edel music erwartet 2001 Verluste von rund 7,85 Mio DEM Hamburg (vwd) - Die edel music AG, Hamburg, erwartet im Jahr 2001 Verluste von rund 7,85 Mio DEM. Erst im Jahre 2002 sei mit einem positiven Jahresergebnis zu rechnen, teilte COO und CFO Andre Finkenwirth am Donnerstag während der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens mit. Höhere Finanzierungskosten im laufenden Jahr seien ein Grund für den erwarteten Fehlbetrag. "Es gibt ein Zinsproblem, aber wir beschäftigen uns damit", erläuterte CEO Michael Haentjes. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen seinen Fehlbetrag auf 23,97 (1999: 10,83) Mio DEM ausgeweitet. Bereinigt um Sondereffekte ergab sich für 2000 ein Überschuss von 2,93 Mio DEM.
Die Sondereffekte, die edel mit 27,1 Mio DEM für das EBITDA bezifferte, sind nach Angaben von Finkenwirth Kosten für Beratungshonorare, den Ausstieg aus dem argentinischen Markt, die Schließung von Gesellschaften in den USA und die Bilanzierungsumstellung enthalten. Für die Zukunft von edel music kündigte er eine konservativere Strategie an, die nicht mehr auf Wachstum orientiert sei. Es seien keine großen Umsatzakquisationen in den nächsten zwei Jahren geplant, stattdessen solle das interne Wachstum sichergestellt werden. Für 2001 werde ein moderates Umsatzwachstum von rund fünf Prozent auf 1,24 (2000: 1,18) Mrd DEM erwartet.
"Das wichtigste ist die Qualität des Umsatzes", betonte Finkenwirth. Aus Sicht von Haentjes ist im abgelaufenen Geschäftsjahr zu viel probiert und zu wenig überprüft worden. So sei das anfänglich umfangreiche und teure Marketing nicht rechtzeitig zurückgeführt worden. Im Rahmen des Kostenreduktionsprogramms seien für das laufende Jahr bereits Einsparungen von rund 12,5 Mio DEM im deutschen Geschäft abgesichert. Besonders die als Sorgenkind geltende edel records Europe sei in diesem Programm genauer betrachtet worden. edel records Europe verzeichnete den Angaben zufolge für 2000 bei hohen Umsätzen ein negatives EBITDA.
An der Kooperation mit der Online-Musiktauschbörse Napster Inc, Redwood City, halte edel music fest, sagte Haentjes. Das Unternehmen werde ihr Repertoire für das neue Napstermodell zur Verfügung stellen. Weiterhin bestehe die Verpflichtung, Napster in Verhandlungen mit anderen Tonträgerunternehmen zu beraten. Haentjes erwartet ein mittleres Umsatzpotenzial von der Online-Musiktauschbörse; in einigen Jahren nannte er einige Mio DEM realistisch. +++ Ronny Oellermann
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