr interessant.

Aber ob es jetzt steiget oder fällt hmmmmm :)

 

24.08.13 09:32
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3062 Postings, 4271 Tage Dr.med.DenRasen....

Hm ja das weiß niemand :). Kann man auch aus der Analyse nicht sehen. Bei einem risikolosen Zinssatz von 3 % wäre die Aktie aktuell (laut dem Bewertungsmodell) um 20 % zu günstig. Das erscheint mir auch ein wenig viel. Allerdings sind die ganzen Substitutionen richtig. Ich habe keine Zahl erfunden oder so :). Wenn man aber rein nach Shiller KGV's geht ist die Aktie bei rund 80 $ fair. Da es immer besser ist auf Nummer sicher zu gehen. Sag ich 80 $ fair. Für das WACC gibt es sogar eine externe Seite. Man muss dazu nur MCD eingeben und kommt dann komischerweise auch auf das gleiche WACC wie in der obigen Berechnung. Das hat mich auch verwundert :). Aber klar. Das ganze hängt natürlich stark davon ab ob die freien Cashflows bleiben und um 2 % steigen. Wobei ich das schon für möglich halten würde. Wenn das nicht so ist, kann man das alles vergessen. Darin liegt die Annahme.

 

24.08.13 10:11
2

Dann gibt es noch ein Dividenden growth model von Gordon. Dazu benötigt man die Eigenkaptialbeschaffungskosten rq. Diese berechnen sich aus rq=Dividende/aktueller Marktpreis + Dividendensteigerungsrate. Die aktuelle Dividende beträgt 2,87 $. Der Marktpreis liegt bei 95 $. Die Dividendensteigerungsrate g liegt bei 10 - 11 %. Ich wähle 10. Damit ergibt sich ein rq von 0,13. Die Dividenensteigerungsrate g war konstant bei 0,1 (über einen sehr langen Zeitraum. Das spricht für dieses Modell). Damit errechnet sich der faire Wert mit: FV=2,87 $ * sum from n=1 to infinity of (1+g)^(n-1)/(1+rq)^n. Diese Reihe konvergiert und zerfällt in eine geometrische. Man kann das auch über Computerprogramme (wie ich berechnen). Man kommt dann auf ein FV von: FV = 2,87 $ * 33,3 = 95,60 $. Die Dividende für das laufende Jahr müsste demnach mindestens 3,16 $ betragen. Tut sie das nicht, ist das Modell hinfällig. Aber man muss dazusagen, dass es sich mit den letzten 10 Jahren deckt.

 

24.08.13 10:14

3062 Postings, 4271 Tage Dr.med.DenRasenNachtrag

Dieses Modell rechnet auch mit einer Dividendensteigerung bis in alle Ewigkeiten. Das ist der Nachteil dieses Ansatzes. Da ich aber davon ausgehe, dass Mc Donalds noch 10 Jahre wachsen könnte bzw. seine Gewinne ausbauen kann, ist es gar kein so schlechter Ansatz.

 

24.08.13 10:43
3

So und ein letztes Modell (gefällt mir am besten). Ich nehme an, dass der FCF ab nun stagniert. Besser gesagt für die nächsten 5 Jahre. Gründe dafür sind zwar eine Steigerung des Gewinns aber auch eine gleichzeitige Steigerung der Capex. Im Geschäftsbericht findet sich auch ein Hinweis, dass die Capex 2013 bei 3,2 Mrd. $ liegen wird. Das sind 200 Mio mehr als im Vorjahr. Ich gehe also konservativ vor und behaupte, dass der FCF über 5 Jahre hinweg 4 Mrd. $ nicht mehr überschreiten wird und keinerlei Wachstum erfährt. Gleichzeitig diskontiere ich aber alles auf die Gegenwart. Die Rechnung ist ziemlich analog zur ersten Ausführung (mit der Prämisse keine Wachstum). Das bedeutet, dass auf 5 Jahre kummuliert und diskontiert auf die Gegenwart 17,65 Mrd. $ anfallen. Das TV von Mc Donalds diskontiert auf heute liegt bei 75 Mrd. $. Summiert man diese beiden Werte erhält man 92 Mrd. $. Davon müssen noch 20,1 Mrd. Dollar an Schulden bezahlt werden. Damit lande ich bei 72,6 Mrd. $. Dies geteilt durch die Anzahl der Aktien ergibt den fairen Wert in einem sehr pessimistischen Szenario. Der Wert liegt bei 71 $. Wenn man dies als Sicherheitsbarriere nimmt, so geht man bei einem Einstieg mit 80 $ ein Risiko von 11 % ein. Hat aber generell die Chance auf 137 $. Das heißt die Chance beträgt 71 % (rein theoretisch mit der 2 % Steigerung). Das Chancen - Riskikoverhältnis liegt damit bei rund 7. Für mich ein guter Deal.

 

24.08.13 11:41

3062 Postings, 4271 Tage Dr.med.DenRasenLöschung


Moderation
Zeitpunkt: 24.08.13 13:47
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Löschung auf Wunsch des Verfassers

 

 

04.10.13 23:24
2

2012 Postings, 4584 Tage BörsenkoboldDiese Woche

gabs zumindest bei der Franfurter Indikation einen ganz guten Rückgang.
 
Angehängte Grafik:
chart_year_mcdonalds.png (verkleinert auf 62%) vergrößern
chart_year_mcdonalds.png

23.01.14 09:16

1067 Postings, 4501 Tage fossy666hat jemand eine Idee,

wie die Zahlen ausfallen werden?

es gibt ja praktisch nichts zu lesen.................  

23.01.14 09:23

1067 Postings, 4501 Tage fossy666da anscheinend die Erwartungen sehr

bescheiden sind, erwarte ICH persönlich positive Zahlen.

deshalb wird gerade wohl versucht noch günstig an ein paar Anteile zu kommen. denn sonst wäre der Kurs die letzten Tage eh schon abgeschmiert........

ODER????? ;-)  

23.01.14 16:10

1067 Postings, 4501 Tage fossy666da hat MCD aber einiges aufgeholt!

hatte schon befürchtet, dass die Zahlen als zu schlecht gewertet werden.
aber prinzipiell scheint sich meine Annahme zu bewahrheiten.
 

24.01.14 20:12

108 Postings, 4125 Tage Holzbrett11Was ist denn

mit dieser Aktie los. Seit einem Jahr fast fällt das ding. An Quartalszahlen kann sowas ja nicht liegen. Von euch jemand ne Idee? Ist ja nich so dass die leute kein mcdonalds mehr fressen. In USA gehen vielleicht weniger hin aber dafür in Asien da gibts doch auch die hälfte der Menschheit. Also ne steigende Aktie sieht für mich anders aus.  

08.02.14 22:31

3677 Postings, 5418 Tage TamakoschyMcDonald's verkauft weniger Burger in Deutschland

09.02.14 12:43

1984 Postings, 5656 Tage ParadiseBirdPreisschraube zu stark gedreht?

Möglicherweise hat McD mittelfristig die Preise für seine Burger zu stark angezogen, so dass sich dies nun im Umsatz bemerkbar macht. Die Leute kaufen bei uns deutlich preisbewusst und merken sowas.

Und es ist eben auch genügend Konkurrenz da, die auch Burger kann.  

09.02.14 13:24

3530 Postings, 4109 Tage Doc2Der Absatz wundert mich nicht.

Die Produkte sind in Deutschland zu teuer. In Frankreich oder z.b. den USA ist es genau andersrum. Dort ist alles andere viel teuerer und Mc Donalds macht ein gutes Geschäft. Hier bekommt man im Restaurant auch schon was für 12 - 15 Euro.

Bei Mc Donalds bezahlt man meist um die 10 Euro mit Getränk. Von der Qualität unterscheidet sich das Essen dann auch noch beachtlich. Nicht verwundernswert, dass sich das Geschäft eingetrübt hat.  

16.02.14 19:21

196 Postings, 5250 Tage Quattro123Kapseln

Vll. sollte McDonalds auch mal Kapseln auf dem Markt bringen?

http://www.zweeper.de/forum/...on-kaffeekapseln-boomt.html#post781950  

21.02.14 15:44
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2751 Postings, 5643 Tage tom77Bestand

Bestand erstmal diese Woche weiter aufgestockt für unter 70 € ....

Nächste Woche dann Ex-Dividend Day...

passt :-)  

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