Die 3D Systems Corporation aus Rock Hill, South Carolina, ist eins der führenden Unternehmen weltweit, das sich auf die Entwicklung und Produktion von 3D-Druckern spezialisiert hat. Diese neue Generation von Druckern erlaubt es Anwendern, dreidimensionale Objekte aus unterschiedlichen Materialien (beispielsweise Plastik, schmelzfähigem Kunststoff) zu drucken. Die Anwendungsmöglichkeiten sind extrem vielfältig. Sowohl professionelle Designer, Entwickler und Ingenieure können ihre Computerentwürfe oder Prototypen als funktionsfähige Einzelteile oder in Kleinserie ausdrucken, testen und entsprechend optimieren. Abgesehen von der genannten Zielgruppe professioneller Anwender ist 3D Systems derzeit vor allem aktiv, den Markt für 3D-Drucker für Privatanwender zu erobern und hat vor circa einem Jahr mit dem "Cube" einen 3D-Drucker neuester Generation auf den Markt gebracht, der rund 1.000 Dollar kostet. Neben der Entwicklung und Herstellung und dem Vertrieb von 3D-Druckern schöpft 3D Systems die Wertschöpfungskette ab mit dem Verkauf von Print-Verbrauchsmaterialien und einer Reihe von (meist) Online-Dienstleistungen und 3D-CAD-Software-Lösungen, um die Nutzungsmöglichkeiten der 3D-Drucker zu optimieren. Um die eigene Marktposition weiter zu stärken, baut 3D Systems das Portfolio und die Wertschöpfungskette in den letzten Jahren gezielt durch Akquisition von Konkurrenten aus. Die Marktkapitalisierung der Gesellschaft beträgt derzeit rund 8,2 Milliarden Dollar bzw. rund 6 Milliarden Euro.
Erst vor sechs Wochen hatten wir anlässlich der Kaufempfehlung von DER AKTIONÄR über die aktuellsten Finanzkennziffern von 3D Systems berichtet. Hier noch einmal die wichtigsten Eckpunkte des Quartalsberichtes. 3D Systems konnte mit einem Umsatzanstieg von 50% (von 90,5 auf 135,7 Millionen Dollar) überzeugen. Gegenüber dem Vorjahr konnte der Konzern im 3. Quartal 2013 den Nettogewinn um 30% von 13,5 auf 17,6 Millionen Dollar steigern. Auf Neunmonatsbasis verbesserte sich der Konzernumsatz um 42% von 252,1 auf 358,6 Millionen Dollar. Der Nettogewinn stieg um 17,3% von 28,0 auf 32,9 Millionen Dollar. Aufgrund der starken Nachfrage nach 3D-Druckern erhöhte der Konzern die Umsatzprognose für das Gesamtjahr. Statt von Erlösen in Höhe von 485 bis 510 Millionen Dollar geht 3D Systems nunmehr davon aus, einen Jahresumsatz zwischen 500 und 530 Millionen Dollar realisieren zu können. Die Ergebnisprognose wurde im gleichen Atemzug allerdings ein wenig zurückgeschraubt. Anstelle eines Gewinns je Aktie zwischen 1,05 und 1,20 Dollar erwartet der 3D-Drucker-Spezialist nunmehr ein Ergebnis je Aktie in Höhe von 0,93 bis 1,03 Dollar für 2013.
Nachdem im vergangenen Jahr alle 3D-Drucker-Aktien zu den Top-Performern an der Börse gezählt hätten, sollten sich Anleger laut DER AKTIONÄR nicht von der beeindruckenden Performance abschrecken lassen und den Einstieg bei 3D Systems, dem "Top-Pick" des Sektors suchen. Auch wenn mancher Anleger durch das augenscheinlich hohe KGV von 66 für 2014 von einem Kauf abgeschreckt werden könne, solle nicht vergessen werden, dass die Wachstumsstory 3D-Druck noch immer in den "Kinderschuhen" stecke, so DER AKTIONÄR. Noch werde die neue Technologie von vielen als "Spielerei" betrachtet. Meldungen über die baldige Nutzung von 3D-Druckern zum Ausdrucken von frischen Nudeln in Wunschform der Restaurantbesucher oder individualisierter Schokolade könnten diesen Eindruck zunächst bestätigen. Allerdings seien dies auch nur erste praktische Ideen für einen Massenmarkt. Schon heute gehöre der 3D-Druck bei der Erstellung von Prototypen von Industrieprodukten zum Alltag. Und die Anwendungsvielfalt sei schon jetzt enorm groß. Es gebe Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die am Druck von Fahrzeugen, Flugzeugteilen oder ganzen Häusern arbeiteten. Vollkommen abwegig mag manchem der mögliche Druck von Organen erscheinen. Doch der US-Konzern Organovo arbeite bereits intensiv an dieser Alternative zu Organspenden. Es sei offensichtlich, dass das Potential für die Nutzung von 3D-Druckern aktuell überhaupt noch nicht abzuschätzen sein. Der Chef von 3D-Systems habe die neue Technologie einmal "mit der Einführung des Internets" verglichen. Sein Unternehmen sei bestens positioniert, um an der Entwicklung dieser Wachstumsstory zu partizipieren. Durch zahlreiche Übernahmen in den vergangenen Jahren habe sich 3D Systems als Marktführer etablieren können. Und der Konzern verdiene eben nicht nur gut am Verkauf der Drucker, sondern auch immer besser am margenstarken Geschäft mit dem Verkauf von Verbrauchsmaterialien. Ein Investment in die Aktie von 3D Systems sei laut DER AKTIONÄR allein schon deshalb attraktiv, weil der bis Einkäufer schnell selbst in den Fokus von Käufern kommen könne. Sollte sich ein Großkonzern wie IBM oder HP in dem 3D-Druck-Markt nach einem geeigneten Akquisitionsziel umsehen, wäre der Kauf des Markführers nur logisch. Angesichts der ausgezeichneten langfristigen Wachstumsperspektiven und der Übernahmefantasie rät DER AKTIONÄR mit einem Kursziel von 90,00 Euro zum Kauf des Technologietitels (rund 54% Potential).
Charttechnische Einschätzung: Steil und steiler wurde die Rallye der 3D-Systems-Aktie in den letzten 24 Monaten. Daher dürften viele Marktteilnehmer die laufende Korrektur der letzten Tage begrüßen. Sollte die allgemeine Marktschwäche in den USA noch ein paar Tage anhalten, könnten Anleger versuchen im Bereich des letzten Korrekturtiefs, also um 70,00 Dollar, Positionen aufzubauen. Fraglich ist natürlich, ob es überhaupt dazu kommt. Daher sollten Anleger auch einen Plan B für einen in Erwägung gezogenen Kauf haben und nach Ausbildung eines neuen Zwischentiefs den Einstieg suchen. Ein Wort zur Warnung: amerikanische Technologie-Titel sind nichts für Anleger mit schwachen Nerven. Teilweise vollziehen diese Werte unglaubliche Intraday-Schwankungen. Feste Systemstopps können dabei oft einfach mal kassiert werden.
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