HERZOGENAURACH (Dow Jones-VWD)--Die Puma AG Rudolf Dassler Sport, Herzogenaurach, hat zwar im 3. Quartal Umsatz und Ergebnis gesteigert und ihre Ergebnisprognose für das laufende Jahr angehoben. Jedoch blieben die Zahlen unter den Erwartungen des Marktes und bescherrten der Aktie des Sportartikelherstellers am Freitag Kursverluste: Das im MDAX notierte Papier startete mit einem Minus von über 2% in den Handel und konnte die Verluste bis zum Nachmittag nur teilweise abbauen. Der Titel notierte gegen 13.00 Uhr mit einem Minus von 1,42% bei 194,70 EUR.
Die Zahlen zum 3. Quartal seien schwächer als erwartet ausgefallen, sagte Analyst Christian Schindler von der Landesbank Rheinland-Pfalz (LRP).Zudem sei die Anhebung der Ergebnisprognose für 2004 erwartet worden und habe daher keine Wirkung bei den Anlegern gezeigt. Der Anstieg des Auftragsbestandes zum Ende des Berichtsquartals liege zwar im Rahmen seiner eigenen Schätzung. Allerdings seien andere Analysten von einem höheren Zuwachs der Aufträge ausgegangen.
Puma hat Ende des dritten Quartals ein Auftragsplus von währungsbereinigt 19% verzeichnet. In Euro stieg der Auftragsbestand um 17,2% auf 757 Mio EUR. Ende des 2. Quartal hatte der Zuwachs - allerdings von einer niedrigeren Basis aus - noch 21,9% betragen.
Die Zahlen ließen auf eine Abkühlung der Lieferungen zu Beginn des kommenden Jahres schließen, schätzt Analyst Bernd Janssen von der UBS. Die Auftragsbestandsdaten würden Lieferungen für die kommenden zwei Quartale messen, erklärte er. Für das vierte Quartal werde ein Umsatzwachstum von etwa 20% erwartet. Dennoch seien die 19% mehr als die UBS-Prognose von 17%bis 18% zum Ende des dritten Quartals, räumte der Analyst ein.
Höheres Jahresergebnis angekündigt
Puma hat nach Zuwächsen bei Umsatz und Ergebnis im 3. Quartal ihre Ergebnisprognose für das Gesamtjahr angehoben. Der Konzerngewinn werde voraussichtlich um 35% bis 40% statt der zuletzt prognostizierten 30%wachsen, teilte der Sportartikelhersteller mit. Der Umsatz werde wie angepeilt um etwa 20% zulegen. Die Rohertragsmarge soll nunmehr bei mehr als 51% liegen, nachdem Puma bislang eine Marge zwischen 50% und 51% in Aussicht gestellt hatte. Die EBIT-Marge werde deutlich über 20% betragen.
Vorstandsvorsitzender Jochen Zeitz kündigte zugleich eine höhere Ausschüttung für das laufende Jahr an. "Sie können davon ausgehen, dass wir die Dividende für 2004 anheben werden", sagte er. Zur voraussichtlichen Höhe der Ausschüttung wollte er sich allerdings nicht äußern. Auch ließ er offen, ob die Ausschüttungsquote angehoben wird. Für 2003 hatte Puma je Aktie 0,70 EUR Dividende gezahlt.
Ergebnis wächst weiterhin schneller als Umsatz
Im 3. Quartal steigerte Puma den Umsatz um 14,6% auf 460,9 (402,3) Mio EUR und lag damit nur leicht unter den Konsensschätzungen der von Dow Jones Newswires befragten Analysten von 466,75 Mio EUR. Weitere Analysten hatten aber mit einem höheren Zuwachs gerechnet. Der Konzerngewinn kletterte um 23,2% auf 85 (69) Mio EUR. Die Rohertragsmarge habe mit 52,8% einen Höchstwert in der Unternehmensgeschichte erreicht, teilte das Unternehmen weiter mit. Dabei habe Puma sowohl von einem besseren Produktmix als auch von den Wechselkurseffekten aus dem gegenüber dem Euro schwachen US-Dollar profitiert, sagte Zeitz.
Der Bereich Schuhe war mit 300,6 (267,5) Mio EUR im 3. Quartal weiterhin Hauptumsatzträger. Der Bereich Textil steuerte 129,6 (110,2) Mio EUR und Accessories 30,7 (24,5) Mio EUR zum Umsatz bei. Die Erlöse wurden den Angaben zufolge in Europa um 11,1% auf 314 Mio EUR gesteigert, in Amerika um 26,8% auf 84 Mio EUR. Aus Sicht der ersten neun Monate verbesserte sich der Umsatz auf 1,257 (1,046) Mrd EUR. Der Nachsteuergewinn stieg auf 220,2 (154,8) Mio EUR. Die Rohertragsmarge legte auf 51,9% (48,9%) zu.
Zeitz zuversichtlich für 2005
Für das kommende Jahr zeigte sich Zeitz zuversichtlich, hielt sich aber mit Prognosen zurück. "Wir rechnen grundsätzlich mit einem positiven Start ins Jahr 2005", sagte Zeitz. Der Auftragsbestand zum Ende September decke "mehr oder weniger" die nächsten zwei Quartale ab, sagte er. Eine Prognose für das nächste Jahr könne noch nicht gegeben werden, da die Verträge für die Herbstkollektionen noch nicht unter Dach und Fach seien.
Zeitz hat in der Vergangenheit wiederholt darauf verwiesen, dass er in dem Fünf-Jahres-Abschnitt der Geschäftsentwicklung bis 2006 im Durchschnitt mit einem prozentual zweistelligen Zuwachs rechne, dieser Zuwachs aber in der ersten Hälfte dieses Abschnitts stärker ausfallen werde als in der zweiten Hälfte. Dennoch gab sich Zeitz am Freitag optimistisch. "Die Grenzen für die Marke Puma sind längst noch nicht erreicht", sagte er.
Quelle: Dow Jones Newswires/29.10.2004
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