Habe die Zahlen bisher nur überflogen, aber mein erster Eindruck war durchaus positiv. Die Reaktion des Marktes ist deswegen schon etwas überraschend, aber bei der IBM vertrete ich mittlerweile auch Buffetts Position, dass ein niedriger Kurs besser ist, weil dann über die Rückkäufe die Anzahl der Aktien stärker reduziert werden kann.
IBM scheint es in der Tat hinzubekommen, dass das wegbrechende alte Geschäft ('Services') durch die neuen Initiativen (AI, 'Cloud', IoT etc.) aufgefangen wird. Das zeigt der relativ konstante Umsatz sowie der zwar niedrigere, aber nicht wegbrechende Gewinn. Zusätzliche positive Aspekte sind: - IBM hat mit dem extrem starken Dollar zu kämpfen (über 50% Auslandsanteil). Sollte der Dollar mal drehen, geht es mit IBM aufwärts (ein super 'natural hedge'). - Die HW-Umsätze sind zyklusbedingt extrem niedrig und werden in den kommenden Quartalen sicherlich wieder steigen. - Aktuell muss IBM sehr stark investieren (Cloud-RZ, Übernahmen etc.). Auch das wird sich m.E. in den kommenden Jahren wieder abschwächen.
In Summe hat der Quartalsbericht meine Überzeugung, dass IBM die Kurve bekommt und in einem extrem wachsenden Markt (IoT, 'Cloud Services', AI) eine führende Rolle einnehmen wird, gestärkt. Das attraktive Geschäftsmodell der IBM (relativ niedriger Kapitalbedarf, sehr hohe EK-Rendite) sowie das (zumindest historisch) wenig zyklische Geschäft in Verbindung mit dieser starken Stellung in einem der wichtigsten Zukunftsmärkte, sowie das aktionärsfreundliche Management (hohe Ausschüttungen und Aktienrückkäufe bei nur sehr mäßiger Verwässerung durch neu ausgegebene Aktien) machen mich zuversichtlich, dass in einem Zeitraum von max 5 Jahren das ein echter Gewinnbringer in meinem Depot werden kann. Das Risiko nach unten ist m.E. begrenzt und klar geringer als das Potential nach oben. Und, wie schon gesagt, existiert bei der IBM m.E. auch kein Währungsrisiko.
Ich werde mir die Zahlen aber noch genauer anschauen...
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