"nicht die Wahrscheinlichkeit seines Eintretens, sondern die in der Desaströsität"
...ich hätte meinen Vergleich oben vielleicht noch etwas besser ausführen sollen.
Völlig richtig, Fill.
Wir haben bei diesem Vergleich auf der einen Seite ein Ereignis mit einer extrem niedrigen Eintrittswahrscheinlichkeit bei gleichzeitig extrem großer Schadenshöhe und auf der anderen Seite ein Ereignis mit einer sehr hohen Häufigkeit (tagtäglich) bei gleichzeitig (Einzeln genommen) sehr begrenzter Schadenshöhe.
Wenn es nun darum geht, die absolute Gefährlichkeit zu bewerten, können auf beiden Seiten kognitive Biasse bestehen, entweder das eine oder das andere zu niedrig oder zu hoch zu bewerten.
Am Ende kommt es dabei bei einem wirklich rationalen Vergleich dabei natürlich auf die Schadensbilanz an, die dabei am Ende entsteht, wobei man bei extrem unwahrscheinlichen Ereignissen, falls man mangels eines tatsächlichen Eintritts keine sample hat, natürlich auch mit den hypothetischen Schäden rechnen kann.
Verkehrstote gibt es nach einer Kalkulation der WHO weltweit jedes Jahr 1,3 Mill.
Schaut man auf die letzten 50 Jahre macht das also 65 Millionen Tote, die durch den Straßenverkehr entstehen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_VerkehrstotenSchaut man auf die Todesopfer, die durch AKW-Unfälle in den letzten 50 Jahren entstanden sind,
dann haben wir bei Fukushima einmal 600 direkte Todesopfer und geschätzte 10.000 Todesopfer durch Spätfolgen.
https://www.domradio.de/artikel/...n-die-fukushima-katastrophe-zahlenBei Tschernobyl sollen es 300 direkte Todesopfer gewesen sein und bei den Toten durch Spätfolgen schwanken die Schätzungen offenbar zwischen 4.000 und 100.000
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/...2Fwww.google.com%2FWenn man also weltweit alle durch AKW-Unfälle bedingten Todesopfer der letzten 50 Jahre zusammennimmt, bei den Schätzungen den worst case zu Grunde legt und nochmal verdoppelt, dann ist das also lediglich ein Bruchteil, der weltweiten Verkehrstoten eines einzigen Jahres.
Was ist hier Deines Erachtens im Ergebnis am Ende also katastrophaler, die Nutzung von Atomkraft, oder die Nutzung des allgemeinen Staßenverkehrs?
Da die Verkehrstoten nicht über wenige Großereignisse entstehen, sondern über unzählige einzelne kleine Unfälle in denen es immer nur zu einzelnen Toten kommt, nehmen wir die Größe dieser Gesamtsumme dabei gar nicht war.
Wir sehen immer nur die einzelnen Unfälle, an dessen alltägliche Meldungen wir uns auch als etwas ganz alltägliches gewöhnt haben, über dessen Eintrittswahrscheinlichkeit und gesamten Opferzahlen wir dabei noch nicht einmal überhaupt nachdenken.
.. das ist eben so, …so mag sich da manch einer sagen
Wenn es dann aber um die Gefährlichkeit von Atomkraft geht, bricht dann plötzlich die große Panik aus.
Die Gefahren werden da aufgrund von (nachvollziehbaren) kognitiven Biassen am Ende fehl gewichtet.