TradeCentre.de - Balda einsteigen
09:49 19.02.10
Lichtenstein (aktiencheck.de AG) - Die Experten von "TradeCentre.de" empfehlen Kurse in der Region zwischen 3,10 und 3,30 zum Einstieg in die Balda-Aktie (Profil) zu nutzen.
Vor nicht allzu langer Zeit hätten sich die Experten große Sorgen um die Balda AG gemacht. Gruselige Zahlen und eine dramatische Verschuldung hätten der Börse Kopfschmerzen bereitet. Das sei allerdings Schnee von gestern. Das Unternehmen habe die finanzielle Restrukturierung beendet und stehe wieder auf gesunden Beinen. "Wir haben eine gute Basis geschaffen, um uns wieder auf Wachstum fokussieren zu können", sage CFO Rainer Mohr den Experten im Hintergrundgespräch. Für das Jahr 2010 erwarte der Finanzchef ein niedrig zweistelliges Umsatzplus und ein wiederum positives EBIT.
Die Touchscreen-Beteiligung an TPK werde den Nettogewinn beflügeln. "Obwohl wir unsere Beteiligung in 2009 auf rund 19 Prozent halbiert haben, wird das Beteiligungsergebnis in 2010 gegenüber dem Vorjahr stabil bleiben." Entsprechend dürfte TPK einen Gewinnbeitrag von circa 15 Millionen Euro beisteuern. Nach Schätzungen der Experten von etwa 140 Millionen Euro Umsatz im vergangenen Jahr, strebe Balda mittelfristig wieder eine Umsatzgrößenordnung von einer Viertelmilliarde Euro an. "Wir wollen in den nächsten drei Jahren zweistellig wachsen, um dieses Niveau zu erreichen", so der CFO.
Die EBIT-Marge solle sich jährlich verbessern und dürfte in 2011 auf etwa fünf Prozent steigen. Potenzial bei den Margen dürfte Balda bis etwa acht Prozent haben. "Das operative EBIT ohne Sondereffekt TPK erwarten wir in 2009 wie bereits prognostiziert positiv." Netto dürfte Balda einen hoch zweistelligen Gewinn eingefahren haben dank der Minderheitsbeteiligung TPK sowie Anteilsverkäufen an dieser Gesellschaft. Jahreszahlen wolle die Gesellschaft wie geplant Mitte März veröffentlichen.
Drei Säulen sollten zum Erfolg beitragen. Erstens: Das Geschäft rund um Handyschalen, MobileCom, solle wieder auf Kurs gebracht werden. Die Einheit habe in 2009 aufgrund der Krise gelitten. Es herrsche zwar ein Verdrängungswettbewerb mit weiterhin starkem Preisdruck. Um dennoch konkurrenzfähig zu bleiben, werde im chinesischen Bejing aktuell eine neue Produktionsstätte aufgebaut. Bei Vollendung werde die momentane Kapazität knapp verdoppelt. Das Management scheine daher zuversichtlich zu sein, bald wieder neue Kunden zu gewinnen. Komme dort die Massenfertigung wieder richtig in Schwung, verdiene die Einheit ordentlich Geld. Zudem könnten an diesem Standort auch andere Produkte gefertigt werden.
Zweitens: Bei Balda Malaysia sei das Segment "Electronic Devices" angesiedelt. Beispielsweise werde dort eine komplette Canon-Camera produziert, sowie Bluetooth Kopfhörer, Freisprecheinrichtungen und tragbare Lautsprecher. Zudem würden sich neue Produkte beispielsweise für die Automobilindustrie in der Entwicklung befinden. Ebenfalls arbeite die Mannschaft mit TPK zusammen. "Wir arbeiten gemeinsam an neuen Produkten. Wobei wir für die Hardware zuständig sind und TPK für das Touchscreen Know-how", erkläre Mohr.
Und Drittens: Die Medizintechnik-Sparte. Das Segment laufe prächtig dank viel versprechender Projekte unter anderem mit dem Pharmakonzern Roche. "Die Entwicklung bei Medical ist ausgezeichnet. Dort haben wir in 2009 sehr gute Ergebnisse erzielt und wollen diese in diesem Jahr mindestens beibehalten." Das Segment setze zwischen 30 und 35 Millionen Euro um und wirtschafte mit guten EBIT-Margen.
Bilanziell sei Balda wieder voll da. Der Verkauf von TPK-Anteilen in Höhe von knapp 19 Prozent habe nach den Berechnungen der Experten rund 100 Millionen Euro in die Kasse gespült. Konsequenz: Die Bankschulden seien komplett zurückgeführt worden und Balda dürfte auf einem Barbestand von circa 20 Millionen Euro sitzen. Einzig eine Wandelanleihe in Höhe von 34 Millionen Euro stehe noch aus, die aber erst in drei Jahren fällig werde.
Aktuell werde das Unternehmen mit 175 Millionen Euro kapitalisiert. TPK solle in der zweiten Jahreshälfte 2010 in Taiwan an die Börse gebracht werden. TPK könne sich vor Aufträgen kaum retten. Ein Großteil der Erlöse werde nach Einschätzung der Experten über die Touch-Nachfrage von Produkten wie iPod-Touch, iPhone und voraussichtlich auch den erwarteten Tablet-PC von Apple erzielt. Weitere Kunden seien Samsung und Blackberry-RIM.
TPK könnte zum Börsengang mit bis zu einer Milliarde Euro bewertet werden, wenn ein EBIT von 100 Millionen Euro für 2010 unterstellt werde. Der TPK-Anteil von Balda könnte sodann mehr als 150 Millionen Euro wert sein und einen Großteil der Kapitalisierung unterfüttern. Das profitable Medizintechnik-Geschäft, die Aktivitäten in Asien rund um den Mobile-Bereich gebe es fast geschenkt.
Balda feiere Comeback! Nicht nur operativ, sondern auch am Aktienmarkt. Das Papier habe sich im vergangenen Jahr vervielfacht und dürfte in Kürze wieder in den SDAX aufsteigen.
Die aktuelle Konsolidierung raten die Experten von "TradeCentre.de" zum Einstieg in die Balda-Aktie in Tranchen zu nutzen. Kurse in der Region zwischen 3,10 und 3,30 könnten zum Ausbau genutzt werden. (Analyse vom 19.02.2010) (19.02.2010/ac/a/nw)