Großkonzerne entern schlaue Stromnetze
02/07/11
Der Ausbau Erneuerbarer Energien macht Stromnetze attraktiver denn je - zwei Milliardenzukäufe binnen weniger Wochen belegen die Attraktivität von Unternehmen, die sie steuern können. Auch in Deutschland gibt es interessante Übernahmekandidaten.
Den hoch gehandelten Anbietern intelligenter Stromnetze, Smart Grids, steht eine Übernahmewelle vebor. Nach zwei Milliardenzukäufen innerhalb weniger Wochen erwarten Analysten und Branchenvertreter weitere große Transaktionen. "Die Tatsache, dass Smart Grids jetzt Realität werden, zieht viele Investoren und Übernahmeinteressenten an", sagte Keith Redfearn, der für den US-Elektronikkonzern General Electric das Smart-Grid-Geschäft in Nord- und Osteuropa verantwortet, der Financial Times Deutschland. "Auch wir suchen weiter nach Zukäufen, die gut in unser Portfolio passen würden." Seit Jahren reden Energiemanager über schlaue Stromnetze - wann und wie man damit Geld verdienen könnte, war vielen bislang unklar. Schon vor einigen Jahren hatte es einige kleinere Übernahmen gegeben. Doch der Markt entwickelte sich langsamer als erhofft. Nun zeigen die Milliardeninvestitionen der jüngsten Zeit, dass die Großkonzerne inzwischen überzeugt sind, mit dynamisch gesteuerten Netzen Geld verdienen zu können.
Der Stromkreislauf der Zukunft Smart Grids sind unerlässlich für den Ausbau erneuerbarer Energien. Moderne Kabeltechnik, Wechselrichter, verschiedene IT-Anwendungen und intelligente Stromzähler helfen, Schwankungen beim wetterabhängigen Wind- und Sonnenstrom auszugleichen. Sie signalisieren, zu welchem Zeitpunkt zusätzliche Kraftwerke eingeschaltet werden müssen. Und sie steuern zugleich die Nachfrage so, dass sie sich dem schwankenden Angebot anpasst: Ein Kühlhaus soll etwa ein paar Grad mehr heruntergekühlt werden, wenn gerade starker Wind weht oder die Sonne scheint. Bei Schatten und Flaute wird es dann vorübergehend ausgeschaltet. Neben intelligenten Netzen soll es auch intelligente Stromtarife geben, die Verbrauchern einen Anreiz geben, die Waschmaschine genau dann anzustellen, wenn der Strom gerade im Übermaß vorhanden und darum entsprechend billig ist.
Infografik: Wo das Stromnetz ausgebaut werden muss In mehreren Staaten - etwa in Italien, Großbritannien oder den Vereinigten Staaten - werden Smart Grids inzwischen staatlich massiv gefördert. Nach einer Verordnung der Europäischen Union sollen bis zum Jahr 2020 rund 80 Prozent der Haushalte mit schlauen Stromzählern ausgestattet werden.
"Qualitätsfirmen werden vom Markt geschnappt"
Die Marktforscher von Pike Research rechnen mit dem Einbau von 238 Millionen solcher Zähler in Europa. "Deutschland hängt noch hinterher, vor allem, weil die Unterstützung der Regierung nicht so ausgeprägt ist", sagte GE-Manager Redfearn. In Ländern mit weniger gut ausgebauten Stromnetzen sei der Antrieb für Investitionen allerdings größer. Gleiches gilt für die Schwellenländer, in denen der Energiebedarf schnell steigt. Analysten der Deutschen Bank sehen das globale Marktvolumen für Smart Grids bei 100 Mrd. Euro in der Zeit von 2010 bis zum Jahr 2014. Der japanische Elektronikkonzern Toshiba hat deswegen Ende Mai für den Preis 2,3 Mrd. Dollar den Schweizer Energietechnikspezialisten Landis + Gyr gekauft, der schlaue Stromzähler baut. Schneider Electric kündigte Anfang Juni an, 2 Mrd. Euro für Telvent zu bieten. Die IT-Firma aus Madrid ist einer der führenden Anbieter für Echtzeitmanagement von Stromnetzen."Wir erwarten noch weitere Übernahmeversuche", schreiben die Analysten der Bank Jefferies. "Qualitätsfirmen werden vom Markt geschnappt." Der heißeste europäische Kandidat sei PSI, der bereits zahlreiche Kaufangebote erhalten habe. "Wir erwarten, dass die Firma im Visier von einigen großen Industriekonglomeraten ist." Das Berliner Unternehmen mit einem Umsatz von zuletzt 158 Mio. Euro hat sich auf Software für Energiemanagement fokussiert. RWE hält knapp 18 Prozent der Aktien, mehr als 56 Prozent sind im Streubesitz. Auch Echelon sehen die Analysten als Übernahmeziel, einen amerikanische Experten für Netzwerktechnik mit einem Jahresumsatz von zuletzt rund 111 Mio. Dollar
P.S. Echelon ist schon 270 Mio.-€ wert,also genau 100 mal so viel wie unsere Lambda,aber wie man sieht: Smart Grids sind ganz klar die zukunft,am besten noch alles fernsteuerbar wie mit Life5 von Lambda,hm ?!!
MFG Chali
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