BERLIN (Dow Jones)--Der Automobilhersteller Daimler AG sieht sich ungeachtet eines US-Wirtschaftsabschwungs auf Kurs für ein Gewinnwachstum im laufenden Jahr und bekräftigt seine Ziele für 2008. Der Daimler-Vorstandsvorsitzende Dieter Zetsche sagte auf der Hauptversammlung am Mittwoch in Berlin: "Wir haben eine klare Strategie für nachhaltiges profitables Wachstum". Zetsche bestätigte zudem erneut die im Februar genannten mittelfristigen Renditeziele für das Unternehmen.
Seine so genannte "Roadmap für nachhaltige Mobilität" stützt Daimler auf drei Säulen: Optimierung der Fahrzeuge mit innovativen Verbrennungsmotoren, zusätzliche Effizienzsteigerung durch Hybridisierung und emissionsfreies Fahren. Bis 2015 will Daimler zudem die durchschnittlichen Kohlendioxidemissionen der Flotte früheren Angaben zufolge auf unter 140 Gramm pro Kilometer senken. Im vergangenen Jahr lag der Durchschnittswert bei 178 Gramm CO2 pro Kilometer.
Dafür investiert Daimler in die Forschung und Entwicklung: Bis 2010 will der Konzern insgesamt nahezu 14 Mrd EUR ausgeben. Im vergangenen Jahr lagen die F&E-Ausgaben bei 4,1 Mrd EUR. Damit will das Unternehmen seine mittelfristigen Profitablitätsziele sichern: Das Automobilgeschäft soll ab 2010 über die Markt- und Produktzyklen hinweg eine Umsatzrendite von 9% erzielen, bestätigt der Konzern. Mercedes-Benz Cars soll ab 2010 eine Umsatzrendite von 10% erwirtschaften, bei Daimler Trucks soll sie bei 8% liegen.
Auch für das laufende Jahr ist Daimler zuversichtlich: Der Absatz soll auf Konzern-Ebene zulegen, und der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) aus dem laufenden Geschäft soll 2008 deutlich über dem Vorjahr liegen. Damit bekräftigt der Konzern seinen Ausblick von der Jahrespressekonferenz im Februar.
Zur Konjunkturentwicklung sagte Zetsche, "aktuell lässt die ökonomische Großwetterlage eher Gegen- als Rückenwind erwarten." Einflussfaktoren seien die Kreditkrise in den USA, die weitere Abschwächung des Dollar gegenüber dem Euro, die Entwicklung an den Rohstoffmärkten sowie die Eintrübung der Stimmung in der US-Wirtschaft. Dies werde auch an den Automobilmärkten nicht spurlos vorbeigehen.
So dürfte etwa die Pkw-Nachfrage in den USA deutlich geringer ausfallen als 2007, und in Westeuropa werde sie voraussichtlich stagnieren. Die eigentlichen Wachstumstreiber bleiben laut Daimler deshalb die Schwellenländer. Dort sei das Wachstum so dynamisch, dass die Schwäche der Triade-Märkte mehr als kompensiert wird. Insgesamt geht Daimler für 2008 deshalb davon aus, dass die Pkw-Märkte global um rund 2% wachsen werden.
Vor aktuellen Risiken hat sich der Konzern abgesichert. Die Währungsrisiken für das laufenden Jahr sind zu rund 80% abgesichert, für 2009 zu über 40%. Auch in puncto Liquidität sieht sich der DAX-Konzern gut aufgestellt. "Wir verfügen über eine hohe Bruttoliquidität und müssen zurzeit kein Kapital am Markt aufnehmen", sagt Zetsche.
Stattdessen plant der Konzern ein weiteres Aktienrückkaufprogramm. Darüber sollen die Eigentümer auf der Hauptversammlung abstimmen. Zudem sollen die Aktionäre am Erfolg teilhaben: Das Stuttgarter Unternehmen will seine Dividende um ein Drittel erhöhen und eine Dividende von 2 EUR je Aktie ausschütten. Im vergangenen Jahr hat Daimler bei einem Umsatz von 99,4 (99,2) Mrd EUR ein EBIT von 8,7 (5,0) Mrd EUR erzielt. Das Konzernergebnis lag bei 4,0 (3,8) Mrd EUR.
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April 09, 2008 04:26 ET (08:26 GMT)
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