Hier sieht man wieder, was für Top-Leute in diesem Forum aktiv sind.
Meine Meinung dazu: Wie schon richtig festgestellt wurde, werden die Börsen meistens von Gier und Angst geprägt, also die psychologische Verfassung der Marktteilnehmer.
Wenn wir zurückblicken, erkennen wir dies sehr deutlich. Da erhöht die FED in mehreren Schritten die Zinsen und der Markt reagiert nicht darauf, ganz im Gegensatz, neue Höhen werden erklommen, die Gier regiert. Bis sich die Zeitverzögerte Auswirkungen anfangen auf die Unternehmensgewinne auszuwirken. Jetzt schein mir, als würde sich das gleiche "Spiel" nur mit umgekehrte Vorzeichen wiederholen und wieder reagiert der Markt total irrational. Die FED hat ihre Zinspolitik geändert, die Zinsen fallen aber es scheint keinem zu interessieren, die Angst regiert.
Das ganze ist mit 1994/1995 vergleichbar, als ähnlich wie heute, ein jäher Absturz drohte. Die FED hatte zuvor preventiv die Zinsen angehoben um ein "heißlaufen" der Konjunktur zu verhindern. Als die Gefahr gebahnt schien, fing diese an die Zinsen wieder zu senken. Alan Grennspan äußerte sich damals mit den Worten: "Ich sehe keine Probleme mehr, die mir zu schaffen machen." und "Infolge der trägen konjunkturellen Aussichten ist, wie einige meiner Kollegen bereits angedeutet haben, die Wahrscheinlichkeit einer Rezession näher gerückt, was aber zu erwarten war." Diese Worte Greenspans wurden von der Presse unterschiedlich bewertet: "Greenspan sieht Möglichkeit einer Rezession"(The new York Times) und "Greenspans Schluss: Rezession unwahrscheinlich"(The Washington Post). Sind die Parallelen zu heute nicht faszinierend???
Welche Gefahren lauern nach einer mehr als 50%igen Korrektur im Index denn noch??? Der Ölpreis bleibt stabil und stellt in Anbetracht der zu enden gehende Wintersasion kaum eine Gefahr dar. Der vom US-Präsidenten eingeleitete Steuersenkungsprogramm kann mittel- bis langfristig nur als positiv für die konjukturellen Erholung gewertet werden. Die Zinsenkungen seitens der amerikanische Notenbank wird ebenfalls nur positiven Einfluss auf die Märkte haben. Europas Wirtschafftslage ist ebenfalls sehr stabil, die Einführung der Gemeinschaftswährung und das Inkrafttretten der nächsten Steuerreformstuffe kann ebenfalls nur positive Effekte auf dem Kapitalmarkt haben. Kopfschmerzen bereiten mir nur Asien, insbesondere Japan. Ich glaube aber nicht, dass diese Märkte einen grossen Einfluss auf Amerika und Europa haben dürften.
Alles in einem, sehe ich für die nächste Zeit höhere Chancen als Risiken, auch wenn dies nicht das aktuelle Bild der Börsen wiederspiegelt. Unternehmen die vor einem Jahr als günstig bewertet wurden erscheinnen uns jetzt nach 50-70%iger Korrektur eher als zu teuer!? Das gleiche gilt auch für Unternehmen die mit guten Zahlen "glänzen" konnten. Als Beipiel kann hier Commerce One gennant werden. Die Aktie kam vor der Bekanntgabe der letzten Quartalszahlen (18.01.2001) stark unter Druck, Gerüchte zufolge wurde befürchtet das CMRC die Erwartungen verfehlen könnte. Was war? Pustekuchen, die Zahlen fielen sogar deutlich besser aus als erwartet. Damit aber nicht genug, die Aussichten für dieses Jahr sind mehr als gut, zudem wurde Konkurrent Ariba überrundet, nun ist man selbst Marktführer. Was hat dies CMRC genutzt? Nichts, außer einer kurzfristigen Ralley notiert CMRC auf niedrigeren Niveau als zuvor. Commerce One ist nicht das einzigste Unternehmen dem es nach bekanntgabe von guten Quartalszahlen so erging. Wie kann es aber sein, dass selbst Unternehmen die alles "richtig" gemacht haben verprügelt werden???
Dafür gibts es nur eine Erklärung: Angst und Resignation haben die Überhand gewonnen. Eine günstige Gelegenheit um Einkaufen zu gehen! Kostolany: "Kaufen Sie wenn die Kurse günstig sind (alle Angst haben) und verkaufen Sie wenn diese teuer sind (alle sich auf Aktien stürzen)"
mfG: Speculator
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