Investoren des Schweizer Energie- und Automatisierungstechnik-Konzerns ABB warten gespannt auf den Kapitalmarkttag am 7. Dezember. Dann werden Vorstandschef Björn Rosengren und seine Kollegen die neue Strategie präsentieren. Zudem werden Manager der vier Geschäftsbereiche über die Positionierung informieren, beispielsweise bei elektrischen und wasserstoffbasierten Mobilitätslösungen. Rosengren, der sich als aktiver Portfoliomanager versteht, trimmt das Unternehmen zusehends auf Profitabilität.
Er treibt den Börsengang des Geschäfts mit Ladestationen für Elektroautos voran. Laut einem Medienbericht könne das Debüt im ersten Halbjahr 2022 erfolgen. Dabei sei ein Börsenwert von bis zu drei Milliarden Dollar möglich. Zuletzt hat die Sparte die schnellsten Ladestationen der Welt vorgestellt. Die neue Terra-360-Station kann bis zu vier Autos gleichzeitig laden, wobei das vollständige Laden nur 15 Minuten dauert. Nach jahrelangen Wachstumsraten von 50 Prozent pro Jahr kam das Geschäft mit der E-Mobilität 2020 auf einen Umsatz von 220 Millionen Dollar. Allein die EU peilt bis 2025 eine Million Ladesäulen an, bis 2030 sollen es drei Millionen werden.
ABB will die Einnahmen aus dem IPO nutzen, um Software und Hardware zuzukaufen und zudem Kapital für schnelleres Wachstum anzuziehen. Auch nach dem IPO möchte die Mutter die Kontrolle über das Geschäft mit Ladestationen behalten. Rosengren hatte erst Anfang November den Bereich Mechanical Power, der unter der Marke Dodge Kupplungen und Getriebe herstellt, für 2,9 Milliarden Dollar an den US-Konzern RBC Bearings verkauft. Wir stufen die ABB-Aktie hoch.
Quelle: BörseOnline
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