11.07.2008 11:12
Apple-Aktie mit wenig "iPhorie"
In der Nacht zum Freitag ist der Verkauf des neuen iPhones angelaufen. Vor den Läden stehen sich die Technikbegeisterten die Beine in den Bauch, um das teure Spielzeug zu ergattern. An der Börse verhält sich das ein wenig anders.
Das neue schnieke Multimediahandy von Apple gibt es seit heute zu kaufen
Die Apple-Aktie kann im Parkett-Handel der Frankfurter Wertpapierbörse nur rund ein halbes Prozent zulegen. Dagegen hatte sie am Donnerstag an der New Yorker Technologiebörse Nasdaq immerhin noch ein Plus von 1,4 Prozent geschafft, was im gesamten Technologiesektor für eine Kurserholung gesorgt hatte.
Zurückhaltung an der Börse ...
Die Aktie war im März noch bis auf 78,47 Euro eingebrochen, konnte sich aber seither wieder deutlich erholen. Das Kursminus seit Jahresbeginn beläuft sich dennoch auf rund 15 Prozent.
Das hat seinen guten Grund: Investoren befürchten, dass die kränkelnde amerikanische Wirtschaft Apple zurückwerfen könnte. Die sinkenden Konsumentenausgaben könnten gerade zu Lasten des Konzerns mit seinen hochpreisigen Mac-Rechnern, iPods und iPhones gehen.
... Begeisterung bei den Fans
Während sich die Anleger also eher in Zurückhaltung üben, lösten Fans des Apple-Handys auch dieses Mal wieder einen weltweiten Hype aus. So hatten sich beispielsweise in Japan bereits zwei Tage vor Verkaufsstart Schlangen vor dem Laden gebildet, der das iPhone als erster verkaufen wollte.
Im Vergleich zu der vor einem Jahr eingeführten ersten Version unterstützt das neue Modell schnellere Daten-Übertragung über UMTS und GPS-Navigation. Außerdem können von Freitag an bei Apple Spiele und Kommunikations-Software für das iPhone heruntergeladen werden. Die Programme können von Entwicklern im neuen "App Store" von Apple angeboten werden. Zu diesen Entwicklern zählt zum Beispiel auch das Unternehmen Gameloft, dessen Aktien an der Pariser Börse rund vier Prozent steigen.
Auf ersten Blick billiger
In Deutschland ist das neue Multimediahandy deutlich billiger als sein Vorgänger: Der Exklusivpartner T-Mobile will das Telefon ab einem Euro verkaufen. Das gilt allerdings nur für die Variante mit einem kleineren Speicher, Bedingung ist weiterhin ein teils sehr teurer Zwei-Jahres-Vertrag. Zusammen mit der Grundgebühr müssen Kunden über die zwei Jahre damit Fixkosten zwischen 866 Euro und 2156 Euro zahlen.
Die erste Version des Apple-Handys ging weltweit über fünf Millionen Mal über die Ladentische. In Deutschland war es aber ein ziemlicher Ladenhüter. T-Mobile veröffentlichte zuletzt im Mai Verkaufszahlen: Damals hatte die Telekom-Tochter 100.000 iPhones verkauft.
ag
http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_300560&go=aktie