06:00 08.05.14
Senkt EZB-Chef Mario Draghi heute den Zins? Politiker und Zentralbanker aus den Krisenländern hoffen darauf und warnen deshalb lautstark vor Deflation. Doch hinter der Panikmache steckt eine durchtriebene Strategie.
Normalerweise scheren sich Banker und Börsianer nicht darum, ob das Osterfest in den März oder in den April fällt. Doch dieses Jahr ist es anders. Denn die ferientypischen Preisaufschläge bei Pauschalreisen wirbeln zurzeit die Inflationsraten in der Währungsunion durcheinander. Und die sind so wichtig wie selten zuvor. Denn seit die Euro-Inflation im März unerwartet auf 0,5 Prozent einkrachte, streiten sich Ökonomen, Politiker und Zentralbanker, ob der Währungsunion eine gefährliche Deflation, also eine Phase mit rückläufigen Preisen, droht.
Deshalb war die Spannung groß, als die europäische Statistikbehörde Eurostat Mitte vergangener Woche die Inflationsrate für den Monat April veröffentlichte. Wegen des späten Osterfestes im April kam es zu einem leichten Teuerungsschub. Doch mit nur 0,7 Prozent liegt die Inflationsrate weiter meilenweit unter dem selbstgesteckten Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von knapp unter zwei Prozent.
Finanzanalysten fordern Vorgehen der EZB
Das ist Wasser auf die Mühlen all jener, die seit Wochen lautstark vor einer Deflation warnen und die EZB auffordern, die geldpolitischen Zügel zu lockern. So mahnte vergangene Woche Frankreichs Regierungschef Manuel Valls, die Währungshüter sollten eine „angemessenere Geldpolitik“ betreiben, um den vom starken Euro ausgehenden Abwärtsdruck auf die Preise zu bekämpfen.
Unterstützt wird Valls aus der Finanzindustrie. Seit Wochen feuern Analysten von Banken und Finanzdienstleistern Studie um Studie ab, in denen sie das Menetekel einer deflationären Abwärtsspirale für die Euro-Zone an die Wand malen. „Die EZB muss aggressiver gegen den starken Euro und die anhaltend niedrige Inflation vorgehen“, fordert Mark Zandi, Chefökonom des US-Finanzinstituts Moody’s Analytics.
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Quelle: WirtschaftsWoche
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