Das Thema Übernahme lohnt aktuell nicht weiter zu diskutieren, da rein spekulativ und ohne fundierte Anzeichen. Interessanter ist die mittel bis langfristige Perspektive von Kion. Die Wirtschaft leidet aktuell extrem und quasi flächendeckend unter den unterbrochenen Lieferketten. In der Vergangenheit hat man sich blind darauf verlassen, dass "just in time" funktioniert und das Lieferketten - wenn überhaupt - nur kurzfristig unterbrochen werden. Produktionsunterbrechungen wegen fehlender Teile oder Rohstoffe waren kein Thema. Durch den Rückbau der Lagerbestände konnten enorme Kosten in der Lagerhaltung eingespart werden, da große Teile des Lagers quasi auf die Straße bzw. den Seeweg verlagert wurden und da haben alle mitgezogen, weil man andernfalls über die Kosten Wettbewerbsnachteile erlitten hätte. Nun musste man schmerzlich feststellen, dass dies in der jetzigen geopolitischen Lage hohe Risiken birgt. Diese Risiken bestehen nicht nur hinsichtlich Ukraine/Russland. Sollte der Konflikt China/Taiwan/USA eskalieren (was wir alle nicht hoffen), droht eine ganz andere Dimension von Lieferengpässen, wenn man sich vor Augen hält, was so alles aus dem Reich der Mitte in alle Welt zugeliefert wird. Insofern werden die Unternehmen aus Risikosicht dazu übergehen müssen, wieder höhere Lagerbestände vor Ort aufzubauen, um gegen längere Lieferkettenunterbrechungen abgesichert zu sein. D.h., es werden voraussichtlich jede Menge neue Lagerhallen mit Lagersystemtechnik, Gabelstaplern etc. gebraucht. Das sind natürlich große Investitionen, die einen gewissen Planungsvorlauf brauchen aber ich glaube, dass sich hieraus für Kion, Jungheinrich & Co (sofern sie bei der anstehenden Rezession nicht in die Insolvenz gehen) perspektivisch gute Wachstumschancen ergeben. Was denkt Ihr? Ist meine Argumentation nachvollziehbar oder bin ich hier gedanklich total auf dem Holzweg?
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