Andreas Beck:
"In der Finanzkrise sind die Zentralbanken zu einem mächtigen Player im Milliardenspiel geworden. Eine Macht, die einzig auf dem Vertrauen in das Papiergeld beruht. Ein schwaches Fundament.
Der Starke hilft in der Not dem Schwachen. In den letzten Jahrzehnten lernten wir, dass die Privatwirtschaft der Starke, und der Staat der Schwache ist. Jetzt hat sich diese Wahrnehmung gedreht.
Insolvenzbedrohte kleine Firmen werden von großen gerettet und insolvenzbedrohte große Firmen vom Staat. Am weitesten ist dieses Spiel in den USA getrieben worden.
Wie stark ist der Staat eigentlich?
Irgendwann stellt sich die Frage, wie stark der Staat eigentlich ist. Was macht ihn so stark, stärker als jedes privatwirtschaftliche Unternehmen, so dass er als finaler Retter auftreten kann? Darüber könnte man jetzt diskutieren, leider ist das aber kaum noch relevant. Ein Staat kann genau so lange beliebig als Retter auftreten, solange er sich verschulden kann, es also Marktteilnehmer gibt, die entsprechende Staatsanleihen von ihm kaufen.
Jedwedes jetzt verabschiedete Konjunkturprogramm und jede beschlossene Rettungsmaßnahme basiert auf neuen Schulden. Neue Schulden benötigen einen Gläuber. Oder anders formuliert: Wer soll eigentlich die ganzen Staatsanleihen kaufen, die z.B. die USA jetzt auflegen müssen, um die notwendige Neuverschuldung aufzusetzen?
Die US Politik hat eine Antwort gefunden. Es wurde ein vermeintlich noch stärkerer Marktteilnehmer als der Staat gefunden: Die Zentralbank. Während die Stärke des Staates mit seiner Kreditwürdigkeit steht und fällt und damit auch von externen Faktoren abhängt, können die Zentralbanken Geld drucken ohne jemanden zu fragen. Jede Menge kann beliebig erzeugt werden. Der Kreis schliesst sich, wenn die amerikanische Zentralbank (Fed) dann das neue Geld nutzt, um Anleihen zu kaufen, die am Markt nicht plazierbar wären. In diesem Zirkel wird alles möglich. 800 Millionen Dollar oder 8.000 Millionen Dollar machen dann keinen wirklichen Unterschied mehr.
So genial dieser Zirkelschluss ist, er ist nicht neu. In Deutschland haben wir ihn in artverwandter Form das letzte Mal in den 30er Jahren ausprobiert. Leider wurde damals eines deutlich: Unser modernes Papiergeld ist ohne realen Wert und damit etwas sehr Fragiles. Mit der Abschaffung des Gold-Standards ist der innere Wert des Geldes exakt Null. Nur weil sein innerer Wert Null ist, kann man es übrigens auch beliebig vermehren. Da die ganze Macht der Zentralbank auf dem Vertrauen in dieses Papiergeld beruht, ist die Zentralbank bei Licht betrachtet der schwächste Spieler im Markt. Und dieser schwächste Spieler tritt jetzt als stärkster auf, als letzte Rettungsinstanz an der Seite der Politik. "
Zur Person
Andreas Beck ist einer der führenden Experten in Deutschland im Bereich Portfoliomanagement. Nach dem Studium der Mathematik mit anschließender Promotion begann er seine berufliche Laufbahn bei einer Rückversicherungsgesellschaft. Von dort wechselte er in den Vorstand einer auf Banken spezialisierten Unternehmensberatung. Seit 2005 leitet er das bankenunabhängige Institut für Vermögensaufbau.
Quelle:
http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_331422So langsam wird auch einer (noch) breiteren Bevölkerungsschicht bewusst werden, wie kritisch die Lage wirklich ist.
Bin selbst seit Oktober 2008 für den Fall der Fälle mit rund 25 % in (physischem) Gold investiert. Leider zum damligen Höchststand (in €) geordert. Dank der heutigen Entwicklung jetzt aber auch nicht mehr relevant.
Ansonsten hab ich noch Ravioli-Inhalt in seiner ursprünglich Form im Portfolio