Auch wenn man die Frage, ob EnerGulf für Publikumsfonds interessant sein könnte, derzeit getrost einmal zuerückstellen darf, weil in den meisten Ländern Fonds die ihnen anvertrauten Mittel nur in Unternehmen ab einer bestimmten (höheren) Börsenkapitalisierung anlegen dürfen und Fondmanager im eigenen Interesse zudem keine Anlagen in Aktien vornehmen, deren Wohl- und Whe von Kleingeldtradern bestimmt wird, zeigt doch die letzte Privatplatzierug, dass Anleger mit professionellem Investitionskalkül ein hohes Interesse an der Aktie haben.
Eigentlich kein Wunder bei diesem, ausgesprochen günstigen, Investitionskalkül.
Wenn dieses bisher nicht offenkundig wurde, dann aus folgenden Gründen:
- der negative Chartverlauf vermittelte all denen, die sich bisher nicht mit dem Investment beschäftigten, den Eindruck, dass hier eine Firma auf ein Delisting zusteuert. Bei Lichte besehen war allerdings der Downtrend nur die Korrektur eines völlig überzogenen Uptrendes, der auf das Agieren des Bullvestors und die Gier seiner Meinungsfolger zurückzuführen war. Zudem wurde der Downtrend noch durhc gewisse Schuhgeister und die unter ihrem Einfluss stehenden Leerverkäufer und interessierten Billigsteinsteiger verstärkt
- der fast völlig illiquide Markt, insbesondere in Kanada, war nicht in der Lage, größere Kaufaufträge (kursschonend) zu bedienen. In Deutschland sind größere Positionen voll in der Hand überzeugter Longs, welche gerade aufgrund dieser Überzeugung kein Stück abgeben. Die vagabundierenden Stücke werden allein von Zockern und Tradern "gedreht".
Nun, die Finanzierung des ersten Teilabschnittes ist bekanntlich mittlerweile nicht nur geschafft. Sondern die Nachfrage war, gemessen an den Erwartungen, fast schon überwältigend. Wenn die zweite Tranche von 3 Millionen genauso schnell weg ist wie die ersten 4 Millionen, werden die eingenommenen Mittel sicher dazu reichen, das Projekt bis Mitte 2008 durchzufinanzieren.
Die einzigen Verlierer sind derzeit die sog. "Promoter" solcher Aktien, denen Jeff Greenblum einen Korb gegeben hat und die zumindest auch künftig wohl keinen Cent für ihre Leistung sehen werden.
Für all diejenigen, die nur auf Kursraketen setzen, ist das natürlich ein klares Manko, denn ohne "Vortänzer" läuft in diesem Marktsentiment in Deutschland nur wenig, und wenn, dann nicht explosiv.
Kontinuität kann aber auch nicht schaden. Insbesondere dann nicht, wenn weitere professionelle Investoren mit ruhigen Händen gewonnen werden sollen. Und eine Verbesserung der Aktionärsstruktur war eine der Ziele dieser Privatplatzierung, um die genau desswegen in Deutschland auch "kein Wind" gemacht wurde.
Angesichts der Emissionsbedingungen war sie schließlich, wie ich schon früher ausführte, praktisch eine Lizenz zur Geldschöpfung. Deutche Zocker hätten die billiger eingekauften Papiere wohl sofort von ihren Warrants gestrippt und auf den Markt geworfen.
Dass sich der Anteil der Altaktionäre, sofern sie keine Gratisaktien erhalten, am Explorerkuchen verringert (Dillution), ist eine auf der Hand liegende Tatsache, die aber in der Natur der Sache liegt. Wer sich an einem nicht durchfinanzierten Explorer beteiligt, der nimmt nämlich ein solche Tatsache bewusst in Kauf.
Auf die übliche Jammerei in den Börsenboard will ich erst gar nicht eingehen, da ich die andere Seite der Emotion kenne, die diese schon fast krankhaften Verhaltensweisen bei Weitem überstrahlt.
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