ich möchte mich nach längerer Zeit wieder etwas in die Diskussion einmischen und lese gerne die hier geposteten gegensätzlichen Kommentare und Meinungen, liege inzwischen eigentlich eher wieder auf Seiten derjenigen, die den unglaublich rasanten Absturz des Dollars der letzten Tage für übertrieben halten. Aber wenn die Marke von 1,50, die am Freitag abend mehrfach getestet wurde, nicht hält, gibt es vermutlich - so sehe ich es - am Montag sogar noch einen Rutsch nach unten, nach dem Prinzip der Hammelherde, oder es kommt nun eine Gegenbewegung. Wo ist der Punkt einer Wende? Bei 1,50 oder noch tiefer?
Wir haben es beim DAX gesehen, als er kurz unter 6000 fiel und Prognosen auf tiefere Kurse setzten, aber es war der Wendepunkt. 'Das Seil ist gerissen', hatte Fuzzi geschrieben. Es war trotz seiner Börsenerfahrung ein Irrtum. So wie wir alle irren. Aber ich lese seine Beiträge gerne, ebenso gegenteilige Meinungen wie die von Warren. Bei dem Jo-Jo der Kurse bei Aktien, Währungen und Rohstoffen, das wir in letzter Zeit erleben, ist eine feste Meinung, die vielleicht nicht immer richtig ist, die von einem Sentiment getragen sein kann, und die auch etwas ideologisch sein könnte, immer ein Anhaltspunkt, ob man sie teilt oder ablehnt. Warrens Beiträge beeindrucken mich auch und ich hoffe, weiterhin von ihm etwas zu lesen. Aber zurück zu der Frage nach Euro und US Dollar. Ob der Kurs manipuliert wurde oder nicht, ist schwer zu sagen. Aber es ist klar, dass die Nationalbanken bzw. die EZB bei solchen Gelegenheiten 'draufhauen', das Sentiment ausnutzen, um den Eurokurs runterzuprügeln. Das bringt ihnen mit ihren Dollarguthaben natürlich schöne Gewinne. Langfristig bleibt das riesige Haushaltsdefizit in den USA, die Schuldenkrise, das Zusammenbrechen von Schlüsselindustrien, z.b. Automobile. Euroschwäche ist ein Argument, Defizite im Eurobereich auch, aber der Wechselkurs ist ja - langfristig, ohne jede Manipulation - das Ergebnis beider Währungen und der Volkswirtschaften, ob sie schwächeln oder erstarken. Und bei einem Rückgang der Weltwirtschaft profitiert die Währung, die trotz aller Defizite angfristig stabiler ist, nach meiner Meinung ist es der Euro. Ich setze daher - von meinem Gefühl - jetzt eher auf eine Erholung und sehe 1,50 als Wendepunkt. Kann aber total falsch sein.
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