28.04.2008 14:47 Hoffnung für Motorenbauer Thielert - Gespräche mit Investoren
Für den Flugzeugmotorenbauer Thielert (News/Aktienkurs) in Lichtenstein bei Chemnitz mit 300 Beschäftigten in Sachsen und Thüringen gibt es Hoffnung. Insolvenzverwalter Bruno M. Kübler wolle umgehend Gespräche mit potenziellen Investoren führen, teilte dessen Kanzlei am Montag mit. Es gebe eine Reihe von Interessenten. "Mein Ziel ist es, den Betrieb der Thielert Aircraft Engines GmbH fortzuführen, um sowohl die Interessen der Gläubiger wahrzunehmen als auch möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten", sagte der Jurist. Thielert sei trotz der derzeitigen Krise ein international renommiertes Unternehmen, das bei Konstruktion und Bau von Flugzeugmotoren eine führende Position einnehme.
Die Thielert-Geschäftsführung hatte in der Vorwoche beim Amtsgericht Chemnitz Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens wegen drohender Zahlungsunfähigkeit gestellt. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Thielert AG (Hamburg). In Lichtenstein und in Altenburg (Thüringen) werden Motoren für kleine Flugzeuge produziert. Die Gehälter für April und Mai seien gesichert, teilte ein Sprecher im Auftrag der Kanzlei mit.
Das Geschäft sei ohne eine Restrukturierung mit Hilfe von Investoren nicht aufrechtzuerhalten, hieß es bei Ankündigung des Insolvenzantrages. Vorstandschef Frank Thielert und Finanzchefin Roswitha Grosser wurden inzwischen vom Aufsichtsrat gekündigt. Es sei davon auszugehen, dass die Jahresabschlüsse 2003 bis 2005 der Gesellschaft "wahrscheinlich fehlerhaft und möglicherweise nichtig" seien. "Was die Vorwürfe der Bilanzfälschung und sonstige strafrechtlich relevante Tatbestände anbelangt, werde ich mit meinen Möglichkeiten zur Aufklärung beitragen", versicherte Kübler./su/nl/gin/DP/stw
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