Freising, 28.06.2011: Angesichts der für diese Woche anstehenden Verabschiedung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes 2012 (EEG) im Deutschen Bundestag weist der Fachverband Biogas e.V. darauf hin, dass für den Bereich Biogas im Gesetzentwurf noch wichtige Punkte der Nachbesserung bedürfen. „Wenn die Energiewende gewollt ist, dann muss das EEG als wichtigstes Gesetz für den Bereich der Erneuerbaren Energien entsprechend ausgestaltet werden. Neue restriktive Vorgaben zur Wärmenutzung und zu niedrige Vergütungen, z.B. bei der Biogaseinspeisung ins Erdgasnetz, blockieren den Umstieg auf die regenerative Stromversorgung“, macht Josef Pellmeyer, Präsident des Fachverbandes Biogas, deutlich. So schreibt der EEG-Entwurf der Bundesregierung eine 60-prozentige Wärmenutzung für Biogasanlagen vor, während Kohlekraftwerke die gesamte produzierte Wärme ungenutzt in die Atmosphäre abgeben. Würde eine neue Biogasanlage die 60 Prozent Grenze in den ersten fünf Jahren nach Inbetriebnahme unterschreiten, so entfiele laut Regierungsentwurf der EEG-Vergütungsanspruch vollständig. „Bei so drakonischen Strafen in Bezug auf die Wärmenutzung würde kaum eine Bank noch neue Biogasprojekte finanzieren“, kritisiert Pellmeyer die geplante Regelung. Die vorgeschlagenen Vergütungssätze liegen für Biomethan-Blockheizkraftwerke (BHKW), die das zu Biomethan aufbereitete Biogas dem Erdgasnetz entnehmen, deutlich unter den Kosten. „Gerade durch die Gaseinspeisung lässt sich das Biomethan über das Erdgasnetz dort hin transportieren, wo die gesamte Wärme des BHKW sinnvoll genutzt werden kann. Solche effizienten Anlagen würden nicht mehr realisiert werden können“, so der Präsident des Fachverbandes Biogas. Große Probleme würde es auch für bestehende Reststoff vergärende Biogasanlagen geben, da diese gegenüber Neuanlagen durch den Regierungsentwurf benachteiligt werden sollen. Bis 2020 können in Deutschland aus Biogas pro Jahr rund 56 Terrawattstunden Strom produziert werden. So viel, wie sechs Atomkraftwerke jährlich erzeugen. Damit ließe sich der Strombedarf von rund der Hälfte der 40 Millionen privaten Haushalte in Deutschland verlässlich mit erneuerbarem Biogasstrom versorgen. Daher appelliert der Fachverband Biogas an die Bundestagsabgeordneten, die wichtigsten Punkte im EEG 2012 mit Sorgfalt im Sinne der dezentralen und standortangepassten Biogaserzeugung zu regeln. Kontakt: Fachverband Biogas e.V. (BBE) Angerbrunnerstr. 12 85356 Freising
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