Das Griechische Kreuzfahrtunternehmen Royal Olympic Cruising Lines, welches Ende letzten Jahres Konkurs nach Chapter 11 anmelden mußte scheint gerettet. Wie griechische Tageszeitungen berichten, wird ein Investor die restlichen Darlehen der Fortisbank aufkaufen und ablösen. Um weitere Investitionen tätigen zu können, wird die Odysseus, welche in dieser Saison sowieso nur im Hafen gelegen ist verkauft. Von dem Erlös verspricht man sich weitere 6 Mio €.
Am kommenden Freitag wird ein Gericht in Griechenland darüber befinden, ob es mit der Zukunft von Royal Olympic weitergehen soll oder nicht.
Das Headquarter von Royal Olympic in Piräus, direkt neben Festival Cruises
zur Historie:
Tochterfirmen von Royal Olympic mußten Ende letzten Jahres Konkurs anmelden, da die Hauptdarlehensgeber ihre Kredite fällig stellten. Diese Kredite waren eingesetzt worden, um die beiden großen Schwesterschiffe Olympic Voyager und Olympic Explorer erwerben zu können. Die "Olympic Voyager", die 2000 vom Stapel lief, und ihr ein Jahr später gebautes Schwesterschiff, die "Olympic Explorer", sind mit 28 Knoten die schnellsten Kreuzfahrtschiffe ihrer Klasse. Gebaut wurden die Schiffe bei Blohm + Voss, für die der Auftrag den Wiedereinstieg in den Bau von Passagierschiffen nach mehr als 40 Jahren bedeutete. Der Stückpreis betrug damals rund 175 Millionen Euro. Beide Schiffe bieten Platz für jeweils 836 Passagiere. Die Tonnage beträgt 25 000 Brutto-Register-Tonnen (BRT). Die "Explorer" und die "Voyager" sind je 180 Meter lang, 26 Meter breit, bei einem Tiefgang von sieben Metern. Royal Olympic Cruises setzte die Schiffe vor allem im östlichen Mittelmeer ein. Dort wurden siebentägige Kreuzfahrten über drei Kontinente angeboten: Europa, Asien und Afrika. Mit den schnellen Schiffen sollten vor allem US-Touristen angelockt werden, die nur wenig Urlaub haben und in dieser Zeit möglichst viel sehen wollen. Zunächst lief das Geschäft sehr gut, nach dem 11. September 2001 gab es allerdings einen Einbruch, die amerikanischen Gäste blieben aus und die 3-Kontinent Tour konnte in der gewohnten Weise nicht mehr durchgeführt werden, da Israel wegen der desaströsen Palästinenser-Politik zu gefährlich geworden war.
Die KfW, größter Darlehensgeber seinerzeit bei Royal Olympic stellte Ende letzten Jahres die Darlehen in Höhe von 250 Mio € fällig und versetzte damit der Zukunft der Reederei beinahe den Todesstoß. Die beiden großen Schiffe sowie die Olympic Countess wurden versteigert, den Zuschlag bekam KfW.
KFW muß sich indes den Vorwurf gefallen lassen, ein gerade wieder aufstrebendes Unternehmen beinahe zerstört zu haben, die Olympischen Spiele 2004 waren ein voller Erfolg für den Tourismus in Griechenland, Royal Olympic konnte diese Saison bedingt durch die Zwangsversteigerung der großen Schiffe nur mit den beiden schiffen Triton und World Renaissance an diesem Aufschwung teilnehmen, die beiden Schiffe waren übrigens fast die ganze Saison komplett ausgebucht. Anstatt die Schiffe zu verchartern oder via Charter von Royal Olympic betreiben zu lassen, stehen die beiden großen Schiffe inzwischen fast ein 3/4 Jahr im Hafen und verdienen kein Geld. KFW hat es bis heute nicht geschafft, die Schiffe zu verkaufen oder zu verchartern.
Die Verkaufsangebote können unter folgenden Links eingesehen werden:
http://www.yachtworld.com/core/uk/listing/...s&checked_boats=1208718& http://www.yachtworld.com/core/uk/listing/...s&checked_boats=1193056&
Im Juni diesen Jahres habe ich mir selber ein Bild von Royal Olympic gemacht, ich bin kurzerhand nach Griechenland geflogen und habe eine Kreuzfahrt auf der Triton mitgemacht, dabei auch die World Renaissance besichtigt und diverse Gespräche geführt. Damals, also noch vor Olympia, war man voller Elan und auch die komplette Mannschaft auf den Schiffen hoch motiviert.
...die Triton
Auch wenn man damals schon in Verhandlungen mit potentiellen Geldgebern involviert war, war man noch etwas besorgt über die Zukunft des Unternehmens. "Wenn bei Olympia irgendetwas passiert, also ein Anschlag oder so etwas, dann können wir einpacken, dann ist die Zukunft für unser Unternehmen für lange Zeit verbaut." so der CFO des Unternehmens damals. ...Olympia ist Gottseidank erfolgreich ohne Zwischenfälle verlaufen, die Saison war für Royal Olympic ein Erfolg und der nächste Freitag dürfte wohl hoffentlich auch nicht schiefgehen.
Eine Vervielfachung des Aktienkurses sehe ich im Falle des erfolgreichen Gerichtstermins am Freitag als gegeben an. Das Unternehmen ist derzeit an der Frankfurter Börse, im Xetra und im OTC-Market / Pink Sheets gelistet, Umsätze werden allerdings hauptsächlich in den USA generiert.
Warten wir ab, wie der 29.11 für Royal Olympia ausgeht, die Gefahr des Totalverlusts kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht ausgeschlossen werden, sollten die Verhandlungen im letzten Moment platzen. Mein persönliches Kursziel für die nächsten Wochen, vorrausgesetzt ein positives Urteil und ein Fortbestehen des Unternehmens, liegt bei 0,90 Euro, deshalb bin ich derzeit auch persönlich mit einem großen Betrag investiert.
Quellen: http://finance.messages.yahoo.com/...4&tid=roclf&sid=8729424&mid=6529
Persönliche Recherche
World Renaissance
...euer kleiner Prinz
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