#2... ich mich mal angesprochen fühle. Wie manchaVerde schon richtig sagt, ist der Begriff "Bio-Deutscher" erst seit wenigen Jahren im Umlauf. Ob ernstgemeint oder nicht, sei dahingestellt. Zumindest wird er von einem gewissen Spektrum immer wieder ins Gespräch gebracht. Da wohl eher ernsthaft.
Mir persönlich ist es vollkommen egal, ob ich "andere" Gene in mir habe. Es ist über die Jahrhunderte zu Wanderbewegungen gekommen, so daß eine "Vermengung" mit anderen "Erdteilen" nicht auszuschließen ist. Wahr ist aber, daß eine Gruppe von Menschen, die schon über Generationen auf einem begrenzten Stück Land siedelt, sich sehr wohl als - hier zum Beispiel - Deutsch bezeichnen darf. Und auch darauf stolz sein darf.
Mein (väterlicher) Familienname geht auf Zeit den der Namensbildung zurück. Ein deutscher Name. Aus dem Gebiet des heutigen Deutschlands. Mein mütterlicher Name ist typisch Deutsch. Es ist durch die Größe des damaligen Gebietes durchaus im Bereich, daß auch "fremde" Gene vor Jahrhunderten in diesen deutschen Namen gebracht wurden. Und mir persönlich ist es egal, ob ich 5% Chinese bin und 8% Eskimo... Aber durch die Abstammung meiner Vorfahren (über nachweislich Jahrhunderte) im immergleichen Gebiet, welches sich heute Deutschland nennt, fühle ich mich Deutsch.
Und deshalb fühle ich mich mit der Bezeichnung Bio-Deutscher verächtlich gemacht. Ich wiederhole mich: sage einem Türken, er sei nicht 100%ig Türke, er wird Dir zeigen, wie er Türke ist. Aber einem Deutschen vorwerfen, er sie ja bloß Bio-Deutscher und hätte nicht mal eine eigene Kultur, das ist schon stark, wenn ein Landeinwanderer das zu sagen wagt. Wenn es jetzt Deutsche sagen, dann ist das ja schon Volksverhetzung, aber andere dürfen spotten.
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