Ich konnte teilnehmen.
Muss schon sagen, die Frau Maile macht einen sehr freundlichen (gerade auch gegenüber Aktionären) und kompetenten Eindruck. Kann nicht jeder die Fragen so aus dem Stegreif beantworten. Da hab ich schon ganz andere Vorstände erlebt.
Ich sag jetzt mal nur kurz zu den Dingen aus dem Webcast etwas, das die Aktionäre vermutlich besonders interessiert.
Man hat für 2023/24 eine Prognose vorgenommen, die da lautet, ... 110-120 Mio Umsatz bei zweistelliger Marge ... Es hat niemand nachgefragt, was unter zweistellig zu verstehen ist, aber aus dem Kontext ergibt sich m.E. dass damit 10-11% gemeint sind.
Eine neue Mittelfristprognose wird man höchstwahrscheinlich mit der Veröffentlichung des Geschäftsberichts veröffentlichen. Die alte Mittelfristprognose (100 Mio Umsatz in 2023 inklusive Zukäufe) wurde ja nun ohne Zukäufe erreicht. Man hat aber durchblicken lassen, dass man 7% Wachstum p.a. als Ziel hat. Ich gehe davon aus, dass das ohne größere Übernahmen gemeint war.
Das Thema Q3 und hohe Marge wurde letztlich so beantwortet wie erwartet. Es gab in Q3 innerhalb des Segments Stromversorgung einen besonders robusten Bereich (Luft/Raumfahrt/Defense), der da sehr hohe Margen hatte. Das wird nicht häufig der Fall sein, so dass dieser günstige Produktmix eben nicht ständig zu 13,3% Marge führen kann. Dennoch ist man (auch in anderen Bereichen) auf gutem Wege, eben solche robusten, margenstarken bereiche voranzubringen.
Man hat immernoch mit Lieferengpässen bzw. längeren Lieferzeiten zu kämpfen, auch wenn deutlich geringer als während Corona. Deshalb der hohe Vorratsaufbau, wobei man erwartet, dass sich der nun am Hoch befindet. Nur wenn man noch stärker als aktuell wachsen würde, könnte sich das natürlich nochmal erhöhen. Frau Maile ist aber grundsätzlich ganz zufrieden mit dem Working Capital, weil man eigentlich immer nur 10-20% der Vorräte nicht durch Kundenauftträge gesetzt sind.
Auch die politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten (Inflation, Ukrainekrieg) machen Fortec in Sachen Beschaffungspreise, Transportkosten und Personalkosten zu schaffen. Umso zufriedener ist man mit der erreichten Marge. Beim Personal macht man gute Fortschritte bei der Recruitierung, was zeigt, wie Fortec als interessanter, seriöser Arbeitgeber wahrgenommen wird.
Man ist wohl in sehr gute, finalen Gesprächen zu einer Übernahme. Frau Maile hat es nicht explizit gesagt, aber es klingt so als gäbe es mehrere Targets, die ein Umsatzniveau zwischen 5 und 25 Mio bei zweistelliger Marge mitbringen sollen. Aber ein Target scheint in finaler Phase zu sein, aber sie soll wohl "ins neue Geschäftsjahr reinrutschen". Finde ich persönlich eh gut, wenn anorganisches Wachstum erstmal nur ein Halbjahr betrifft. Hat dann automatisch die Auswirkung, dass man im darauffolgenden Geschäftsjahr auch wächst. Insofern fände ich ganz gut, wenn die Übernahme ab Januar 2024 konsolidiert würde. Aber nur meine Meinung.
Bei der Frage nach der Gefahr, selbst übernommen zu werden, musste sie lachen. Fand ich ganz symphatisch. Sie meint halt, ein Angebot könne man natürlich nicht verhindern, aber dazu ist nichts bekannt. Man konzentriert sich darauf, den eigenen Aktienkurs/Unternehmenswert zu steigern, den man schon seit längerem als zu niedrig ansieht.
Ansonsten gabs Folien zum Nachhaltigkeitsbericht, den man dann endgültig ab 2025/26 in den Geschäftsbericht aufnehmen wird, aber natürlich macht man jetzt schon viel in dieser Richtung, von Energeieffizienz bis zu Frauenquote (35% im Konzern, ab Juli 50% im Vorstand). Man treibt das Porjekt ONE voran, in dem es um einen neuen Auftritt (neues Logo, neue Struktur etc) ab Juli geht. In Ägypten baut man einen neuen Entwicklungsstandort auf. Dort ist auch gerade das neue Vorstandsmitglied. ----------- the harder we fight the higher the wall
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