Ausblick: US-Wahl und Quartalszahlen prägen die weitere Dax-Entwicklung Die Dax-Entwicklung in den kommenden Tagen ist von einer Reihe von Quartalszahlen geprägt. Das Aufwärtspotenzial des Leitindexes sei aber gering, sagte Helaba-Experte Schmidt der Netzeitung. Der Deutsche Aktienindex |DAX 3960,25 0,02%| hat in der kommenden Woche nur wenig Potenzial nach oben. «Die Marke von 3980 Punkten zu knacken wird sehr schwierig, da ist ein großer Widerstand», sagte Helaba-Aktienexperte Christian Schmidt der Netzeitung. «Einzig ein sinkender Ölpreis könnte den Markt beflügeln, doch da sich dieser wieder zu stabilisieren beginnt, ist damit nicht zu rechnen.» Die Marktanalysten der Commerzbank erwarten erst in den kommenden Monaten eine grundlegende Korrektur der Ölpreise nach unten. Der Markt steht zudem vor einem fundamentalen Dilemma: Während sich zuletzt der Ölpreis wieder entspannte, stieg der Euro innerhalb kurzer Zeit auf bis zu 1,2840 Dollar.
Der schwache Dollar könnte die Aktienmärkte in der kommenden Woche nachteilig beeinflussen, schätzen die Experten von HelabaTrust. Zum einen sei ein schwacher Dollar Ausdruck zunehmender Wirtschaftszweifel, zum anderen steige durch die Euro-Aufwertung der Wettbewerbsdruck insbesondere auf die stark vom Export getragene deutsche Wirtschaft.
US-Wahl im Blickpunkt
Die Experten von HelabaTrust bewerten allerdings positiv, dass China zum ersten Mal seit neun Jahren den Leitzins erhöht hat. Dies zeige, dass das Land als einer der wesentlichen Wachstumstreiber inzwischen gezielt versuche, die Überhitzung der Wirtschaft einzudämmen. Im Blickpunkt wird in der kommenden Woche die Wahl des US-Präsidenten stehen. Ein klarer Wahlsieg George Bushs könnte nach Einschätzung von HelabaTrust kurzfristig «Wasser auf die Mühlen der Bullen» bedeuten, meinen die HelabaTrust-Experten. Unangenehm wäre für die Aktienmärkte vor allem eine Hängepartie bei der Wahl, wie vor vier Jahren geschehen. Sollte am Mittwochmorgen europäischer Zeit kein Sieger feststehen, könnten die Aktien unter Druck geraten.
«Wenn bekannt ist, wer diesen Posten erhält und der Wahlausgang keine Ungereimtheiten aufweist, sollte die Zurückhaltung der Anleger gegenüber US-Aktien wieder schwinden und zu steigenden Kursen führen», meinen die Analysten der Hamburger Berenberg Bank. Verschiedene Studien und Umfragen kamen vor wenigen Tagen zum Schluss, dass die US-Aktienmärkte unter einem Präsidenten John Kerry besser abschneiden würden.
Eine Reihe von Quartalsberichten
In Deutschland wird der Aktienmarkt vor allem von der Berichtssaison geprägt sein, in der in dieser Woche 15 Unternehmen aus Dax und M-Dax ihre Zahlen vorlegen. Am Dienstag machen Fresenius Medical Care und der Mutterkonzern Fresenius den Anfang. Am Mittwoch folgen aus dem Dax BMW, Adidas-Salomon, die Commerzbank und Continental. Spannend wird am Mittwoch auch der Quartalsbericht des in die Krise geratenen Handelskonzerns KarstadtQuelle. Außerdem berichten aus dem M-Dax am Mittwoch die Postbank und Depfa.
Am Donnerstag legen Altana, Deutsche Post, Hypovereinsbank, Degussa, EADS und Hugo Boss ihre Ergebnisse vor. Ferner veröffentlichen in den kommenden Tagen einige Unternehmen aus dem Tec-Dax ihre Quartalszahlen, etwa Aixtron und QSC.
Auch eine Reihe von konjunkturrelevanten Daten werden in den kommenden Tagen veröffentlicht: Am Montag und Dienstag werden die Umsätze von Groß- und Einzelhandel bekannt gegeben. Am Mittwoch stehen die Arbeitslosendaten für Oktober auf dem Terminkalender.
In den USA hat die Berichtssaison ihren Höhepunkt schon überschritten. In der kommenden Woche stehen hauptsächlich eher kleinere Unternehmen auf der Agenda. Wichtig wird hier vor allem das Ergebnis von TimeWarner am Mittwoch sein. Außerdem berichten in den kommenden Tagen die Autohersteller über ihre Absatzzahlen in Nordamerika. Am Freitag steht der US-Arbeitsmarktbericht für Oktober an. (nz)
gute Nacht alloawilly
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