Ich jedenfalls bin raus... nach ziemlich genau 10 Jahren Rauchen mit im langjährigen Schnitt einer Schachtel am Tag, war bei mir -für mich selber erstaunlich- am 05.11.2010 die Zeit reif.
Ich hatte es länger vor und wollte mir das volle Programm für Sylvester besorgen, Kaugummis, eZigaretten, Aufkleber, Bücher, Ratgeber... ich hatte echt Angst vor einem erneuten Misserfolg beim Aufhören. Gerade weil ich auch gehörig süchtig war mit Rauchen im Bett mit Fieber, Morgenzigarette, Gutenachtzig., etc... habe auch bereits vor 8 Jahren und 6 Jahren schonmal vergeblich (längster Versuch 3 Monate, was ein Kampf war -jeder Tag!) versucht aufzuhören.
Iwie habe ich dann aber spontan und völlig ohne jedes Hilfsmittel am 05.11.2011 aufgehört. Ich erinner mich nichtmal an meine letzte Zigarette, die ich irgendwann am 04.11. geraucht hatte.
Seither keine einzige Zigarette. Ich hätte es niemals geglaubt, aber: ES GEHT!!!
Ich hatte einen Traum in den ersten Entzugstagen, der mir ziemlich stark geholfen hat. Ich hatte geträumt, dass ich entgegen meiner Vorsätze eine Zigarette geraucht habe. I.d. Traum habe ich mich so furchtbar mies deswegen gefühlt, ich war dermaßen fertig und habe geglaubt, dass ich es nie schaffe würde aufzuhören. Dass ich einfach zu schwach dafür bin. V.A. weil ich jetzt doch eine Zigarette geraucht hatte. Der Traum war gefühlsmäßig viel intensiver, als das jetzt so rüberkommt. Das war so schlimm für mich (im Traum), viel schlimmer als es mir in der Realität vorgekommen wäre. War richtig traumatisierend.
Das hat bei mir die Sucht aber aus dem Gehirn herausgespült.
Beim Aufwachen hat es etwas gedauert, bis mir klar wurde, dass ich gar nicht wirklich eine Zigarette geraucht hatte. Der Unterschied zu meinen vorhergehenden Aufhörversuchen war, dass ich eine extreme Barriere in mir gegen das Rauchen habe, die inzwischen so stark geworden ist, dass ich mir es garnicht mehr vorstellen kann überhaupt jemals nochmal aus Suchtgründen eine rauchen zu wollen. Die Barriere ist automatisch da und muss nicht ständig mit dem Willen aktiv aufrecht erhalten werden (wie früher immer). Es ist eine Art Desinteresse. Echt verrückt. Hat was von Selbsthypnose.
Ich habe -im Gegensatz zu meinen früheren Aufhörversuchen- kein Problem mehr mit Leuten zusammen zu sein, die Rauchen. Ich finde den Geruch von frischem Rauch angenehm, aber irgendwie ging mir die gierende Erinnerung an die Wirkung des Nikotins verloren. Ich habe keine Gier nach Zigaretten mehr, ich kann sie i.d. Hand nehmen dran riechen, in dem Mund stecken und es ist OK.
Jedenfalls war nach dem Traum alles anders. Inzwischen habe ich so ein starkes Selbstsicherheitsgefühl, dass ich meine, eine Rauchen zu können und es wär mir trotzdem egal. Das hat mich schon einmal fast dazu verleitet es aus Neugier auszuprobieren... ich habe es nicht getan.
Früher habe ich gehofft, weiterhin standhaft bleiben zu können. Jetzt muss ich garnicht standhaft sein. Nichtrauchen ist normal. Echt schräg.
Auch wenn ich sonst immer sehr skeptisch gegenüber Hypnose war, wenn ein Hypnotiseur eine ähnliche Erfahrung wie mein komischer Traum liefern kann, dann wird das sicher für jeden eine große Hilfe sein.
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