ist die Aussage, dass "das gesamte Umfeld bei Immoaktien trüb, undurchschaubar und von der Krise stark erschüttert ist".
Man konnte in den letzten Wochen mit Immo-Aktie sehr gutes Geld verdienen - das ist nun mal Fakt.
Die Finanzmarktkrise hat die Kurse vieler Immo-Aktien (außer Euroshop) so weit ausgebomt, dass man mit diesen Aktien mittlerweile wirklich gut verdienen konnte bzw. noch kann. Wer diese Chance nicht genutzt hat ist selber Schuld. Ich bin bei Patrizia, nachdem klar war, dass man die anstehenden kurzfristigen Kredite von 530 Mio. € (!!!) refinazieren konnte, Anfang April eingestiegen und habe einen Kursverdopller gemacht. Rund 10.000 € Gewinn gemacht. Jetzt bin ich nur noch mit diesem Gewinn in Patrizia investiert.
Trotz der heftigen Kursanstiege der letzten Monaten sind viele Immo-Aktien immer noch klar unterbewertet. Da gibt es noch viel Spielraum nach oben. Man sieht es beispielweise bei Patrizia, die immer noch, trotz einem 100%igen Kursplus seit Anfang April, um 50% unter Buchwert notiert oder bei der Colonia, die aktuell bei 3 € notiert und einen NAV von etwas über 11 € ausweist. Da sieht man schon die krasse Unterbewertung. Da ist noch für die eine oder andere Immo-Aktie noch genügend Luft nach oben für saftige Kursgewinne. Man muss sich aber schon anschauen wie durchfinanziert jede einzelne Immogesellschaften ist. Da aber fast alles Immos in den letzten Monaten ihre Kredite refianzieren konnten bis auf die IVG und Vivacon, durfte auf der Finazierungsebene nicht mehr viel schief gehen. Dazu werden die Immo-Aktien in der nahen Zukunft im Zuge der niedrigen Zinsen und der Angst vor einer sehr hohen Infaltion noch profitieren. Wenn die hohe Inflation wirklich kommen sollte, dann werden die Immo-Aktien total trendy werden. Da bin ich fest überzeugt davon.
Also garrison nicht die ganze Branche in einen Topf schmeißen. Zumal du das schon sehr oberflächlich tust. Um so etwas beurteilen zu können, da genügt es nicht das Wort "Vertrauenskrise" zu erwähnen. Man muss schon, wenn man seriös wirken will, die einzelnen Unternehmen genau anschauen. Außerdem haben die Immos unterschiedeliche Geschäftsmodelle. Das was du tust ist eine Analyse wie die von Bäckermeister Frick.
Bei Vivacon sieht die Lage, wenn man das Unternehmen mal genau analysiert, jedoch viel anders aus . Die haben an einem sehr sehr großen gefährlichen Rad gedreht mit einem nicht unerheblichen Risiko. Außerdem haben sie Anleger mit der etwas schwer zu durchschaubaren Erbpacht Sicherheit vorgegauckelt, die so schlicht und einfach nicht vorhanden war. Eine Eigenkapitalquote von 8% sagt eigentlich schon alles. Schon alleine der Blick auf den katastropahlen Cash Flow der letzten Jahre von Vivacon (nicht erst seit der Finanzmarktkrise) hätte bei allen die Alarmglocken schrillen lassen müssen. Wenn ich mir die Geschäftszahlen von Vivacon der letzten Jahre genauer anschaue und mal die Höherbewertungen komplett außer Acht lasse, das sind ja sowieso nur reine Luftgewinne gewesen, dann hat Vivacon in den letzten vier Jahren nicht einen einzigen Cent verdient. Die Vorstände haben jedoch mit ihren Gewinnbeteilungen und Optionen sehr viel Kohle eingesackt, obwohl das Unternehmen in der Realität eigentlich nur Verluste gemacht hat. Bin mal gespannt was da im Zuge der Insolvenz noch alles herauskommen wird. Was da bei Vivacon in den letzten drei, vier Jahren alles gelaufen ist, war schon sehr fragwürdig. Ein Unternehmen mit einer lächerlichen Eigenlapitalquote von 8% und einem seit Jahren negativen Cash Flow kann nun mal wirtschaftlich nicht weiterleben. Wie auch. Jetzt machen die Banken bei Vivacon den Garaus. Zwar haben viele andere Immos auch den Großteil ihrer Gewinne mit Höherbewertungen gemacht, aber sie verfügen meist über eine Eigenkapitalquote von 20 bis 25% und sie haben auch positive Cash Flows generiert. Also nochmals garrison: Bitte keine so plakative Aussagen. Wie alles im Leben, muss man alles differenziert sehen und nicht alles in einen Topf werfen.
Aber Vivacon ist ein sehr gutes Beispiel wie die Finanzkrise überhaupt enstehen konnte. Die Banken haben den Immobilienunternehmen von 2005 bis Mitte 2007 das Geld bei ihrer Renditejagd ja nahezu hinterhergeworfen und haben nie darauf geschaut welche Kapitaldecke sie haben, welches Geschäftsmodell sie haben oder ob sie überhaupt richtiges, real existierendes Geld verdienen. Hauptsache es wurde mit einem hohen Leverage gearbeitet, denn der erhöht ja den Gewinnhebel. So war die Ansicht noch vor zwei Jahren. Genau so ist die Finanzkrise entstanden.
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