Curtis 1000: Unentdeckte Perle Es gibt ja nicht mehr so wahnsinnig viele deutsche Nebenwerte, die profitabel, günstig und dennoch quasi unbeachtet vor sich hinschlummern. Dazu gehört ganz bestimmt die Curtis 1000 Europe AG aus Neuwied. Wie hat Warren Buffet mal gesagt: investiere nur in Geschäftsmodelle, die Du auch verstehst. Nun daran soll es nicht scheitern: Was Curtis macht versteht jeder: Das Unternehmen stellt schlicht und einfach Versandumschläge aller Art her, seit einiger Zeit darf Curtis dabei – in Europa exclusiv – das quasi unzerstörbare Material Tyvek des Chemiokonzerns DuPont verwenden. Im Konzern wird die gesamte Wertschöpfungskette abgedeckt, somit gibt es sogar ein eigenes Papierherstellungswerk, und auch die Bedruckung darf nicht fehlen. Man darf sich allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich bei dem Geschäft der Curtis um ein hart umkämpftes Segment handelt. Das war besonders früher ein Problem, allerdings haben einige Hersteller inzwischen die Segel gestrichen. Dies hat den Margendruck etwas gelindert. Das Problem ist simpel gesprochen: Die Produktionskosten haben in den letzten Jahren zugelegt, weil die Rohstoffe teurer wurden. Dies konnte nicht in gleichem Maße bei den Verbrauchspreisen aufgeschlagen werden. Es sieht aber so aus, dass sich dies nun ändert. Damit würde der Konjunkturaufschwung spät, aber gerecht auch bei Curtis landen. Bitte bedenken Sie: Trotz der eher durchwachsenen Situation konnte Curtis im abgelaufenen 2006 ein EBITDA von 9,4 Mio. EUR erwirtschaften (Umsatz: 90,4 Mio. EUR) , wobei man fairerweise gut 4 Mio. EUR abziehen muss, die einen Sonderertrag aus der Erstkonsolidierung einer Tochter darstellen (Fährbrücke, tätig im Papierrecycling). Dem standen allerdings auch erhebliche Einmalaufwendungen gegenüber, so dass der insgesamt erzielte Konzernüberschuss von 2 Mio. EUR für dieses Jahr wohl eine solide Richtschnur bietet. An den Abschreibungen von 4,7 Mio. EUR erkennen Sie die Anlageintensität des Geschäfts – in der Bilanz stehen Maschinen und Anlagen im Wert von 23 Mio. EUR. Das Eigenkapital summiert sich auf 32 Mio. EUR; bei 85 Mio. EUR Bilanzsumme. Das ist für ein deutsches Industrieunternehmen eine solide EK-Ausstattung. Der Börsenwert dagegen: Rund 15 Mio. EUR! Das ist weniger als das doppelte EBITDA. Eigentlich ein Traumobjekt für Heuschrecken: Die drüften sich aber die Zähnchen ausbeißen, denn gut 50% hält CEO Dipl.-Ing. Ingo Hafner über eine Beteiligungs-GmbH, etwas über 10% sind in Fonds der Axxion-Gruppe gebunden. Der Chart sieht verdächtig danach aus, ein Mehr-Jahreshoch nehmen zu wollen. Warten Sie nicht, bis Warren Buffet zuschlägt. aus dem aktuellen betafaktor www.betafaktor.de
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