ROUNDUP: Zerschlagung von Freenet rückt näher
HAMBURG (dpa-AFX) - Die Zerschlagung des Telefonanbieters Freenet ist näher
gerückt. Wie das Unternehmen am Mittwoch in Hamburg mitteilte, wurden konkrete
Gespräche mit den Wettbewerbern Drillisch und United Internet aufgenommen, die
über eine gemeinsame Zwischenholding größter Aktionär der Freenet AG sind. 'Als
Teil einer möglichen Gesamttransaktion soll Drillisch das
Mobilfunkservice-Providergeschaeft von Freenet erwerben.' Voraussetzung sei
allerdings, dass Freenet mehrheitlich übernommen werde.
Dem Vernehmen nach bereitet United Internet dazu die mehrheitliche Übernahme des
Konkurrenten vor. 'Damit kommen die beiden Gesellschaften einen Schritt weiter
bei der angepeilten Zerschlagung von Freenet', sagte eine mit den Vorgängen
vertraute Person. Das Unternehmen aus Montabaur ist vor allem an den DSL-Kunden
von Freenet interessiert, um seine Position auf dem hart umkämpften
Breitbandmarkt zu stärken. Die für ein Übernahmeangebot nötigen Mittel hat sich
United Internet bereits besorgt. Wie ein Sprecher bestätigte, hat ein
Bankenkonsortium um die WestLB und die BayernLB der Gesellschaft eine
Kreditlinie von 500 Millionen Euro eingeräumt.
KOMPLETTÜBERNAHME MÖGLICH
Drillisch und United Internet kontrollieren zusammen bereits knapp 29 Prozent
von Freenet und haben eine Komplettübernahme nicht ausgeschlossen. Drillisch
will mit dem Erwerb des Mobilfunkgeschäfts den Abstand zum größten
Mobilfunkserviceprovider debitel verringern. Ende Juni hatte Freenet 1,22
Millionen DSL- und 5,24 Millionen Mobilfunk-Kunden unter Vertrag. Am Donnerstag
will die Gesellschaft ihre Bilanz für das dritte Quartal vorlegen.
Auch für die übrigen Aktivitäten der Norddeutschen haben sich Interessenten
gemeldet: An den Freenet-Töchtern Strato (Webhosting) und Next-ID
(Mehrwertedienste) ist laut früheren Angaben aus Branchenkreisen die
Vodafone-Tochter Arcor interessiert. Allerdings würden die Preisvorstellungen
auseinanderklaffen, hieß es. Während Arcor für Strato rund 400 Millionen Euro
biete, verlange Freenet-Chef Eckhard Spoerr rund 600 Millionen Euro./mur/DP/edh
14.11.2007 16:52:00 (dpa-AFX)
Solong Don