etwas verändert hatte, hier mal Fragen und Antworten.
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Sehr geehrter Hr. Xxxxxxx,
anbei erhalten Sie die Antworten auf Ihre Fragen.
1. Würden Sie sagen, das Analytik Jena derzeit vom fallenden Euro gegenüber Yen und US-Dollar mehr profitiert als dem Konzern die konjunkturelle Krise auch in Asien schaden könnte? Derzeit spricht man unter Experten ja durchaus von der Gefahr einer heftigen Asienkrise wie im Jahr 1997. Zudem sind auch wichtige Märkte in Osteuropa (Ungarn, Rumänien) derzeit stark von den Auswirkungen der Finanzkrise betroffen. Wie versucht der Vorstand dieser wachsenden Gefahr zu begegnen?
Der Analytik Jena AG wachsen aus den Wechselkursentwicklungen Chancen und man kann durchaus sagen, dass wir davon profitieren. Bisher sind bei uns noch keine signifikanten Auswirkungen einer konjunkturellen Krise in Asien angekommen. Derzeit profitieren wir mit jedem in Asien verkauften Gerät von den aktuellen Kursen. Es kann natürlich auch ein Balanceakt von weniger Umsatz bei höheren Margen kommen, dies können auch wir nicht ausschließen. In Osteuropa, insbesondere Rumänien, sehen wir derzeit (noch) keine Abschwächung des Marktes.
2. Nach dem 3.Geschäftsquartal gab es in den Internetforen Fragen bezüglich der Auswirkungen von Währungsabsicherungen. Könnten Sie mir erläutern wieso die Finanzaufwendungen im 3.Quartal derartig den Vorsteuergewinn belastet haben und wie sich das entsprechend im 4.Quartal ausgewirkt hat und zukünftig auswirken wird?
Im Umkehrschluss zur ersten Frage ist festzuhalten, dass JPY und USD zum 30.6.2008 ihren schwächsten Stand hatten und somit das Finanzergebnis in Q 3 durch rund 300 TEUR Währungsverluste belasteten (kumulativ Währungsverluste nach neun Monaten 700 TEUR), Wie bereits im Vorwort des Q3-Berichts dargelegt, verzeichnete wir zusätzlich im dritten Quartal einen hohen Zinsaufwand. Dies lässt sich besonders auf zwei Gründe zurückführen. Erstens gab es eine höhere Zinsbelastung durch das neue Schuldscheindarlehen und zweitens eine schlechte Bewertung der Derivate zum Stichtag 30.06. Sie werden uns nachsehen, dass wir ohne vorherige Veröffentlichung unseres Geschäftsberichts keine ausführlichen Darlegungen zum gesamten Geschäftsjahr machen können. Grundsätzlich darf jedoch festgestellt werden, dass die Aufwendungen des Q3 natürlich das Finanzergebnis des gesamten GJ beeinflussen. Wie sich anhand der Wechselkursentwicklung und auch der Entwicklung für die Bewertung der Derivate zum 30.09. zeigt, hat sich die Lage deutlich verbessert und die Finanzaufwendungen haben in Q4 eine gute Wendung genommen. Bezüglich des Vorsteuerergebnisses darf ich hinzufügen, dass dies auch durch das Beteiligungsergebnis der AJZ belastet wird .
Hängt möglicherweise auch das sehr hoch erscheinende EPS von 70 Cents (nach 38 Cents nach 9 Monaten) im Instrumentengeschäft mit solchen Sonderfaktoren im Finanzbereich zusammen?
Nur bedingt: wir haben das Beteiligungsergebnis der AJZ nicht im Instrumentengeschäft ausgewiesen, also kommt daher keine Belastung. Die Begründung des guten EPS liegt in der Steuerquote/Ansatz latenter Steuern.
Ich dachte bislang immer die Belastungen aus dem damals noch hohen Eurokurs wirken sich direkt (durch geringere Nachfrage aus Asien beispielsweise) auf den Umsatz aus.
Dies ist in der Tat korrekt. Der JPY- und USD-Verkaufspreis sind weitgehend stabil, wodurch der Umsatz umgerechnet in EUR sich reduziert (bei gleichen EUR Herstellkosten wie vorher). Daraus erklärt sich auch der immer wieder betonte hohe Margen/-Preisdruck.
Wie ist dann zusätzlich dieses starke Minus von über 1,5 Mio aus dem Finanzsaldo zu erklären? Hat man sich dort beim Hedgen mit Derivaten verkalkuliert?
Wie schon oben erklärt: Die Währungsverluste von 700 TEUR zum Zeitpunkt, während wir im VJ dort keine darzustellen hatten. Die Währungsverluste entstehen u.a. durch Kursveränderungen zwischen den Zeitpunkten Rechnungslegung und Bezahlung, Bewertung von Fremdwährungsbeständen und Fremdwährungspositionen in der Bilanz, bei der Umrechnung der in den Konzernabschluss einbezogenen ausländischen Töchter, und der Konsolidierung dieser sowie den im ersten Halbjahr 2008 erheblich gestiegenen Zinsraten. 3. Herr Berka sprach zuletzt immer von der Senkung der Herstellungskosten. Können Sie mir sagen, ob dieses Vorhaben gelungen ist und bereits Früchte in höherem Auftragseingang getragen hat? Und welche Produkte betrifft das konkret?
Seit Oktober verkaufen wir z.B. die AAS-Modelle Zeenit 700 p und 650 p. Hier konnten neben vielen technischen Verbesserungen die HK um mehr als 10% gesenkt werden. Maßnahmen zur HK Senkung laufen im Hause der AJ praktisch immer. Wir zielen darauf ab, die Marge zu verbessern und den Währungsdruck auszugleichen. Mit der aktuellen Veränderung der Währungssituation geraten nun die amerikanischen Mitbewerber zunehmend unter Druck. Der AE ist davon nicht betroffen.
4. Im Projektgeschäft musste der Konzern trotz der jetzigen Minderheitsbeteiligung einen hohen Verlust im 3.Quartal verbuchen und auch im 4.Quartal scheint sich das nicht gebessert zu haben. Wenn das an dem noch nicht fertig gestellten Projekt in Moskau lag, kann man dann davon ausgehen, dass dieses Projekt im gerade begonnenen Geschäftsjahr erfolgreich abgeschlossen wird und entsprechend positiv zum Konzerngewinn beigetragen wird ? Oder gibt es dort weitere Verzögerungen? Gibt es vielleicht sogar Strafzahlungen, weil man das Projekt nicht pünktlich fertigstellen konnte?
Die Projekte in Russland hängen stark von den politischen und gesamtwirtschaftlichen Umständen ab. Leider kam es hier zu Zahlungsverzögerungen auf Seiten der Moskauer Regierung. Diese scheinen nun behoben und wir erwarten einen zügigen Fortgang der Projektabwicklung. Strafzahlungen standen nicht an und sind auch nicht zu erwarten, da die Verzögerungen nicht durch die AjZ verursacht wurden.
5. Können Sie mir den Anstieg der aktiv/passive Salden aus Ferti- gungsaufträgen gegenüber Kunden" erläutern?!. Diese haben den Cashflow mit 3,71 Mio. in den ersten 9 Monaten belastet.
In dieser Position befinden sich die Vorleistungen und Anzahlungen, die sich aus der Abwicklung der Projektgeschäfte ergab. Trotz der Veräußerung der AJZ Engineering drückt dies in diesem GJ auf den Cash Flow. Die Vorleistungen und Anzahlungen haben den CF in den ersten 6 Monaten belastet und müssen nun von uns bis zum GJ-Ende mit fortgeführt werden; ohne dass sich mehr Veränderungen ergeben können, da die AJZ Engineering zur Mitte des GJ entkonsolidiert ist. 6. Welche Wachstumsdynamik erhofft sich der Vorstand im Bereich bio solutions durch die beiden Kooperationen mit Fisher Scientific und Bruker in den nächsten 2 Jahren? Kann man das in Zahlen kleiden?
Der bs-Bereich setzt starke Wachstumsimpulse und wir haben ein sehr rundes Produktportfolio in dem Bereich. Mit Bruker und Fisher Scientific haben wir zwei sehr lukrative, aber auch unterschiedliche Kooperationen geschlossen. Während das Abkommen mit Bruker sehr klar auf FuE und Vertrieb ausgelegt ist, besteht mit Fisher Scientific ein reines Vertriebsabkommen. Dies führt dazu, dass die Produkte der Analytik Jena über den Katalog eines der weltweit größten Laborfachhändler, Thermo Fisher, vertrieben werden. Neben der Anerkennung für die Qualität unserer Produkte ist dies natürlich eine klare Ausweitung unserer Vertriebskanäle. Da dieser Katalog zum neuen Kalenderjahr erscheint, erwarten wir hier erst Auswirkungen ab Mitte 2009. Insgesamt erwarten wir gute, aber keine sprunghaften Umsatzsteigerungen.
7. Es gab kürzlich eine Meldung über neue Aufträge aus China mit einem Volumen von 2,5 Mio . In welchem Zeitraum werden diese Aufträge abgearbeitet. Es gibt da einige Verwirrung zu diesen Aufträgen, da BoerseGo etwas davon schrieb, dass diese Projekte bereits abgeschlossen wurden. Wie genau ist denn nun der Stand der Dinge?
Die Aufträge sind erst im neuen Geschäftsjahr eingegangen. Zum Beginn des neuen Geschäftsjahres erhielten wir den Zuschlag für die Ausstattung mehrerer Gesundheitszentren in China. In sechs Provinzen der chinesischen Republik wird die Analytik Jena AG insgesamt 90 hochspezialisierte Geräte liefern. Hierzu zählen 41 Atom-Absorptions-Spektrometer ZEEnit 700, 43 UVVIS Spektralfotometer Specord und 6 Summenparameter Geräte multi N/C. Wir gehen davon aus, dass der Auftrag im Q1 und Q2 abgearbeitet wird.
Ich hoffe, dass diese Antworten Ihnen weitergeholfen haben. Für Rückfragen stehe ich Ihnen unter dieser Mailadresse oder ir@analytik-jena.de gerne zur Verfügung.
Falls wir uns in diesem Jahr nicht mehr hören sollten, wünsche ich Ihnen schon ein besinnliches Weihnachtsfest und für das nächste Jahr alles Gute.
Mit besten Grüßen, Ihr Mario Voigt
Mario Voigt Analytik Jena AG Unternehmenskommunikation und Investor Relations Konrad Zuse Str. 1 07745 Jena/Germany Tel.: +49 (0) 3641 / 77 - 92 81 Fax: +49 (0) 3641 / 77 - 91 49 m.voigt@analytik-jena.de www.analytik-jena.de
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