Ich habe mich heute mal mit einem Fachmann unterhalten, der auch mit der Oder-Flut zu tun hatte: Die Leute bauen an den gleichen Stellen wieder auf, an denen bereits mehrfach Überflutungen gewesen sind. Sie haben außerdem damals die Spenden und staatlichen Unterstützungen genommen und gehen weiter davon aus, dass sie bei der nächsten Flut wieder "entschädigt werden".
So geht es natürlich nicht! Massive Unterstützung dürfen nur diejenigen erhalten, die überraschend Opfer der Fluten geworden sind, die also an vermeintlich sicheren Orten leben. Wenn jeder Unterstützung bekommt, dann haben wir demnächst jedes Jahr solche Katastrophen, denn dann werden die Leute aus ihren Fehlern (Bauen in Flussauen) nicht lernen!
Ziel kann nur die Vorsorge sein. Soll heißen: Nicht in den natürlichen Überflutungsgebieten der Flüsse bauen. Dafür müssen die Mittel jetzt primär bereitgestellt werden.
Aber vermutlich wird man in Deutschland wieder nur an den Symptomen herumdoktern, nicht an den Ursachen. Darauf deuten auch 2 Interviewpartner des ZDF ("Frontal") hin, die bei sich keine Fehlentscheidungen erkennen wollen (1 Bauunternehmer mit Bau in Überschwemmungsgebiet, Bauernsprecher; Bauern haben massenhaft Flussauen in Äcker umgewandelt).
Wenn schon die Betroffenen keine Einsicht zeigen - was kann man dann von unserer Politikern erwarten?
Nicht zu spenden, ist die einzige Chance, sich zu wehren.
Ich weiß - meine Ansichten sind brutal und klingen ungerecht, aber nur so geht es. Nur so kann man zukünftige Probleme vermeiden!
Also: Jemand, der im Überflutungsgebiet gebaut hat: PECH GEHABT bzw. dumm gehandelt! Jemand, der ein Haus geerbt hat sollte er verkaufen, auch wenn er nun merkt, dass das Haus gar nicht soviel wert ist, wie er geglaubt hat! (Die Käufer müssen sich wiederum über ihr Handeln klar sein.)
Außerdem sind die von der Flut betroffenen nicht die einzigen Opfer. Was ist z.B. mit jemandem, der ein Haus mit guter Lage gebaut hat, und plötzlich wird nebenan eine Müllverbrennungsanlage gebaut oder eine Autobahn? Auch dies ist "ungerecht", aber niemanden stört es wirklich, denn es sind angeblich "Einzelfälle". Jetzt haben wir zwar massenhaft Flutopfer - am Einzelschicksal ändert dies aber (trotz der Massenpräsenz der Medien) nichts.
Fazit: Massive Hilfe nur an diejenigen, die in Gebieten leben, in denen es noch nie eine solche Überschwemmung gegeben hat. An alle anderen geringere Unterstützug mit der Klarheit, dass es zukünftig keine weiteren Unterstützungen bei Überflutungen geben wird. Vor allem: Keine weiteren Flussbegradigungen. Keine Neubauten mehr in Flussauen. Land- und Forstwirtschaft darf Flussauen nur noch als Wiesen oder Wälder nutzen.
Noch ein Gedanke am Rande: Den Flüssen werden ihre natürlichen Überschwemmungsgebiete genommen. Dadurch werden Gebiete überschwemmt, die ansonsten sicher wären. Die Leute, die in diesen Gebeiten leben, sind die wirklich Bestraften, denn sie haben mitgedacht und verantwortungsvoll gehandelt, sind nun aber durch das Fehlverhalten anderer die Geschädigten. Das ist wirklich ungerecht.
Dieser Beitrag ist durchaus provokativ gemeint. Ich weiß auch, dass ich damit nicht den Stein der Weisen gefunden habe. Nehmt ihn bitte als kritische Stellungnahme zu der aktuellen Tendenz, die Ursachen der Flutkatastrophe in der aktuellen Diskussion zu vernachlässigen.
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