14. Juni 2009 Die Luftfahrtmesse von Le Bourget, die am Montag beginnt, wird anders als in den Vorjahren kein Erntefest. Viele Fluggesellschaften verschieben die Auslieferungen von Maschinen oder stornieren sie sogar. Neue Flugzeuge bestellt kaum jemand. Die Wirtschaftskrise hat bei Airbus und Boeing den Wert der noch gefüllten Orderbücher verringert. Denn ein Auftrag, den der Abnehmer nicht bezahlen kann, ist nichts wert.
Ein Großkunde wie die Leasinggesellschaft ILFC des angeschlagenen Versicherungskonzerns AIG pokert mit Airbus über bessere Bedingungen und deutet Abbestellungen des A380 an. Dabei überschattet zusätzlich der Absturz der Air-France-Maschine im Atlantik die weltgrößte Luftfahrtschau. Nach der menschlichen Tragödie sind die wirtschaftlichen Kosten zu bewältigen. Ursachen und Verantwortlichkeiten sind noch ungeklärt, doch auf Air France-KLM und vielleicht auch auf Airbus dürften Lasten zukommen.
Der Hinweis, dass Fliegen eigentlich sicherer geworden ist, hat seine Berechtigung: In den letzten fünfzehn Jahren verdoppelte sich das Flugaufkommen, während die Zahl der Unfälle ungefähr gleich blieb. Doch im konkreten Unglücksfall spenden Statistiken keinen Trost.
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