Und in anderen afrikanischen Ländern wurden die importierten HIV Medikamente, die Big Pharma verbilligt geliefert hatte, wieder zurück exportiert in industrielle Länder, wo man das 10-fache für diese Medikamente verdienen kann. Und trotzdem sind diese Medikamente in erster Linie bereits bezahlt worden, nämlich von den Aktionären dieser Firmen, die sie entwickelt haben. Und weil es ein Riesengeschäft ist, ist es nicht verboten, dass die Aktionäre auch entsprechend etwas vom Kuchen abbekommen. Wer das verhindern will, z.B. mit moralischen Argumenten, oder anderen deshalb Unmoral zu unterstellen versucht, nur weil man Aktionär einer erfolgreichen Firma ist, handelt nur aus dem Grund: Er will, dass nur die bereits Reichen unter sich bleiben und noch reicher werden. Denn die Reichen haben ja die Entwicklung bereits bezahlt, und ernten jetzt den entsprechenden Gewinn. Daran ist nichts Verwerfliches, denn das ist immer schon so: Wer investiert, soll auch Gewinn haben. Die Hauptfrage, die sich stellt, muss anders geregelt werden: an der gesellschaftlichen Verteilung des Gewinns. Aber das ist politisch zu regeln auf einer anderen Ebene. Und wenn bestimmte politische Kreise sich dagegen wehren, dass die Reichen statt 10 Prozent nun 30 Prozent zahlen sollen (obwohl das eher eine moralische Gerechtigkeit wäre), dann ist das ein politisches Problem, und kein moralisches. Und die Verhinderung der Umverteilung ist nichts anderes als der Versuch sich die Pfründe zu sichern.
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