SPIEGEL ONLINE - 16. Mai 2006, 17:17 URL: http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,416512,00.html "Klimbim" Darsteller Klaus Dahlen ist tot
Er war eine Witzfigur von Format, ein Unterhaltungsprofi, der in TV-Filmen ebenso amüsierte wie in Serien. Und der legendäre Klamauk von "Klimbim" wäre ohne Klaus Dahlen um eine schräge Figur ärmer gewesen. Jetzt ist der Darsteller 68-jährig gestorben. Vor zwei Jahren kamen sie noch einmal zusammen, die alten Recken von "Klimbim". 40 Folgen lang hatte die Serie zwischen 1973 und 1978 den Slapstick ins deutsche Fernsehen geholt und Frivolität als Stilprinzip der TV-Unterhaltung etabliert. Das Comeback fand allerdings nicht bei einem Sender, sondern auf den Theaterbrettern statt: Ingrid Steeger, Elisabeth Volkmann, Horst Jüssen, Wichart von Roell und Peer Augustinski alberten sich im Berliner Renaissance-Theater durch eine Neufassung der legendären Nummernrevue, 30 Jahre nach der Erstausstrahlung.
| DPADarsteller Dahlen: Spaß-Routinier des deutschen Fernsehens |
Klaus Dahlen gehörte nicht zum Ensemble, obwohl er in Michael Pfleghars Serie eine feste Größe war und zuletzt selbst wieder auf der Bühne stand: Noch bis zum 7. Mai spielte er in der Comödie Duisburg im Stück "Wo die Liebe hinfällt".
In "Klimbim" war er der "Lockenkopf" und gutherzige "Dicke", der mal Prügelknabe, mal Prolet und Rüpel sein konnte. Zusammen mit Ingrid Steeger und Iris Berben war er anschließend in der Serie "Zwei himmlische Töchter" zu sehen. Dazu war er einige Folgen lang der Schwiegersohn von Fernsehekel Alfred Tetzlaff in Wolfgang Menges Serie "Ein Herz und eine Seele". Und auch in den Krimiklassikern des deutschen Fernsehens von "Der Kommissar" bis "Tatort" war Dahlen Stammgast.
Der gebürtige Berliner war gelernter Zimmermann und Werbegrafiker, bis ihn Harald Juhnke unter seine Fittiche nahm. 1959 gab Dahlen sein Kinodebüt in Kurt Meisels Komödie "Liebe verboten - Heiraten erlaubt", 1964 wechselte er zum Fernsehen. Insgesamt wirkte der auch in der Schweiz und in Österreich bekannte Schauspieler in mehr als 35 Spielfilmen mit und stand unter anderem mit Loni von Friedl, Elke Sommer, Rolf Becker und Willy Millowitsch vor der Kamera.
Dahlen ist, nach Angaben seiner Münchner Agentur, nach einem Zusammenbruch am Dienstag kurz vor seinem 68. Geburtstag in Baden-Baden gestorben.
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