Ich bin zwar - wie 8293 - der Meinung, dass Geisterfahrer aus dem Verkehr gewunken werden, sehe aber angesichts der Geisteshaltung des Boardbetreibers derzeit keine Möglichkeit, dies kurzfristig zu lösen.
Das Problem ist m.E. genereller Natur.
Denn Analyst kann sich in Deutschland ein jeder nennen. Egal ob er nun den Schmutz unter den Zehennägeln zuckerkranker älterer Damen analysiert, Kaffeesatzleserei betreibt, der Chartmalerei nachgeht oder bei der renommierten Merill Lynch qalifizierte Arbeit leistet. Deutschland braucht zumindest für Finanzanalysten eine subjektive Zugangsbeschränkung, wie sie für weniger wichtige Berufe wie Sargmacher u.ä. über den Meisterbrief zwingend vorgeschrieben ist.
Will heißen: Wer die fachliche Qualifikation, die persönliche Zuverlässigkeit und die notwendige Berufserfahrung nicht hat, der muss sich einen anderen Beruf, der seinem Intellekt und seinem Charakter adäquat ist, suchen müssen.
Damit aber noch nicht genug. Forenbetreiber sind auf gewisse Mindeststandards zu verflichten, die zwingend einzuhalten sind. Dazu gehört der genannte Qualifationsnachweis aber auch ein Monitoring der dort verbreiteten Einträge. Werden die Standards, die schriftlich mit dem Analysten zu vereinbaren sind, nicht eingehalten, ist zwingend ein Platzverweis auszusprechen.
Zustände wie die hier vorliegenden wären in den USA und GB undenkbar. Vor allem deshalb, weil die dortige Finanzaufsicht keine träge Behörde wie die Bafin, sondern eine privatrechtlich organisierte Firma ist, die sich in erster Linie dem Verbraucherschutz verpflichtet fühlt.
Gemessen an diesen Standards, ist es erstaunlich, wer in Deutschland alles auf die Menschheit losgelassen wird.
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