Ich glaube das war schonmal hier, aber egal...
(Hamburg/München/dpa). 8.9.2003 Der Bundesrechnungshof hat beim Eurofighter (undatiertes Archivbild), Deutschlands teuerstem Rüstungsprojekt, zahlreiche Mängel beklagt.
«Derzeit darf der Flugbetrieb nur erfolgen, wenn innerhalb von 20 Minuten ein Flugplatz erreicht werden kann», bilanziert die Behörde einem «Spiegel»-Bericht zufolge den technischen Zustand der Flugzeuge. Deutschland will 180 Eurofighter kaufen. Bis 2015 werden die Kosten für den deutschen Haushalt auf rund 12 Milliarden Euro veranschlagt. Ein Sprecher des Münchner Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS, Teil des Eurofighter-Konsortiums, wies den Bericht als «negative Stimmungsmache» zurück.
Rechnungshof beklagt Eurofighter-Mängel - EADS: «Korinthen»
(Berlin/dpa) - Der Bundesrechnungshof hat beim Eurofighter, Deutschlands teuerstem Rüstungsprojekt, zahlreiche Mängel beklagt. «Derzeit darf der Flugbetrieb nur erfolgen, wenn innerhalb von 20 Minuten ein Flugplatz erreicht werden kann», bilanziert die Behörde einem «Spiegel»-Bericht zufolge den technischen Zustand der Flugzeuge. Das Verteidigungsministerium bestätigte die Existenz des Rechnungshofberichts. «Wir werten den Bericht derzeit aus und erarbeiten eine Stellungnahme», sagte der Sprecher am Samstag.
Einen konkreten Zeitplan für den Bericht des Ministeriums an den Bundesrechnungshof und die anschließenden Beratungen in den Ausschüssen gebe es nicht, hieß es. Deutschland will 180 Eurofighter kaufen. Bis 2015 werden die Kosten für den deutschen Haushalt auf rund 12 Milliarden Euro veranschlagt.
Nach Angaben des Nachrichtenmagazins bezogen sich die Rechnungshofprüfer bei ihren Untersuchungen auf Einschränkungen, wie sie aus der Musterzulassung des Verteidigungsministeriums hervorgehen. Statt der geplanten rund 2500 Stundenkilometer können die Jets danach nur 2000 Stundenkilometer schnell fliegen und im Überschallflug auch nicht auf 18 000, sondern nur auf 12 000 Meter aufsteigen. Herrschten in Bodennähe Dunst und Temperaturen unter fünf Grad, dürften die Jets gar nicht erst abheben.
Auch bei der Bewaffnung hapere es. «Das Schießen mit der Bordkanone ist verboten», heiße es im Rechnungshofbericht. Untersagt sei auch das Mitführen von Zusatztanks sowie das Auftanken in der Luft. Den Eurofighter-Piloten sei es zudem verboten, weit aufs Meer hinauszufliegen oder in entlegenen Gegenden zu üben.
Ein Sprecher des Münchner Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS, Teil des Eurofighter-Konsortiums, wies den Bericht als «negative Stimmungsmache» zurück. Mängel seien am Anfang normal. Vieles funktioniere zudem nicht, weil es Zulassungsprobleme gebe, nicht aber technische Schwierigkeiten. «Das sind Korinthen, die das Gesamtsystem diskreditieren sollen», kommentierte der Sprecher den Bericht der Rechnungsprüfer. «Mit den Prototypen tanken wir in der Luft allemal.»
Kritik des Rechnungshofs an der Abgabe von 23 Bundeswehrflugzeugen des russischen Typs Mig 29 zum symbolischen Preis von einem Euro an Polen wies das Verteidigungsministerium zurück. Die Prüfer verlangen laut einem Bericht der «Welt» (Samstag), die Jets so lange weiterzunutzen, «bis einsatzfähige Eurofighter verfügbar sind».
Der Ministeriumssprecher erklärte, die Flugzeuge würden an Polen geliefert. Forderungen des CDU-Haushaltsexperten Dietrich Austermann, die Vereinbarung rückgängig zu machen, weil Polen die Maschinen nicht mehr bei der Tochterfirma MAPS des Münchner EADS-Konzerns warten wolle, wies er ebenfalls zurück. «Die Wirtschaftskomponente war nie einklagbar mit Polen vereinbart», sagte der Sprecher.
Stichwort: Eurofighter
(Berlin/dpa) - Der Eurofighter ist eines der bislang ehrgeizigsten europäischen Rüstungsprojekte. Für die Luftverteidigung Deutschlands, für die NATO und für schnelle Reaktionen in Krisensituationen braucht die Luftwaffe nach Überzeugung des Verteidigungsministeriums ein modernes und wendiges Jagdflugzeug. Beteiligt an der Entwicklung waren Deutschland, Großbritannien, Italien und Spanien.
Größter Abnehmer wird Großbritannien sein, das 232 Flugzeuge bestellt hat. Deutschland will 180 Eurofighter anschaffen. Bis 2015 werden die Gesamtkosten für den deutschen Haushalt auf rund zwölf Milliarden Euro veranschlagt. Nach Angaben des Rüstungskonzerns EADS soll der Eurofighter mehr als 40 Jahre den europäischen Luftraum sichern. Die italienischen Streitkräfte haben 121 Eurofighter eingeplant, während Spanien sich mit 87 Maschinen begnügen will.
Der ein- oder zweisitzige Eurofighter ist ein Jet mit einer Reichweite von mehr als 2 500 Kilometern. Die 15,9 Meter lange Maschine fliegt mit zweifacher Schallgeschwindigkeit, bei einem Abfluggewicht von maximal 23 Tonnen. Der Eurofighter wird unter anderem ausgerüstet mit Luft-Luft und Luft-Boden-Raketen, einschließlich lasergesteuerter Geschosse.
Typ: F2003-GA; Motor: Typ 052, V10-Zylinder, 2997 ccm, ca. 890 PS, Gewicht: 600 kg. Der F2003 ist noch leichter und graziler als das Vorjahresauto, die Nase wurde wieder etwas höher, das Heck und die Seitenkästen noch schmaler. Tieferer Schwerpunkt. Reifen: Bridgestone.
Technische Daten Eurofighter Typhoon - einsitziger Abfangjäger Triebwerk: 2x Eurojet EJ200 mit je 90 kN Schub (mit Nachbrenner) Erstflug: 27. April 1994 Spannweite: 10,95 m Länge: 15,96 m Bewaffnung: eine Bordkanone 27 mm, 15 Außenstationen für verschiedene Lenkflugkörper max. Startgewicht: 23.000 kg Höchstgeschwindigkeit: Mach 2,0 Einsatzreichweite: 1.389 km
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