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DJ EU-Binnenmarktkommissar will länger über Börsenfusion beraten
12:25 25.01.12
DJ EU-Binnenmarktkommissar will länger über Börsenfusion beraten
BRÜSSEL (Dow Jones)--In das Ringen der EU-Kommission um die von vielen Investoren und Analysten schon als sicher gescheitert angesehene Börsenfusion kommt neue Bewegung. Jetzt verlangt EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier für sich mehr Zeit für die Überprüfung des von Deutscher Börse AG und NYSE Euronext angestrebten Zusammenschlusses.
Der Wartevorbehalt gibt Barnier möglicherweise Spielraum, um eine Empfehlung der EU-Wettbewerbshüter gegen die 17-Milliarden-Dollar-Fusion noch einmal anzufechten und so Deutsche-Börse-Chef Reto Francioni und NYSE-Chef Duncan Niederauer neue Hoffnung zu geben. Die anstehende Entscheidung sei wichtig, und EU-Kommissar Barnier wolle sich nach seiner Auslandsreise nach China, Japan und London die nötige Zeit nehmen, bevor er seine Ansichten zur Fusion unterbreitet, sagte eine Sprecherin.
Den EU-Wettbewerbshütern unter Joaquin Almunia ist der anvisierte Zusammenschluss seit längerem ein Dorn im Auge. Sie vertraten Anfang dieses Monats die Auffassung, bei einer Fusion beider Börsen entstünde ein Derivate-Monopol in Europa. Beide Unternehmen zusammen kommen auf 93 Prozent im Handel mit den gelisteten Futures und Optionsscheinen.
Allgemein wird angenommen, dass die EU-Kommission den Vorbehalten der Wettbewerbsbehörde folgt. Nichtsdestotrotz bringen Vorstände von Deutscher Börse und NYSE Euronext ihr Anliegen mittlerweile direkt bei den Kommissaren vor und hoffen doch noch auf ein Durchwinken der Fusionspläne. Die Unternehmen argumentieren, die Analyse der Wettbewerbshüter sei fehlerhaft. Formal will die EU-Kommission bei einem Treffen am 1. Februar über die Absichten von Deutscher Börse und NYSE Euronext diskutieren und wahrscheinlich an dem Tag auch eine Entscheidung fällen. Ursprünglich hatte Almunia gesagt, dass eine Entscheidung bis zum 9. Februar, also eine Woche später, zu erwarten sei. Es ist unklar, ob Barniers Wartevorbehalt den Zeitplan in Gefahr bringt.
Die Beamten in Barniers Direktorat für Binnenmarkt und Finanzdienstleistungen wollen seit Jahren Wettbewerb unter den Börsen und Clearinghäusern anfachen. Deshalb könnten Deutsche Börse und NYSE Euronext mit ihren Argumenten auch in diesem Direktorat auf Granit beißen. Zuletzt hatte Barnier die Ausweitung einer EU-Direktive unterstützt, die Wettbewerb auf den Derivative-Märkten verstärken und die Aufsicht über private Aktienhandelsplattformen verschärfen soll.
Die Deutsche Börse trommelt derweil weiter für den angestrebten Deal. Francioni nannte die Fusion "eine große Chance für Europa". Der Aufsichtsratsvorsitzende Manfred Gentz warnte, dass Europa im weltweiten Wettbewerb mit einer fragmentierten Börsenlandschaft kaum bestehen könne. Märkte müssten heute global betrachtet werden, nicht national, regional oder lokal, ergänzte Gentz. Die EU ignoriere bisher die globalen Dimensionen. Zudem beachteten die Wettbewerbshüter den außerbörslichen Derivatehandel nicht. Er sei inzwischen bereits größer als die von den Börsen überwachten Geschäfte.
-Von Jacob Bunge, Matthew Dalton und Ulrike Dauer, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 29725 111; unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/axw/mgo/jhe
January 25, 2012 05:50 ET (10:50 GMT)
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