geleistet hat oder nicht?
Da fängst ja schon an. Das hier in der Debatte um Migranten zu erwähnen, soll doch suggerieren, viele Migranten liegen dem Staat und damit "mir als Steuerzahler" auf der Tasche. Das sind halt genau die populistischen Aussagen, die ich meine. Und da beweisen die meisten Deutschen eben kein feines Gespür für den einzelnen Bürger, sondern da wird nicht selten eine ganze Gruppe entsprechend abgeurteilt oder es werden zumindest übertriebene Zahlen genannt. Die Geschichten kennt man ja, die sich so erzählt werden. Ich nenne das neuzeitliche Sagengeschichten. Wo im Mittelalter von den raffgierigen Juden erzählt wurde, sind es heute die nichtsnutzigen südländischen Migranten, die unser Sozialsystem ausnutzen. Zum Beispiel bekommen sie ja den Zahnersatz umsonst, oder betrügen die Ämter obwohl sie nebenher schwarz arbeiten, etc. etc. - das sind doch Geschichten, die allgemein rumgereicht werden, und da wird nicht etwa eine konkrete Person genannt, sondern ganz allgemein von den Ausländern oder einem Großteil der Ausländer gesprochen. Da muss man sich doch nichts vormachen. Das hat mit Aussagen zu genetischer Schwächung des deutschen Erbguts ja gar nichts zu tun oder mit Fragen zu starker Zuwanderung. Das sind rein emotional begründete Resentiments, die sich aber trotzdem auf Kinder übertragen, und wenn die dann später in gewisse Kreise geraten, sind sie nicht in der Lage von vornherein Recht und Unrecht zu unterscheiden.
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