Was ist nun die konkrete Bedeutung für diese Diskussion hier? Bringt es etwas, irgendwelche Verschwörungstheorien zu spinnen? Bringt es etwas, Vertreter einer Meinung unbegründet in irgendeine Ecke zu drängen? Laut Thomas.D50 sind Kritiker jetzt plötzlich alle braun, obwohl gerade ich und Meimteph uns ständig beschießen, weil sie sogar noch brauner denkt als ich grün...
Ich habe zwei oder drei große Themen:
1. Stoppt Stadelheim, weil der Prozess unrechtsstaatlich ist und schädlich auf vielen Ebenen. Natürlich auch schädlich für Braun, aber wer immer noch denkt, dass DIES meine Motivation wäre, der spinnt einfach mit Anlauf... Er ist schädlich als Prozess an sich (unabhängig vom Thema wirecard), weil ein Unrechtsprozess IMMER schädlich ist. Wenn ich aber belegen will, warum er KONKRET unrechtsstaatlich ist, vermischt sich das mit dem Themenblock 2...
2. ...der Frage, was überhaupt bei Wirecard passiert ist. Da gehen alle davon aus, das genau zu wissen - sie tun es aber nicht! Das hat MASSIVE Auswirkungen. Für mich ist es dadurch schwierig, Thema 1 zu diskutieren. Damit könnte ich insofern leben, als die wichtigen Diskussionen darüber gerade auf ganz anderen Ebenen laufen.
Aber dieses "was ist passiert" ist eben total eng verknüpft mit anderen Fragen wie: "wenn in Stadelheim vertuscht wird, was ist der Hintergrund?". Das ist angesichts der vermuteten sicherheitspolitischen Dimension ohnehin etwas, was ich eher mit Geheimdienstkoordinatoren bespreche, nicht mit einem Thomas.D50 :)
Was aber hier für dieses Forum relevant ist, das ist die nächste Frage...
3. Was können Geschädigte tun?
Es gibt mehrere grundsätzliche Gruppen von Geschädigten. Banken interwssieren mich nicht, nur dann, wenn sie ihre Forderungen an Investoren verkaufen, die anonym sind und mittlerweile zum größten "Einzelgeschädigten" mit ganz spezielklen Interessen wurden, obwohl sie NIE auch nur eine einzige Aktie hatten. Das passiert, ohne dass es die Öffentlichkeit mitkriegt und hat verheerende Folgen, davon abgesehen, dass es an sich schon eine Sauerei ist, über die jeder einzelne Geschädigte sich ärgern müsste: Warum bekommen anonyme Millionäre eine Entschädigung für das, was bei wirecard passierte (ganz egal, was es genau war) - und Kleinanleger nicht? Noch einmal: Die hatten noch nicht einmal Aktien! Wir reden hier von mindestens 25% aller Bankkredite und damit 25% der Insolvenzmasse, die priorisiert an die Banken geht und den Kleinanlegern gar nicht zur Verfügung steht. Das ist himmelschreiend ungerecht
Bei den "normalen Kleinanegern wie du und ich" würde ich auf den Einzelfall schauen, bzw Gruppen bilden.
Dann müsste man klären, was ihr Schaden ist und was für sie das Beste wäre, was den Prozessverlauf angeht. Ich bin mit führenden Geschädigtenanwälten einig, dass das bellenhausmärchen den Geschädigten schadet, dass der Insolvenzverwalter den Geschädigten schadet und dass vor allem das unsägliche Bayerische Oberste massiv gegen die Kleinanleger agiert.
Weitere Hemmschuhe sind die untätigen Anwälte, die nichts tun, um die Katastrophe im KapMuG zu verhindern.
Es ist relativ übereinstimmende Ansicht, dass EY im KapMug verurteilt werden wird, selbst wenn die derzeitigen Darstellungen nichts mit der Wahrheit zu tun haben. Eine Änderung des tatbildes, das für andere Fragen wichtig wäre, ist hier gar nicht so entscheidend. Die Frage wird so oder so sein, ob die Schuld EYs eher in Richtung Fahrlässigkeit geht oder eben in Richtung Tatbeitrag. Dafür ist nicht entscheidend, welches Tatbild jetzt stimmt, wobei das Tatbild, das ICH mittlerweile für das richtigere Tatbild halte, ganz eindeutig eine Verurteilung EYs aus eigener SCHULD möglciher macht - das ist faktisch für das URTEIL ein Milliardenunterschied.
Das Urteil wird aber für die Toilette sein, weil EY das Wettrennen gegen die Anwälte gewinnen wird. Das ist überwiegende Meinung der Anwälte, nicht meine - ich bin da optimistischer
Ihr seht: es sind viele verschachtelte Aspekte. Deshalb ja meine ständige Bitte, bei den fakten zu bleiben und klar zu benennen, wo wir gerade diskutieren
Mein Ruf als "ziemlicher Spinner" eilt mir voraus und das ist Mehrheitsmeinung. Auf der anderen Seite werde ich aber weltweit als DER Wirecardexperte angesehen, bis hin zu Regierungsstellen mehrerer Länder. Mit dem Wirecardprozess hat sich eine eigene Geschichte entwickelt, wo plötzlich Freunde zu Feinden werden.
Ich habe keine finanziellen Interessen (außer meiner 1-Mio-Forderung, die ich völlig ernst meine! Ich hätte mit meinem Wissen über anstehende kritische Artikel zur wirecard übrigens ein Vermögen machen können - das ist hoffentlich allen klar. Ich habe es nicht gemacht. Dass ich manchmal davon träume, ein erfolgreiches Buch zu schreiben, um damit und durch die folgenden Bücher eine Lebensgrundlage zu haben, ist seit 2004 ZThema, als ich das erste Buch begonnen hatte.
Dass ich also theoretisch mal Geld verdienen möchte mit dem, was ich mache (und nicht nur hier!), hat nichts damit zu tun, dass ich bestechlich wäre. Das war ich niue, bin ich nicht und werde ich nie sein, ich bin ein zutiefst moralisch geerdeter Mensch mit absolut gültigen christlichen Werte, die ich als Gottloser strenger praktiziere als viele Heuchler im Sonntagsgottesdient.
so. Können wir noch einmal eine sachliche Diskussion versuchen?
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