Alice,
es ist mir zu wenig, wenn Du sagst, das muß in die Ausbildung einfließen. Denn die Gewaltbereitschaft muß schon vorher dagewesen sein und kann auch nicht einfach so auf die Bundeswehr oder das Soldatendasein geschoben werden
Elternhaus, Schule, Berufsausbildung - sicher alles ok
und wenn dann im Internet oder in einem Forum jemand sagt "selber dran schuld ", dann wird das verharmlost, verniedlicht, entschuldigt und unter den Tisch gekehrt.
Ich hab mal 5 Jahre lang beim kanadischen Militär in Deutschland gearbeitet, nicht an der Waffe, sondern im zivilen Bereich.
Und ich sag dir was: es war ein schönes Arbeiten, ich hab gerne da gearbeitet und denke auch heute noch sehr gerne dran zurück. Aber für die Militärangehörigen herrschten da sehr präzise Regeln... Wer sich und seine Familie nicht "an der Leine" hatte (und das galt in der Kaserne und auch ausserhalb der Kaserne), der wurde schneller als er kucken konnte, nach Kanada zurückversetzt und zwar nicht selten in die North-West-Territories.... Pampa ist da noch geschmeichelt. Da wurde nicht lange gezögert mit der Aufklärung einer (Straf-) Tat.
Und das Kasernenhofklima war trotzdem deutlich besser als in deutschen Kasernen, glaub mir.
Es ist innerhalb und außerhalb einer Armee die Frage des menschlichen Miteinanders. Bei der Bundeswehr ist die psychologische Betreuung unter aller ... nicht nur die der Kosovo oder der Afghanistan-Heimkehrer.
Aber Kosovo und Afghanistan dürfen kein Freibrief sein für Übergriffe welcher Art auch immer. Zu Beginn der Bundeswehr in den 50-ern gab es schon einen Skandal, damals in Nagold... Da gings ums "Schleifen" der Rekruten.
Es geht uns alle an, Alice Der von Gustav Heinemann eingebrachte Begriff vom "Bürger in Uniform" sollte nicht verkommen zum "Täter in Uniform".
Das hat die Mehrzahl der Soldaten nicht verdient. Die männlichen wie die weiblichen.
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