"Das gesamte Industriegeschäft von GE ist nicht defizitär." Wenn das so ist, und ich habe ja überhaupt keinen Grund, an Deiner Aussage zu zweifeln, dann ist für mich vorerst alles in bester Ordnung. Ich hätte gern Werte im Depot, deren KERNGESCHÄFT gut läuft und wo ich auch für die Zukunft damit rechnen kann, dass dies so bleibt. Dass aus Autoherstellern inzwischen Banken mit angeschlossener Produktion wurden, wird VW und Co. nach meiner Überzeugung noch gewaltig auf die Füße fallen, spätestens wenn auch diese Kreditblase nicht mehr zu kaschieren ist. Dass man bei GE dachte, mit Versicherungen gutes Geld verdienen zu können, kommt aus der gleichen Ecke: mit Geld Geld zu verdienen, scheint lange Zeit lukrativer gewesen zu sein, als einfach sein gut gehendes Kerngeschäft zu betreiben. Dass sich dies als Trugschluss erweist, empfinde ich als eine längst fällig gewesene Quittung und Korrektur eines wild gewordenen Raubtierkapitalismus. Eine überregulierende Politik, die ich in den USA gar nicht für möglich gehalten hätte, tat gerade im Kraftwerksbereich wohl ihr Übriges- aber auch das wird eine Korrektur erfahren! Nicht heute, nicht morgen, vermutlich aber in nicht allzu ferner Zeit. Warten wir den ersten schweren BlackOut der Energieversorgung ab- dann können sich Siemens, GE und Co. vor Aufträgen nicht retten. Bleibt zu hoffen, dass sie bis dahin ihre Kernkompetenzen weiter entwicklen und gut vorbereitet bleiben... Dass GE auch mal Versicherungen verdickt hat, daran werden sich spätere Generationen womöglich nur noch mit einem Kopfschütteln erinnern. "Gier frisst Hirn!", wird man damit den Kindern in der Schule erklären. "Könnt ihr euch vorstellen, dass der Hersteller der vielen Gaskraftwerke in unserem Land vor langer Zeit einmal große Probleme hatte, weil man dort glaubte, auch Versicherungen verkaufen zu müssen?" Und dann wird man ungläubig lachen...
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