23.12.2008 08:36 Premiere macht 'ne halbe Milliarde flott
Der Bezahlsender hat die Verhandlungen über seine finanzielle Sanierung erfolgreich abgeschlossen. Gestützt vom Großaktionär News Corp. soll eine Kapitalerhöhung in zwei Schritten insgesamt 450 Millionen Euro einbringen.
Die Einigung mit einer Reihe von Banken und der News Corp., die mit rund 25 Prozent an Premiere beteiligt ist, wird in zwei Schritten erfolgen: Zunächst werden 10,2 Millionen neue Aktien ausgegeben, die dem MDax-Konzern mindestens 25 Millionen frische Mittel bescheren sollen. Diesen Schritt sichert die News Corp. ab. Sie hat zugesichert, so viele Aktien zu einem Mindestpreis von 3,19 Euro zu übernehmen, dass der Bruttoerlös aus der ersten Tranche der Kapitalerhöhung nicht unter der Vorgabe von 25 Millionen Euro liegt. Der Anteil der News Corp. soll dabei auf maximal 29,9 Prozent steigen.
Kein Übernahmeangebot
Mit einer zweiten Tranche ist dann ein Gesamtvolumen der Kapitalmaßnahme von 450 Millionen Euro angepeilt. Der Großaktionär hat seine Unterstützung dafür allerdings an die Bedingung geknüpft, dass er kein Pflichtangebot an die übrigen Aktionäre abgeben muss, sollte sein Anteil auf über 30 Prozent steigen. Dies kann nur über eine Befreiung von einem allgemeinen Angebot durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ermöglicht werden.
Die Gewährung neuer Kreditlinien in Höhe von 525 Millionen Euro durch die Banken ist nach Premiere-Angaben abhängig von dem Gelingen der Kapitalmaßnahme.
"Investitionen ins Programm"
Bis zum zweiten Quartal 2009 soll die gesamte Kapitalerhöhung umgesetzt sein, so Premiere am Dienstagmorgen. Mit den Mitteln wolle man "erhebliche Investitionen ins Programm" stemmen, so das Unternehmen. Im kommenden Jahr soll der Umsatz mit Hilfe der Finanzspritze um 50 Millionen Euro gesteigert werden.
Mittelfristig sieht die Geschäftsentwicklung nach Angaben des Unternehmens dennoch eher trist aus: In diesem Jahr erwartet Premiere ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von minus 40 bis 60 Millionen Euro.
Gewinne erst 2011
Auch 2009 soll das Ebitda noch "signifikant" im negativen Bereich bleiben. Der negative Cash-Flow soll zwischen 250 und 275 Millionen Euro liegen. Ende 2010 soll das Ebitda wieder positiv ausfallen. Erst im Jahr 2011 sollen dann auch unter dem Strich wieder Gewinne erzielt werden.
Die Premiere-Aktie wurde am Dienstag vorbörslich mit Abschlägen von rund drei Prozent gehandelt. Händler verwiesen in ersten Stellungnahmen auf den niedrigen Mindestpreis bei der ersten Tranche der Kapitalerhöhung. Die Einigung insgesamt sei aber positiv zu werten.
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