Morgen vieleicht +100% oder -50% - alles möglich. Hier ein Bericht dazu
Finger weg von Babcock Heftige Kursbewegungen bei einem Wert, bei dem alles zu spät ist. Babcock Borsig legte in der Spitze um 130 Prozent zu. Da haben einige Investoren vieles missverstanden. Das Traditionsunternehmen Babcock Borsig ist pleite, und zwar schon lange. Im Juli 2002 wurde Insolvenz beantragt. Der Aktienkurs erklomm daraufhin unerreichte Tiefen. Als Penny-Stock dümpelt der Wert vor sich hin. Insolvenzverfahren geht jetzt erst los Dann die Meldung gestern: Auf Antrag des Vorstands der Babcock Borsig AG hat das Amtsgericht Duisburg das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung aufgehoben und das geregelte Insolvenzverfahren angeordnet.
Dieser juristische Kladderadatsch hat dann für Furore gesorgt. Einige Tageszeitungen titelten heute halbwahr " Insolvenz bei Babcock aufgehoben" , und schon waren die Käufer auf dem Parkett zur Stelle.
Käufer sind schlecht beraten Sie werden es bereuen, denn die Insolvenz geht jetzt erst in die entscheidende Runde. Bislang hatte der Babcock-Vorstand die Geschäfte noch in Eigenverwaltung geführt. Jede Entscheidung musste jedoch vom Sachwalter, Helmut Schmitz, abgesegnet werden.
Die Insolvenz in Eigenverwaltung entstammt der neuen Insolvenzordnung von 1999. Grundidee: Der Vorstand soll weiterführen, weil er sich mit dem Geschäft auskennt. Der Sachwalter hat aber das letzte Wort.
Aktionäre haben nichts mehr zu erwarten Nun, nachdem die Sanierung des Kerngeschäfts abgeschlossen ist, geht Babcock Borsig in die geregelte Insolvenz. Das bedeutet: Der einstige Sachwalter ist nun der Insolvenzverwalter, in persona von Helmut Schmitz. Er allein führt nun die Geschäfte, sieht zu, dass die Gläubigerforderungen befriedigt werden können. " Aktionäre haben von Babcock nichts mehr zu erwarten" , sagt Thomas Schulz, Pressesprecher des insolventen Unternehmens.
Diese Tatsache wurde im übrigen schon im Brief an die Aktionäre vom 2.September 2002 in aller Deutlichkeit gesagt. " Obwohl das völlig unstrittig ist, kommt es nach Konzernmitteilungen immer wieder zu solchen Kursausschlägen. Irgendwie wollen es die Anleger nicht glauben, oder sie wollen zocken" , versucht Schulz die heutige Rally zu erklären.
Insolvenzverfahren dauert mindestens zehn Jahre Auf mindestens zehn Jahre ist die geregelte Insolvenz angelegt. Es geht um Forderungen von fünf bis sechs Milliarden Euro. Experten rechnen damit, dass die Schulden nur zu einem einstelligen Prozentteil befriedigt werden können.
Manche Gläubiger werden deshalb klagen, und zwar durch alle Instanzen. Das allein dauert Jahre. Zudem müssen noch einige Großprojekte abgewickelt werden, an denen Babcock Borsig bis heute noch beteiligt ist.
Also wer Zocken will soll zocken mir isr das Ding zu heiß!
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