O.k, du bist der erste hier, der mir nachvollziehbar erklärt hat, wie er die Sache anstellen will. Im Prinzip gebe ich dir recht. Was ich zu erklären versucht habe war meine Ansicht, daß es um einiges besser ist ein geregeltes Einkommen zu beziehen und trotzdem seinem Hobby Börse nachzugehen, als davon zu leben. Von der Börse zu leben deklariere ich als "unkalkulierbares Risiko". Ich habe nicht bestritten, daß es durchaus möglich sein kann an der Börse Millionär zu werden. Zumindest im jetzigen Börsenumfeld, in dem man die letzte Zeit so gut wie nichts falsch machen konnte. Man kauft und ist morgen im Plus. Die Geister scheiden sich aber spätestens dann, wenn die Luft dünner wird und da möchte ich ein geregeltes Einkommen in der Hinterhand haben, um ruhig schlafen zu können. Die meisten Jungs, die hier gepostet haben, kennen nur diese rosigen Zeiten und ich war und bin der Ansicht, daß sie die ganze Sache zu blauäugig angehen. Ein, zwei, dreimal 100 % zu machen ist ganz gut und schön, sich daran zu gewöhnen sehr gefährlich. Ich erinnere dich nur an das Posting von risiko, der sich sofort einen "neuen Porsche" bestellen wollte und zu 200 % (!!) investiert ist. Den Blick für die Realität sollte man niemals verlieren. Ich habe letztes Jahr 800 % mit meinem Depot gemacht; zum Großteil verdanke ich das der Softbank und stufe das Ganze als Zufall und unheimlichen Glücksfall ein, der mit der Realität nichts zu tun hatte. Ich hätte genausogut im Lotto gewinnen können. Das sind aber reine Buchgewinne, die ich bis dato nicht realisiert habe. Ich frage mich, wie ich meine Kosten decken kann, wenn ich auf dem Papier mit Softbank zum Millionär geworden bin, aber sogesehen über keinen Pfennig verfügen kann. Ich müßte sukzessive verkaufen und Geld rausziehen und somit mein Depotvolumen verkleinern. Wobei die Softbank ein schönes Beispiel ist: wäre ich also darauf angewiesen, mir mein monatliches Gehalt über Softbankverkäufe zu finanzieren, so wäre ich die letzten 4 Wochen sehr schlecht gefahren: 40 % Wertverlust innerhalb dieser Zeit. Ich hätte also dementsprechend mehr (proportional zum Wertverlust) Aktien verkaufen müssen um mich über Wasser zu halten. Ich hätte mich zwangsweise von einer Zukunftsaktie trennen müssen, die nicht mal in der Nähe ihres als fair zu bezeichnenden Kurses ist, zumal ich zum heutigen Tag wahrscheinlich keine einzige Softbank mehr besitzen würde, da ich ständig Druck hätte, Gewinne auch realisieren zu müssen, um leben zu können. Ich hätte also spätestens bei 100-150 % im Plus verkauft; gestiegen ist sie aber um 4500 %. Daher bin ich der Ansicht, daß man die richtig fetten Gewinne nur durch druckfreies laufen lassen der Aktien erreichen kann. Jedes Jahr aussichtsreiche Aktien kaufen, 5 Jahre liegen lassen und sich sagen: Das Geld brauch´ ich sowieso nicht mehr. Und nebenbei mit dem Geld eines Brötchengebers seinen individuellen Lebensstandard finanzieren. Aber wie ich schon zu den anderen zwei Jungs gesagt habe: wir reden in 10 Jahren nochmals drüber und schaun´ dann, ob sie ihr Geld an der Börse hauptberuflich, oder lieber doch nebenberuflich verdienen. ... Im übrigen liege ich in der diesjährigen Performance momentan bei 32 %. ein weiteres Anzeichen dafür, daß man Gewinne des einen nicht auf das andere übertragen kann. So schnell kann´s gehen;
Schönen Abend noch MaMoe.
Und zu Pecho und brokerage: Natürlich war es etwas voreilig Euch die nötige Lebenserfahrung abzusprechen. Sorry dafür, aber ich hab´ einfach persönliche Schlüsse aus den Postings gezogen.
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