Hallo,
das Umlaufvermögen beträgt zum H1 2014 rund 2.6 Mrd Euro. Das Eigenkapital 3,5 Mrd. Euro. Damit kann man die Aufteilung auf Aktien komplett ignorieren.
Der springende Punkt ist in den langfristigen Verbindlichkeiten zu sehen. Die Schulden sind dort absolut fix, da allein 2 Mrd auf Pensionsverpflichtungen entfallen. Es ist erfreulich, dass diese so hoch angesetzt werden. Es ist realistisch. Insgesamt haben wir langfristige Verbindlichkeiten von 3 Mrd. Würde man also diese mit den 2,6 Mrd von oben tilgen, so käme man auf ein Minus von 400 Mio. Es wäre nichts übrig. Im Gegenteil. Diese Rechnung negiert aber sämtliches Anlagevermögen.
Das Anlagevermögen ist aber andererseits sehr schwierig einzuordnen, da die Firma aktuell keine bis sehr geringe Gewinne macht. Da sind die gezeichneten 2,3 Mrd im Anlagevermögen relativ hoch angesetzt.
Wenn man eine Anpassung vornehmen will und annimmt, dass die Gewinne von Salzgitter mittelfristig 100 Mio erreichen können (und davon sind wir noch weit entfernt), dann könnte man die Sachanlagen mit 1,5 Mrd bewerten. In so einem Fall wären sie aber nicht die 2,3 Mrd wert. Nun wird mancher denken, dass die Firma früher viel mehr verdient hat. Das ist auch richtig. Mir fehlt dafür allerdings die Phantasie. Selbst die 100 Mio sind ein großes Los.
Aber spielen wir den Fall mal durch. Ich werte dazu die at Equity Positionen + das Anlagevermögen im H1 2014 ab. Ich komme damit auf ein Anlagevermögen von rund 2,3 Mrd Euro. Das ist ein wenig mehr als eine Mrd weniger als im Bericht gezeichnet ist.
Damit würde sich das Eigenkapital auch um diese Zahl verringern. Letztendlich würde es bedeuten, dass die Firma 1,95 Mrd Euro wert ist.
Wohlgemerkt in einem sehr positiven Szenario von 100 Mio Gewinn. In den anderen Fällen ist es - pardon - eine Firma, die keine Gewinne generiert. Was soll sie also wert sein ?
Wenn man sich dazu die aktuelle Bewertung von 1,7 Mrd ansieht, ist sie - auf das positive Szenario - günstig, jedoch für meine Begriffe - in Realtion zum Risiko - nicht günstig genug.
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